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Das Dalai-Lama-Prinzip für Paare: Wie achtsame Liebe gelingt

Das Dalai-Lama-Prinzip für Paare: Wie achtsame Liebe gelingt

Titel: Das Dalai-Lama-Prinzip für Paare: Wie achtsame Liebe gelingt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne-Bärbel Köhle
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das Handeln ist nach Buddha das Reden. Obwohl es nicht so greifbar und unmittelbar ist wie das Handeln, bewegt das Reden möglicherweise einen Menschen stärker als eine Tat, oder es hat Einfluss auf noch mehr Menschen. Gerade in einer Zeit, in der durch Zeitschriften, Fernsehen, Radio und Internet eine Vielzahl von Menschen mit Worten erreicht werden können, hat Information weitreichende Auswirkungen. Deshalb ist es notwendig,
die Wahrheit zu sagen,
Harmonie und Vertrauen durch Reden zu erzeugen,
einen milden Ton beim Sprechen zu wählen
und schließlich vernünftig zu reden.
    Auf der negativen Seite wird zuerst vom Lügen abgeraten, denn es schädigt andere und uns selbst. Das Gleiche gilt für Intrigieren, Verleumden oder Hintergehen. Auch üble Nachrede oder das ständige Hinweisen auf Fehler und Schwächen trägt nur zum Leid, aber nicht zum Glück bei.

Was hat das alles mit Partnerschaft zu tun?
    Dualistische Weltsicht, Erleuchtung, befreiende Handlungen – das hat doch alles nichts mit meiner Partnerschaft zu tun, werden manche jetzt einwenden. Was soll das bringen, wenn bei uns seit Monaten Flaute im Schlafzimmer herrscht, wir uns jeden Tag wegen Kleinigkeiten streiten und ich das Gefühl habe, dass unsere Beziehung kurz vor dem Aus steht? Da helfen mir weder Meditation noch philosophische Überlegungen über die Dualität, mögen viele glauben.
    Wir meinen, doch. Denn die Trennung in einer Partnerschaft zwischen einem »Ich« und einem »Du« ist die intimste Zweiteilung, die man sich vorstellen kann. Auf den nächsten Seiten werden wir zeigen, wie die buddhistische Lehre uns helfen kann, zu einem echten »Wir« zu werden.
    Will man die buddhistische Lehre auf eine Aussage verkürzen, dann ist es diese: Alles, was lebt, sucht Glück und will Leid vermeiden. Der Wunsch nach Glück ist Motor allen menschlichen Tuns. Wir suchen Glück auf den unterschiedlichsten Wegen – wenn wir arbeiten, eine Familie gründen, reisen, Sport treiben, Musik hören oder uns schöne Dinge kaufen. Einer der wichtigsten Wege für alle von uns, um Glück zu finden, besteht darin, sich zu verlieben, eine Partnerschaft mit einem anderen Menschen
einzugehen. Und in der Tat ist es so, dass die Intimität, der vertrauensvolle Austausch mit dem Partner uns so viel Schönes und Bereicherndes erleben lässt wie kaum etwas anderes. Die Nähe eines geliebten Menschen, die Möglichkeit, Gedanken und Erlebnisse miteinander zu teilen, die sexuellen Erfahrungen, die wir mit ihm machen, geben unserem Leben einen besonderen Wert. Doch nirgendwo anders wird gleichzeitig so viel Leid erfahren wie in der Liebe. Und selbst wenn beide Partner besten Willens sind – dem Leid lässt sich, wie wir bereits in der Einleitung gezeigt haben, manchmal nicht aus dem Weg gehen. Sogar besonders beglückende Erlebnisse bergen immer auch Leidvolles, weil wir das Glück nicht festhalten können, egal, wie sehr wir uns das auch wünschen mögen. Deswegen muss, wer seine Partnerschaft meistern will, verstehen, wie sie funktioniert, und sich damit auseinandersetzen, dass sie irgendwann vorbei sein wird.
    Nichts bleibt, wie es ist
    Es ist ein unumstößliches Gesetz: Nichts bleibt so, wie es ist. Und gerade in Partnerschaften können wir nicht davon ausgehen, dass der Zustand des Liebesglücks einfach anhält. Die Liebe bleibt nur so lange frisch, solange man sich um den anderen bemüht. Zu lieben heißt, die Partnerschaft immer wieder neu zu leben, wachsam und achtsam zu sein. Und nicht erst dann, wenn es schon zu einer Krise gekommen ist, die Beziehung kurz vor dem Ende steht oder bereits gescheitert ist. Aber auch das ist
eine Lektion, die man erst einmal lernen muss. Manchmal kommt man erst dahinter, wenn eine Beziehung nach heftigen Auseinandersetzungen und/oder dem Eingeständnis, sich über Jahre betrogen zu haben, zerbrochen ist.
    Stefan Rieß

    Kurz bevor ich vor sieben Jahren meine heutige Frau kennenlernte, war ich in einer tiefen Talsohle meines Lebens angelangt. Eine langjährige, für beide Seiten schwierige und mit Konflikten beladene Beziehung war gescheitert, und ein seit fünf Jahren ausgeübter Job war ebenfalls zu Ende gegangen. Mit 44 Jahren war ich an einem Punkt angekommen, den ich als Lebenskrise bezeichnen würde. In dieser Situation, aus der alltäglichen Routine herausgerissen, wusste ich nicht mehr, wie ich weitermachen sollte. Ich hatte das dringende Bedürfnis zu klären, wie es eigentlich so weit kommen konnte. Zudem wollte ich etwas

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