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Das Ding vom Mars

Das Ding vom Mars

Titel: Das Ding vom Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Grinnell
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zweites, unserem sehr ähnliches Sonnensystem, das langsam in den Mittelpunkt des Bildes rückte. Unter seinen Planeten befand sich eine Sauerstoffwelt und ein gigantischer Ammoniakplanet. Beide waren bewohnt, doch unterhielten sie keine Beziehungen untereinander.
    Auf der Sauerstoffwelt lebten kleine, gelbhäutige und haarlose Wesen. In ihnen erkannte ich den Raumfahrer wieder, den ich als Marsmenschen bezeichnet hatte. Jetzt fand ich seine Heimat. Ein ungewöhnlich hoher Stand der Zivilisation kennzeichnete sie, doch hatten ihre Bewohner noch nicht jene Überlegenheit des Geistes erreicht, die ihnen erlaubte, eine friedliche Symbiose mit einer anderen Rasse einzugehen. Noch stand ihnen der Sinn nach kriegerischen, gewalttätigen Eroberungen und der bedingungslosen Unterwerfung ihrer Gegner. Sie hatten die Weltraumforschung weit vorangetrieben, die Planeten ihres Systems auf die Möglichkeit einer Kolonisation hin untersucht und sie unbrauchbar gefunden.
    Nun zwang eine Verschiebung ihrer Kontinente, das Heraufdämmern einer neuen Eiszeit die Bewohner des Sternes, sich eine Heimat zu suchen. Was bisher noch Machtgelüsten entsprungen war, wurde jetzt zur gebieterischen Notwendigkeit der Selbsterhaltung.
    Mehrere Expeditionen verließen den Planeten und erkundeten die umliegenden Sterne. Eine erreichte Pluto, errichtete einen Stützpunkt und drang in unser Sonnensystem vor.
    An diesem Punkt brachen die Visionen ab, und ich bekam Gelegenheit, das Gesehene zu verarbeiten.
    Ich dachte, daß sie unmöglich hoffen konnten, die Erde zu erobern. Die Reisezeit zwischen unseren Welten betrug bei Lichtgeschwindigkeit, die auch sie nicht überschreiten konnten, mehrere Dutzend Jahre. Bis sie eine größere Invasionsflotte in unserem Sonnensystem gelandet hatten, befand sich die Menschheit im Besitz von leistungsfähigen Raumschiffen und atomaren Abwehrwaffen aller Art. Jeder Angriff konnte dann leicht abgeschlagen werden.
    Aber die gelbhäutige Vorhut dachte anders. Sie hatte die Erde als brauchbare Kolonie aufgefunden. Ihre Historiker berechneten die mutmaßliche Entwicklung des Menschengeschlechtes und legten ein Datum fest, bis zu dem eine siegreiche und risikolose Eroberung der Erde möglich war.
    Ein unvorhergesehener Zwischenfall hätte den Plan beinahe zum Scheitern gebracht. Ein fremdes Weltraumschiff beschoß hinter dem Mond ihr interplanetarisches Expeditionsschiff. Der unerwartete Überfall gelang, das Schiff wurde restlos zerstört. Nur einem Mann seiner Besatzung gelang es, mit einem Beiboot zu entkommen. Er stürzte auf der Erde ab. Hier übertrug er die ermittelten Daten einem Menschen und sandte ihn mit dieser Botschaft nach ihrem Stützpunkt auf dem Pluto. Wieder verblichen die Bilder.
    Ich blieb in einem Zustand furchtbarer Aufregung zurück.
    Die Botschaft, die ich mit mir führte, bedeutete den Untergang der Menschheit. Ich war dabei, meine Rasse der Sklaverei auszuliefern. Und die Bewohner des Jupiter unterstützten diesen Plan! Warum sonst sandten sie mich auf die Reise, warum sonst nahmen sie Partei in einer Angelegenheit, die ihnen gleichgültig sein könnte und in keinem Fall Gewinn einbrachte?
    Dann erinnerte ich mich an die Vision, die den Angriff eines fremden Raumschiffes zeigte. Von welcher Rasse stammte es?
    Als Antwort auf meine Frage erschienen neue Bilder vor meinem geistigen Auge. Wieder sah ich den gleichen Ausschnitt der Milchstraße. Am äußersten Rande der Peripherie glänzte hell eine Sonne. Unter ihren Planeten befand sich eine Sauerstoffwelt, von intelligenten Wesen bewohnt, die einen hohen technischen Stand erreicht hatten. Auch auf diesem Planeten herrschte das Chaos, das jedoch nicht durch unausweichliche Naturereignisse, sondern durch mörderische Kriege verschuldet worden war.
    Eine unterlegene Partei hatte hastig die ihr verbliebene Flotte von Raumschiffen zusammengezogen, sie mit Waffen, Nahrungsmitteln und technischen Hilfsmitteln beladen und dann ihre Heimat verlassen.
    Nach einer Reise von sechzehn Lichtjahren landeten sie auf dem äußersten Planeten eines neuen Sonnensystems – ein System, das ich als das unsere erkannte.
    Sie stießen auf die andere Expedition und vernichteten rücksichtslos ihr Trägerschiff hinter dem Mond.
    Kleinere Relaisschiffe wurden, soweit man sie fand, ebenfalls zerstört.
    Ich erkannte in den Bildern die lange, schwarze Rakete wieder, die über dem Mars kreiste.
    Zwei Eroberungstrupps lagerten jetzt auf dem Pluto. Ich selbst reiste mit einer

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