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Das Ding vom Mars

Das Ding vom Mars

Titel: Das Ding vom Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Grinnell
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Schutzhülle bis zur Ankunft des Roboterschiffes berechnet. Ich wendete meinen wieder frei beweglichen Kopf nach allen Seiten und sah plötzlich, dicht hinter mir, die stumpf glänzende Hülle eines Schiffes. Es stand so nahe, daß ich es fast erreichen konnte. Ich streckte die Arme aus, aber durch meine unglückliche Lage, die mich dem Schiff den Rücken zukehren ließ, konnte ich es nicht fassen.
    Schon ergriff mich ein Gefühl der Panik. Schließlich, als ich, die sichere Rettung vor Augen, an meinen nahen Tod glaubte, erinnerte ich mich an ein Mittel, das mir schon einmal geholfen hatte.
    Der einzige brauchbare Gegenstand, den ich zur Verfügung hatte, war einer der beiden fast geleerten Sauerstoffbehälter. Ich löste ihn aus seiner Halterung, nahm ihn vor die Brust und stieß ihn mit einer kräftigen Bewegung ab.
    Ein schmerzhafter Schlag in den Rücken belohnte mich. Schnell klammerte ich mich an, zog mich bis zur Tür und kletterte durch den Einstieg.
    Das Schiff glich in allen Einzelheiten dem Fahrzeug, das mich zum Mars gebracht hatte.
    Befreit füllte ich meine Lungen mit der frischen, unverbrauchten Luft, warf den Raumanzug in eine Ecke und stürzte mich auf den Behälter mit Nahrungsmitteln. Der lange vernachlässigte Körper forderte gebieterisch sein Recht.
    Nachdem ich gegessen hatte und neuer. Lebensmut mich erfüllte, ließ ich mich in den Sessel vor dem Kontrollpult fallen und überdachte meine Situation.
    Der Schuß der gigantischen Kanone hatte mich auf eine Bahn gebracht, die mich direkt zum Pluto führte. Das Entsatzschiff schien stillzustehen, als ich es sah. Also befand sich das Schiff mit der gleichen Geschwindigkeit auf dem gleichen Kurs zum Pluto.
    Das Kontrollpult trug nur den einen, mir wohlbekannten Knopf. Ich konnte ihn herunterdrücken, und das Schiff würde beschleunigen.
    Oder sollte ich nichts unternehmen und das Schiff seiner jetzigen Bahn folgen lassen?
    Schließlich entschied ich mich, den Knopf zu betätigen.
    Die Maschinen begannen zu arbeiten. Ich fand, daß sie nicht nur äußerlich, sondern auch in ihren Geräuschen denen meines ersten Beförderungsmittels glichen. Dann aber fand ich etwas Neues. Einem Hahn, den ich gedankenlos öffnete, entströmte mit hohem Druck komprimierte Luft. Diese Entdeckung war für mich sehr nützlich. Ich füllte den mir verbliebenen Sauerstofftank und konnte dadurch der weiteren Entwicklung etwas beruhigter entgegensehen.
    Hinter einer Klappe, die ich bisher übersehen hatte, fand ich einen Satz Werkzeuge. Mit ihrer Hilfe löste ich die Verschalung des Kontrollpultes.
    Sorgfältig studierte ich die Verdrahtung der automatischen Steuerungsanlage und fand, daß ich die Möglichkeit hatte, im Notfall das Schiff nach meinem Willen zu lenken. Einstweilen überließ ich die ganze Anlage sich selbst und wartete, bis das Schiff den Pluto erreichte.
    Der Planet war nicht weiter als eine halbe Million Meilen entfernt.
    Schon war seine große runde Scheibe blaß und unheimlich am Sternenhimmel zu erkennen. Dunkle Flecken und helle Streifen – Gebirge oder Flüsse aus gefrorenem Gas – bedeckten seine Oberfläche. Keine Atmosphäre umhüllte ihn.
    Ich war mir selber fremd geworden. Ich fühlte, wie die Zeit verstrich, wie mein Körper die Erfüllung seiner Bedürfnisse forderte, wie ich aß, trank und schlief. Die übrige Zeit saß ich in dem Stuhl, starrte in den Raum und versuchte, wieder die Strahlung des Weltraumes zu empfangen. Es gelang mir nicht mehr.
    Was immer mir die Sinne geöffnet hatte, was immer meinen körperlosen Geist befähigt hatte, die Botschaften von Tausenden von fremden Lebensgemeinschaften zu empfangen, es verschwand, als das Blut wieder durch meine Adern zu kreisen begann, als Luft meine Lungen füllte, als ich meinen Körper wieder zu bewegen vermochte.
    Ich dachte an die Berichte aus Indien und Tibet, die uns durch Forscher erreichten. Man sagte, daß Lamas und Yogis Stunden um Stunden in Bewegungslosigkeit verharrten, durch eiserne Konzentration das Gefühl ihres Körpers verloren und im höchsten Stadium der Meditation mit dem All, das sie Nirwana nannten, eins wurden. Zweifellos hatten einige dieser bewundernswerten Menschen für kurze Zeit ihren Körper überwunden und einen kleinen Ausschnitt der kosmischen Botschaften vernommen. Es bewies, daß die Möglichkeit dazu auch auf der Erde vorhanden war und daß sie jetzt schon in Ausnahmefällen Wirklichkeit wurde. Aber wie schwer war sie für den einzelnen zu erreichen,

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