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Das Dalai-Lama-Prinzip für Paare: Wie achtsame Liebe gelingt

Das Dalai-Lama-Prinzip für Paare: Wie achtsame Liebe gelingt

Titel: Das Dalai-Lama-Prinzip für Paare: Wie achtsame Liebe gelingt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne-Bärbel Köhle
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allerdings das Gleichgewicht zwischen Positivem und Negativem aus dem Lot gerät, werden die zerstörerischen Zyklen machtvoller, häufiger und leider oftmals auch gewalttätiger. Der Denkfehler, den die meisten Paare machen: Sie glauben, sie müssten die negativen Erlebnisse in ihrer Beziehung nur ausblenden, das, was die perfekte Harmonie stört, nur ausrotten, und schon würde ihre Liebe erblühen. Das jedoch ist eine Illusion. Denn zu jeder Beziehung gehören nicht nur die positiven, sondern auch die negativen Seiten. Es ist lediglich eine Frage, wie man damit umgeht.

    Achtsamkeitsübung: Mein innerer Beobachter
    »Glück entsteht dadurch, dass wir unseren Geist beherrschen«, sagt der Dalai Lama. Häufig aber beherrscht der Geist uns. Besonders dann, wenn wir streiten oder wenn uns ungute Emotionen überrollen. Gefühle wie Hass machen blind – und blenden den Blick darauf aus, dass der eigene Geist zu viel mehr in der Lage ist, als jetzt in diesem Augenblick zornig oder hasserfüllt zu sein, traurig oder enttäuscht.
    Wenn Sie wieder einmal von negativen Gefühlen durchflutet werden, versuchen Sie zunächst, Ihre Gedanken einfach nur zu beobachten. Der Dalai Lama rät in einem solchen Moment, »einen Beobachter, der Gedanken betrachtet, abzuzweigen«. Nach und nach entwickelt sich so die Fähigkeit des Bewusstseins, das eigene Denken zu beobachten und zu größerer Klarheit zu kommen. Und dann, sagt der Dalai Lama, »wird auch in Augenblicken des Hasses ein Teil dieses hasserfüllten Geistes dazu in der Lage sein, aus dem Hass herauszutreten.«

    Machen Sie sich als Erstes klar, wie viel Negatives Sie Ihrem Partner (und nicht sich selbst) zuschieben, was die gestörte Beziehung zwischen Ihnen betrifft. Diese Negativität kann sich in vielen verschiedenen Verhaltensweisen äußern: Besitzanspruch, Eifersucht, Manipulation, innerer Rückzug, Vorwürfe. Auch das Bedürfnis, recht zu haben, den Partner anzugreifen und kleinzumachen, hat eher mit einem selbst als mit dem anderen zu tun.
    Der spirituelle Lehrer Eckhart Tolle rät dazu, darüber nachzudenken, welche Funktion die Liebe in einer solchen Beziehung erfüllt. »Kann sich Liebe in einem Moment in ihr Gegenteil verwandeln? War es dann überhaupt Liebe oder nur Abhängigkeit, Festhalten und Klammern?« Oftmals nehmen die Partner in einer solchen Beziehung nämlich gar nicht mehr wahr, was der andere empfindet oder wie es ihm geht. Achtsam auf ihn einzugehen haben sie in Momenten des Streits schon längst nicht mehr im Blick. Gelingt es jedoch, sein liebendes Auge wieder auf den Partner zu richten, zu erkennen, dass auch der andere leidet wie wir – und von Leiden befreit werden möchte –, dann könnte sich der Kreislauf aus Leidenschaft und Hass auflösen, weil wir dann nicht mehr aus eigener, innerer Bedürftigkeit lieben, sondern um der Liebe willen.

    »Der größte Katalysator für Veränderungen in einer Beziehung ist das totale Annehmen deines Partners oder deiner Partnerin, so wie sie sind, ohne das Bedürfnis, sie wie auch immer zu verurteilen oder zu verändern«, erklärt Tolle. Plötzlich gibt es kein Ego mehr, keine Opfer, keine Täter, keine Ankläger und keine Angeklagten. In einem solchen Moment kann man sich entweder in Liebe trennen oder viel tiefer als je zuvor zueinanderfinden.

    Das Problem Wir streiten uns im Moment ständig, sind nur noch genervt. Wie finden wir wieder zu mehr Harmonie?

    Die Lösung Vielleicht hilft ein Gedankenexperiment – und eine grundsätzlich andere Einstellung. »Immer, wenn deine Beziehung nicht funktioniert, freu dich«, rät der spirituelle Lehrer Eckhart Tolle. Jetzt kommt nämlich ans Licht, was im Unterbewussten an Problemen verborgen war, und dadurch ist die Lösung des Problems möglich. Beim Streiten fallen wir immer in unbewusste Verhaltensweisen zurück. Wir missachten die Regel der Aufmerksamkeit und der Achtsamkeit. Es ist also eine gute Chance zu reflektieren, wo man selbst augenblicklich steht.
    Beispielsweise könnten Sie beginnen, darüber nachzudenken, warum Sie die Beziehung brauchen, um glücklich zu werden. Was erwarten Sie vom Partner, das er gar nicht erfüllen kann oder will? Welche Wünsche und Hoffnungen drücken Sie ihm unbewusst auf und hindern ihn damit ebenso am innerlichen Wachsen wie sich selbst?

    Partnerübung: Den Liebsten/die Liebste mit neuen Augen sehen
    Diese kleine Übung dient dazu, Ihren Partner besser wahrzunehmen – und Spaß macht sie obendrein.
    Setzen Sie sich

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