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Das Ding vom Mars

Das Ding vom Mars

Titel: Das Ding vom Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Grinnell
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militärischen Information zu diesem Planeten. Welche Gruppe bevorzugten die Bewohner des Jupiter?
    In der Zeit, die seit diesen Ereignissen vergangen ist, habe ich durch Vergleiche von Himmelskarten und Erinnerungen an meine Visionen die Herkunftssysteme der beiden feindlichen Invasionen gefunden.
    Die gelbhäutigen Wesen stammten vom Thuban aus dem Sternbild des Drachen. Die anderen Geschöpfe waren vom Altair entflohen.
    Beide Expeditionen landeten mit der gleichen Absicht und ohne voneinander zu wissen auf dem Pluto.
    Aber wer immer auch Sieger blieb in ihrem gegenseitigen Kampf – er gewann auf Kosten der Erde, er erkämpfte sich als Preis die Versklavung der Menschheit!
    Ich näherte mich der Bahn des Neptun. Lange Zeit kam ich nicht mehr in Kontakt mit Jupiter. Er war verstummt. Nach wie vor empfing ich die Musik des Weltraumes. Aber ich konnte mich nicht länger an ihren Tönen freuen, die Bilder fremder Landschaften hinterließen keinen Eindruck mehr. Mein innerer Friede war gestört. Noch hatte ich eine Rolle in dem Kampf zweier Sonnensysteme um die Beherrschung eines dritten – meines eigenen! – zu spielen.
    Aber was konnte ich, ohnmächtig, dem Willen des Jupiter ausgeliefert, in diesem Ringen entscheiden?
    Dann gelang es mir, wieder die Verbindung mit Jupiter herzustellen – oder sie riefen mich.
    Wieder sah ich den gelben Nebel und die grauen Geschöpfe, die sich über den größten Planeten unserer Sonne bewegten.
    Ich versuchte durch starke Konzentration der Gedanken ihnen meine Fragen zu übermitteln. Vielleicht verstanden sie mich. Jedenfalls teilten sie mir in einer langen Folge von Bildern ihre Handlungen mit.
    Die Bewohner des Jupiter lebten abgeschlossen auf ihrer Welt. Zwar verfolgten sie aufmerksam das Geschehen im Raum, was ihnen mit Hilfe einer weit entwickelten Wissenschaft ein leichtes war, aber sie unterhielten keine Beziehungen zu anderen Lebensbereichen.
    Sie besaßen jedoch ein stark ausgeprägtes moralisches Empfinden. Der Kampf der beiden Invasoren gegeneinander und ihr Plan eines Überfalls auf die eingeborene Bevölkerung eines Planeten unseres Sonnensystems erregte ihre philosophische Ruhe.
    Nicht alle Bewohner des Jupiter nahmen Anteil an dem Geschehen. Um der Wahrheit die Ehre zu geben, es war nur eine kleinere Gruppe exzentrischer Philosophen, die sich mit dem Problem beschäftigte. Diese hatten mich gerettet, in den Block eingefroren und in den Weltraum geschossen. Ich war auf dem Weg zum Pluto. Durch mich hatten die Philosophen des Jupiter ihren Einfluß in dem Spiel um drei Planeten gesichert.
    Ihre Motive verhüllten sie. Meine Eitelkeit sagte mir, daß ihre Beweggründe edler, künstlerischer oder philosophischer Natur seien. An die zweite und wesentlich wahrscheinlichere Möglichkeit dachte ich lieber nicht – daß sie mich nur zu ihrem eigenen Vergnügen in ein Spiel brachten, das allein ihrer Unterhaltung diente.
    Doch genug von dieser fatalen Überlegung. Die Würfel waren gefallen, und ich galt als Einsatz. Wie lange ich noch durch den Weltraum reiste, weiß ich nicht. Irgendwann kreuzte ich die Bahn des Neptun, und irgendwann tauchte als fahl leuchtender Punkt die Scheibe des Pluto auf.
    Als ich den Pluto zum erstenmal deutlich sah, fühlte ich eine seltsame Aufregung in meinem Körper.
    Meine Nerven vibrierten, und plötzlich ließen sich meine Glieder wieder bewegen.
    Zuerst glaubte ich, eine neue Vision stürmte auf mich ein. Es war aber keine Vision! Meine Zunge stieß wieder gegen die Zähne, in den Ohren hatte ich ein fernes Rauschen, eine angenehme Wärme verbreitete sich über die Haut. Ich kehrte ins Leben zurück, kam in den Besitz meiner psychischen Sinne. Das konnte nur bedeuten, daß der Block, der mich umfangen hielt, sich auflöste, in Atome zerfiel und mich in wenigen Minuten schutzlos im Weltraum treiben ließ.
    Nach kurzer Zeit spürte ich den regelmäßigen Schlag des Herzens, Blut kreiste durch die Arterien, meine Brust hob sich, und Luft füllte die Lungen. Die Glieder gehorchten meinem Willen, frei bewegten sich Arme und Beine.
    Die Schutzhülle zerstob, ohne daß ich es genau bemerkte. Jetzt bewahrte mich nur noch der Raumanzug vor Kälte und Tod. Die Sauerstofftanks, schon fast erschöpft, gaben mir noch eine kurze Frist.
    Diesmal, dachte ich, ist es endgültig vorbei.
    Es stimmte nicht.
    Mein linker Arm prickelte.
     
12. Kapitel
     
    In einer mir unbegreiflichen Voraussicht hatten die Techniker des Jupiter die Haltbarkeit der

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