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Das Chaos-Casino

Titel: Das Chaos-Casino Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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die Tische sabotiert hat, werde ich das Darlehen nie zurückzahlen können.«
    »Wegen der Tische brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen«, sagte der Kommandant. »Wir haben zufälligerweise einen Trupp ehrlicher Croupiers in Bereitschaft ... und einen neuen Casinomanager. Das wird zwar eine Stange Geld kosten, aber höchstwahrscheinlich können wir das Haus noch rechtzeitig säubern, um das Casino zu retten. Ich denke, Sie werden mir zustimmen, daß der beste Zeitpunkt, um zuzuschlagen, unmittelbar vor Ihrer großen Eröffnung ist. Auf diese Weise verringern wir die Chance, daß Maxine einen Alternativplan fährt.«
    »Sie meinen, wir können sie schlagen? Sie haben das Problem gelöst?« »Nicht so schnell«, sagte Narrisch und hob abwehrend die Hand. »Wir haben auch noch andere Sorgen, nicht nur die Tische. Wann haben Sie das letzte Mal Ihre Computerprogramme überprüfen und warten lassen?«
    »Den Computer?« Rafael legte die Stirn in Falten. »Der wurde kurz vor Ihrer Ankunft überprüft. Warum?«
    »Wir haben in Erfahrung gebracht, daß es zu Maxines Plan gehört, Ihren Computer zu manipulieren«, erklärte der Legionär. »Wer hat den Computer für unbedenklich erklärt?«
    »Es gibt hier auf Loreley eine Firma, die sich auf die Überprüfung von Casinocomputern spezialisiert hat«, erläuterte Gunther. »Die sind völlig zuverlässig und vereidigt. Huey hat sogar ...«
    »Huey?« unterbrach Narrisch.
    »Genau!« keuchte der Junge. »Huey war es, der sie empfahl. Wenn der natürlich gegen uns arbeitet ...«
    »Dann ist es höchstwahrscheinlich, daß Ihr Computer jetzt die reinste Zeitbombe ist«, beendete der Kommandant den Satz grimmig. »Also gut, gehen wir einmal davon aus. Was kontrolliert Ihr Computer noch alles?«
    »Der ganze Komplex hängt daran. Das Hotel ... sogar die Bühnenbeleuchtung für unsere Unterhaltungsveranstaltugnen.«
    »Ist das Casino auch daran angeschlossen?«
    »Nein, ich glaube ... doch! Der Computer steuert die VideoGeldautomaten!«
    »Alle?« knurrte Narrisch. »Auch die mit den MultimillionenJackpots?«
    Der Casinobesitzer konnte nur noch nicken. »
    »Das könnte eine Katastrophe bedeuten«, meinte der Legionär. »Was geschieht, wenn wir den Stecker rausziehen? Wenn wir die Automaten einfach abschalten, bis die Sache vorbei ist?«
    Gunther schüttelte den Kopf. »Das können wir nicht. Die Automaten sind eine unserer größten Attraktionen - in jedem Casino -, ganz zu schweigen davon, daß sie auch das meiste Geld bringen. Wenn wir die abschalten, können wir gleich die ganze Eröffnung sausen lassen.«
    Narrisch seufzte. »Dann müssen wir die Programme korrigieren. Und das bedeutet ... Mist, wie ich so etwas verabscheue!«
    »Was?« wollte der Casinobesitzer wissen.
    »Was? Oh ... Entschuldigung. Es bedeutet, daß ich etwas tun muß, was ich wirklich sehr ungern tue: meinen Vater um einen Gefallen zu bitten!«
     
    Einer der Schriftsteller der Alten Erde, ich glaube, es war Hemingway, soll die Bemerkung verfaßt haben: »Reiche Leute sind genauso wie alle anderen ... nur reicher.«
    Im Laufe der Verbindung zu meinem Arbeitgeber habe ich gelernt, die Wahrheit dieser Worte immer mehr zu würdigen. Die wahrhaft Reichen sind insofern anders, als sie in Krisenzeiten Geld und Macht reflexartig in einem Maßstab einsetzen, der dem Durchschnittsmenschen so fremdartig erscheint, daß er das Gefühl hat, mit einer anderen Gattung zu tun zu haben. (Es sollte hier bemerkt werden, daß ich mich selbst immer noch als Durchschnittsmenschen betrachte. Wiewohl es schon Erwähnung gefunden hat, daß ich finanziell recht annehmbar dastehe, ist dieser Zustand doch noch vergleichsweise jung, weshalb es mir an den oben erwähnten Reflexen der wahrhaft Reichen gebricht. Dieser Geisteszustand bedarf einer lebens- wenn nicht gar generationslangen Konditionierung.)
    Wirklich wie jeder andere Mensch sind sie, was die Probleme betrifft, denen sie begegnen ... zum Beispiel im Umgang mit ihren Eltern ...
    »Hallo ... Paps? Ich bin es. Willard ... dein Sohn.«
    Für dieses Gespräch hatte sich der Legionskommandant in die relative Abgeschiedenheit seines eigenen Zimmers zurückgezogen, weil er lieber nicht von Gunthers Büro aus mit seinem Vater sprechen mochte. Das war an sich schon ein Hinweis auf seine Unsicherheit, was den voraussichtlichen Verlauf des Gesprächs betraf.
    »Ich weiß«, erwiderte die Holoprojektion in seinem Zimmer gruffig. »Sonst hätte auch niemand den Nerv, mich mitten aus einer

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