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Das Ding vom Mars

Das Ding vom Mars

Titel: Das Ding vom Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Grinnell
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Explosionen folgten.
    Ich glaubte nicht länger, daß es sich um Einschläge von Meteoren handelte.
    Irgend jemand hatte mich entdeckt. Und dieser Irgendjemand war mir feindlich gesinnt.
    Bewegungslos wartete ich mehrere Stunden. Dann stand ich auf und verließ diesen Teil des Tales.
    Während ich mir durch die verfilzte Vegetation einen Weg bahnte, formte ich die Ereignisse zu einer Kette von Fragen um.
    Welche Botschaft sollte ich zum Pluto bringen? War sie militärischer Art?
    Warum rammte ein Meteor mein Raumschiff ausgerechnet in der Nähe des Mars, nachdem die ganze Reise ohne Zwischenfälle verlaufen war?
    War es überhaupt ein Meteor? War es nicht eher ein ferngelenktes Geschoß?
    Warum hatte das zweite Raumschiff mich nicht gefunden, obwohl es durch die Vibration zu mir geführt werden mußte? Hatten es feindliche Kräfte vernichtet?
    Fragen über Fragen – und keine Antwort.
    Ich drängte mich durch die Pflanzen, die immer dichter wurden. Endlich erreichte ich eine lichte Stelle – und sah, daß ich auf einer breiten Straße stand, die zu beiden Seiten von gut erhaltenen Ruinen umsäumt war.
    Nach wenigen Metern stand ich vor einem großen, aus Keramiksteinen erbauten Haus. Unbeschädigt hatte es das vergangene Jahrtausend überstanden.
    Eine dunkle Halle nahm mich auf. Ich stolperte gegen eine Mauer, warf einen letzten Blick auf den Sternenhimmel, der durch das offene Portal schimmerte, und sank auf eine Steinbank.
    Ich fiel augenblicklich in einen tiefen, traumlosen Schlaf.
     
7. Kapitel
     
    Am Morgen untersuchte ich meine Umgebung und fand, daß ich das einzige, noch erhalten gebliebene Haus der verlassenen Siedlung bewohnte. Seine ungewöhnlich feste Bauart hatte die umliegenden Ruinen überdauert.
    Eine wasserundurchlässige Glasur überzog die Mauern aus behauenen Felssteinen. Sie zeigte kunstvolle Arabesken und abstrakte Linienführungen. Schriftzeichen einer unbekannten Sprache bedeckten eine Seite des Hauses.
    Leichte Zwischenwände teilten das Innere des einstöckigen Gebäudes in Zimmer auf. Die Strahlen der Morgensonne warfen durch das beschädigte Dach seltsame Muster auf die staubigen, sandigen Böden.
    Ich durchschritt die Räume und fand sie ausnahmslos leer.
    Zuletzt betrat ich eine schmale, fensterlose Kammer. Ein gähnendes Loch führte in den Keller. Vor Zeiten mochte eine Treppe existiert haben, jetzt war sie längst vermodert.
    Die geringe Anziehungskraft des Mars ließ mich den Sprung aus zehn Fuß Höhe ungefährdet überstehen.
    Unten war es dunkel und feucht. Vereinzelte Lichtstrahlen drangen durch Risse in der Decke. Nur langsam gewöhnten sich meine Augen an die Finsternis.
    Auf Regalen und Tischen, auf Gestellen und auf dem Boden lagen hochgetürmte Kisten, unverpackte Maschinenteile, seltsame Werkzeuge aus poliertem Metall, dazwischen eine Gruppe künstlerisch gestalteter Vasen.
    Ich stand in einem Magazin der Kolonisten. Ich nahm den einen oder anderen Gegenstand auf, bewunderte seine saubere, präzise Fertigung und freute mich insgeheim über die verblüfften Mienen, die die Teilnehmer einer irdischen Marsexpedition beim Anblick des Magazins ziehen würden.
    Auf der Suche nach brauchbaren Gegenständen fand ich ein scharfkantiges, spitz zulaufendes Metallstück, das sich als Schwert verwenden ließ. Ich nahm es an mich. Nicht, weil ich die Begegnung mit größeren Tieren befürchtete, solche gab es nicht. Aber ich fühlte mich bei einem möglichen Zusammentreffen mit den Unbekannten, die letzte Nacht das Tal bombardierten, mit einer Waffe in der Hand sicherer.
    Ein dumpfer Laut drang in den Keller. Die Wände bebten, ein Regal stürzte um.
    Meine Feinde hatten herausgefunden, daß ich mich in der Ruinenstadt aufhielt. Vielleicht wurde die Strahlung in meinem Körper nicht nur von automatischen Raumschiffen, sondern auch von interessierten Personen aufgenommen. Die Verfolgung ging weiter. Es schien, als seien meine Tage gezählt. Die Chancen waren ungleich verteilt. Wer immer mich vernichten wollte, er hatte Aussicht auf Erfolg. Ich hatte noch nicht einmal eine Zuflucht, die anderen verfügten über Raumschiffe!
    In einer versteckten Kammer, die ich durch Zufall betrat, fand ich den Zugang zu einem zweiten, tiefer gelegenen Keller. Ohne zu zögern, ließ ich mich in die Tiefe fallen. Schmerzhaft prallte ich auf einen harten Steinboden.
    Finsternis umgab mich. Einige Minuten stand ich regungslos, bis sich die Augen umgestellt hatten und wenigstens grobe Umrisse ausmachen

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