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Das Chaos-Casino

Titel: Das Chaos-Casino Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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dürfen, gibt es auch das Problem der reinen Logistik. Eine Summe, wie wir sie benötigen, habe ich nicht auf die Schnelle in bar zur Verfügung. Das würde bedeuten, daß ich einige meiner längerfristigen Anlagen liquidieren müßte, was ich nicht tun will. Und selbst wenn ich es täte, würde es mehr Zeit brauchen, als wir haben. Max will das Casino, und sie wird Rafael nur von der Leine lassen, wenn er ihr das Geld bar auf die Kralle gibt.«
    »Ich verstehe, Sir«, erwiderte Beeker. »Das war allerdings, wenn ich das so sagen darf, nicht die Frage, die ich stellen wollte.«
    »Wie?«
    »Wenn ich richtig gehört habe, haben Sie Albert und seine ... Kammerjäger instruiert, ihre Aufmerksamkeit in erster Linie darauf zu richten, etwaige programmtechnische Ikonsistenzen hinsichtlich der Video-Geldautomaten im Casino zu ermitteln und zu berichtigen. Ist das korrekt?«
    »Da liegt unsere größte Verwundbarkeit. Ja.«
    »Nun, Sir, ich kann nicht umhin, mich zu fragen, ob es klug wäre, die anderen Gebiete völlig außer acht zu lassen, die von einer Computermanipulation betroffen sein könnten. Meiner Erfahrung nach sind die Leute, die Computer programmieren, den Maschinen, mit denen sie zu tun haben, sehr ähnlich, was ihre Behandlung der Anwender betrifft. Sie tun das, was ihnen ausdrücklich aufgetragen wurde - meistens -, aber nur selten etwas anderes. Damit möchte ich meinem Zweifel Ausdruck verleihen, daß sie sich mit anderen Problemgebieten als jenen befassen dürften, die von ihren gegenwärtigen Instruktionen definiert wurden.«
    »Komm schon, Beek«, protestierte Narrisch. »Du hast ihn doch gehört. Die stecken auch so schon unter gewaltigem Zeitdruck, wenn sie nur die Automaten hinbekommen sollen. Jede Ausweitung ihres Auftrags würde die Sache nur verlangsamen.«
    »Dann dürften Sie gezwungen sein, für die anderen Problemgebiete zu Alternativlösungen zu gelangen ... Sir«, sagte der Butler unverblümt.
    »Aber sie sind doch nur ...«, der Kommandant riß sich zusammen und brach ab, fuhr sich mit einer Hand über die Augen. »Also gut, Beeker. Heraus damit. Welche anderen Gebiete außer den Geldautomaten machen dir Sorgen?«
    »Nun, wenn ich die Situation richtig begreife, Sir, so kontrolliert der Computer zugleich die Beleuchtung und das Beschallungssystem der Veranstaltungsbühne.«
    »Das ist richtig. Und?«
    »Ich gehe davon aus, Sir, daß der Veranstaltungssaal und die angekündigten Künstler eine der Hauptattraktionen des Casinos darstellen, mit der es seine Kundschaft anzulocken versucht. Kurzum, sollte es zu keiner Show kommen, nehmen an der Eröffnung möglicherweise auch weniger Leute teil, um an den Automaten zu spielen, was die Frage nach den Automatenprogrammen vergleichsweise irrelevant machen würde.«
    »Ich verstehe«, sagte, Narrisch. »Dann müssen wir ...«
    »Des weiteren«, fuhr der Butler fort, als wäre er nicht unterbrochen worden, »glaube ich zu wissen, daß Herr Gunther Dee Dee Watkins für die Eröffnung gebucht hat, und ...«
    »Wer?«
    Beeker rollte in einem nicht sonderlich gespielten Entsetzen die Augen.
    »Wirklich, Sir«, erwiderte er. »Sie sollten etwas öfter den Finanzteil lesen. Dee Dee Watkins ist schon seit Jahren als Holostar im Kommen, und sie hat gerade eine Nachtclubnummer zusammengestellt, mit der sie auf Tournee gehen möchte. Die Premiere soll hier im Rahmen der Galaeröffnung stattfinden.«
    »Oh.«
    »Noch etwas zu früh, Sir. Denn das ist noch nicht alles, Sir«, berichtigte ihn der Butler. »Wenn ich bisher auch noch nicht das Privileg gehabt habe, Fräulein Watkins’ Vertrag persönlich durchgehen zu können, so hat mich meine jüngste Erfahrung mit Leutnant Rembrandt bei der Einstellung unserer eigenen Schauspieler zu der Vermutung geführt, daß eine Künstlerin ihres Kalibers mit Sicherheit eine Buchungsklausel in ihrem Vertrag haben dürfte, die ihr garantiert, daß sie ihr volles Honorar erhält, auch wenn sie nicht auftreten sollte, vorausgesetzt, daß der Grund dafür ein Versagen von Seiten des Veranstalters ist, eine Bühnenausstattung zu stellen, die wenigstens minimalen professionellen Anforderungen entspricht - und das dürfte meiner Vermutung zufolge die Licht- und eine funktionstüchtige Tonanlage einschließen. Ich möchte weiterhin annehmen, daß ihr Honorar für diesen Auftritt, wiewohl vielleicht nicht von gleicher Größenordnung wie die potentiellen Verluste durch mehrfache Jackpot-Gewinne an den Video-Geldautomaten,

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