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Das Ding vom Mars

Das Ding vom Mars

Titel: Das Ding vom Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Grinnell
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war.
    Weiter führte mich meine zeitlose Reise in den Raum, und mein Wissen über die Gegebenheiten des Universums vervollständigten sich. Mit der Erkenntnis wuchs in mir die Überzeugung, daß meine Aufgabe nicht sinnlos war und die Bewohner des Jupiter eine feste Absicht verfolgten, als sie mich aussandten.
    Ich wollte sie kennenlernen und konzentrierte meine Sinne auf die Musik des Jupiter. Lange Zeit gelang es mir nicht, unter den Millionen Strahlungen, Tönen und Visionen die zu finden, die ich sehnsüchtig suchte. Fast verzweifelte ich, als ich endlich die Vision der gelben, nebeligen Welt, ihrer sturmdurchtobten Oberfläche und ihrer gigantischen, pfeilförmigen Städte erhaschte. Wieder und wieder verblaßte sie, erst als ich die Bahn des Uranus kreuzte, hatte ich meine Sinne auf ihre Strahlung abgestimmt und stand mit Jupiter in fester Verbindung.
    Nun, zu meinem größten Erstaunen, erhielt ich direkte Botschaften vom Jupiter. Nicht in verständlichen Worten, auch nicht in klaren Gedanken, sondern in einer Folge von Bildern.
    Man zeigte mir die übrigen Planeten der Sonne. Ich sah die Methan-Wolken des Saturn und Uranus, auf denen ähnliche Wesen wie auf dem Jupiter lebten, doch primitiv in ihrer Entwicklung und Jahrmillionen hinter dem Fortschritt ihrer Nachbarn. Auf diese Art ließ mich Jupiter erkennen, daß seine Zivilisation an der Spitze der Methanwelten lag.
    Aber was konnte sie bewogen haben, an dem Schicksal der Erde Anteil zu nehmen?
     
11. Kapitel
     
    Die Bewohner des Jupiter erzählten mir nicht in klaren Sätzen, was sie mir mitzuteilen wünschten. Die direkte Ansprache lag nicht in ihrem Wesen, und ich hätte ihr auch nicht folgen können.
    Erinnern Sie sich, daß ich, Kermit Langley, eingeschlossen in einer unbekannten, durchsichtigen Masse, jeden Kontakt zu meinem Körper verloren hatte. Ich atmete nicht, noch fühlte ich mein Herz schlagen. Ich war wie ein körperloser Geist, der auf einem ihm unbekannten Kurs durch den Weltraum reist.
    Ich hatte gelernt, meine Sinne auf die Strahlung eines jeden Sternes abzustimmen, dessen Leben und Anschauung ich kennenlernen wollte. Auch Jupiter konnte ich beliebig empfangen, doch blieben alle Bilder stets unklar und verblaßten, ohne daß ich es verhindern konnte.
    Aber als ich meine Aufmerksamkeit wieder einmal Jupiter zuwandte, durchfuhr es mich wie ein elektrischer Schock. Die Unscharfe der Vision wich einem klaren photographisch getreuen Bild, das allein für mich bestimmt war.
    Durch die nebelige Jupiterlandschaft leuchtete in scharfen Konturen ein fremder Planet, der das Bild des Jupiter gänzlich verdrängte. Die Schärfe seiner Umrisse zeigte, daß keine Atmosphäre ihn umhüllte. Licht und Schatten warfen bizarre Linden über seine Oberfläche.
    Die Vision erhielt sich lange Zeit in gleicher Schärfe. Erst nach Stunden – so schien es mir – verblaßte sie und wich anderen Strahlungen. Ich stellte mich wieder auf Jupiter ein und empfing das gleiche Bild. Zweifellos war es für mich bestimmt. Irgend etwas sollte mir erklärt werden. Aber was? Aufmerksam betrachtete ich den Planeten. Da er mir gezeigt wurde, mußte ich in einer besondern Beziehung zu ihm stehen. War er mein Bestimmungsort? Ich rief mir meine Kenntnisse über die Satelliten der Sonne ins Gedächtnis und verglich sie mit der Vision. Der mir gezeigte Stern war von fester, felsiger Beschaffenheit, konnte also nicht zu den Ammoniaksternen zählen. Das Licht warf scharfe, aber schwache Schatten, ein Zeichen, daß er weit von der Sonne entfernt war. Nur ein Planet entsprach diesem Bild. Pluto, der neunte Stern des Sonnensystems.
    Pluto war der Endpunkt meiner Reise. Auf dem Pluto erwartete man meine Botschaft. Waren die Bewohner des Jupiter Verbündete meines Auftraggebers und halfen sie nun dem Menschen Kermit Langley, sein Ziel zu erreichen? Doch diese Vermutung widersprach allen Kenntnissen, die ich vom Weltraum hatte. Keine Ammoniakwelt ging ein Bündnis mit einer Sauerstoffwelt ein.
    Wieder stellte ich meine Gedanken auf Jupiter ein, blickte durch seinen gelben Nebel auf seine windumtosten Städte und sah diese Visionen Bildern weichen, die für mich bestimmt waren und mir Aufschluß über die Mission des nahe meiner Ranch gescheiterten Raumfahrers gaben.
    Ich sah einen Ausschnitt der Milchstraße. Er zeigte den äußersten Rand des Spiralnebels, der mehrere Sonnensysteme enthielt. Eines von ihnen war das unsere. Schon mehr der Achse der Milchstraße angenähert, sah ich ein

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