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Das Disney World Komplott

Titel: Das Disney World Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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ihn überhaupt gibt.«
    Susan Lyle hob den Blick von der Fotografie. Verwirrung vertiefte das anhaltende Schwelen ihres Argwohns. »Was soll das heißen?«
    »Der Mann auf dem Bild ist der Grund, weshalb ich hier bin.«
    »Dann sind wir doch nicht aus demselben Grund hier, oder?«
    »Ich glaube doch, wir hatten nur verschiedene Ansätze.«
    »Reden Sie den ganzen Tag über so unverständliches Zeug?« giftete Susan.
    »Bis ich meinen Gesprächspartner vertraue, ja.«
    »Ich bin hier diejenige, die im Ungewissen ist. Von Ihnen weiß ich nur den Namen, während Sie anscheinend so gut wie alles wissen.«
    »Bloß nicht, wo ich Joshua Wolfe finden kann.«
    Susan Lyles Miene lockerte ein wenig auf. »Ihnen ist bekannt, was sich in der Einkaufspassage ereignet hat. Der junge Mann könnte unter den Opfern sein.«
    »Denkbar wäre es, aber ich halte das für eher unwahrscheinlich. Am Sonntagnachmittag hat jemand zwei Stunden nach dem Zeitpunkt der Katastrophe von dieser Studentenwohnung aus ein Telefonat geführt.«
    »Mit Ihrem Freund, dem Mann auf dem Foto?«
    »Das ist ja das Komische an der Sache, Doktor. Als ich mit meinem alten Bekannten gesprochen habe, ist kein Wort über ein Telefongespräch gefallen. Ganz im Gegenteil, er hat eindeutig gesagt, er hätte seit längerer Zeit nichts von dem Jungen gehört. Er ist sogar der Ansicht, man hätte ihn entführt.«
    »Und er möchte, daß Sie ihn aufspüren.«
    »Richtig.«
    »Und er hält Sie für den geeigneten Mann.«
    »Ich schulde ihm einen Gefallen. Einen ziemlich großen, kann man sagen.«
    »Deswegen sind Sie jetzt hier.«
    »Ich bin hier, Doktor, weil mein Bekannter gestern abend verschwunden ist und der Junge der einzige Anhaltspunkt für den möglichen Grund ist. Bloß sieht es jetzt so aus, als wäre Joshua Wolfe ebenfalls verschwunden.«
    Susan wirkte perplex. »Weshalb beantworten Sie so bereitwillig meine Fragen und erzählen mir das alles?«
    »Weil ich meinerseits ein paar Fragen an Sie habe und mir denke, daß unseren jeweiligen Interessen mit einem Informationsaustausch am besten gedient sein dürfte.«
    »Zufällig vertrete ich die Interessen der Regierung der Vereinigten Staaten.«
    »In der Sonderabteilung Brandwacht. Mir ist klar, daß Sie Ihre Vorschriften und Weisungen beachten müssen, und ich kann mir denken, daß Sie alle keinen Aufwand scheuen, um über das, was passiert ist, nichts durchsickern zu lassen. Aber das funktioniert ja doch nicht. So etwas gelingt in den seltensten Fällen.«
    »Na gut, sagen wir mal, wir sind beide dabei, ein Rätsel zu lösen.«
    »Und das Rätsel dreht sich um einen verschwundenen Jungen.«
    »Er ist fünfzehn«, konkretisierte Susan Lyle. »Im September wird er sechzehn.«
    »Und den Sommer verbringt er in Harvard.«
    »Nicht nur den Sommer, er ist ganzjährig da.« Blaine merkte auf. »Seit wann?«
    »Seit vergangenem Herbst.«
    »Das bedeutet ungefähr seit der Zeit, als nach Harrys Meinung die Entführung stattgefunden hat.«
    »Und in welchem Verhältnis steht er zu Ihrem Bekannten?«
    »Harry behauptet, der Vater dieses Burschen zu sein.«
    »Nein, ausgeschlossen, der Familienname lautet …«
    »Glauben Sie nicht alles, was Sie lesen.«
    »Immerhin steht der Name auf dem Immatrikulationsformular des Jungen.«
    »Das ist die Art, in der sie so was handhaben.«
    »Wie wer es handhabt?«
    »Sie haben Harry nach Key West aufs Altenteil abgeschoben und ihn dann verschwinden lassen, nachdem die Erinnerungen dort ihn eingeholt hatten. Möglicherweise waren sie auch hinter dem Jungen her. Vielleicht ist er deswegen verschwunden.« Diese Möglichkeit, befand McCracken, machte aber nur auf den ersten Blick Sinn. »Das erklärt allerdings Ihre Anwesenheit noch nicht, stimmt's, Doktor? Eine leitende Mitarbeiterin der Sonderabteilung Brandwacht verläßt den Katastrophenort und verbringt den Nachmittag in einer Studentenbude der Universität Harvard. Dafür haben Sie doch sicher wichtige Gründe, nehme ich an.«
    »Selbst wenn es mir gestattet wäre, Sie einzuweihen, was bringt Sie zu der Auffassung, ich sei dazu bereit?«
    »Inzwischen dürften Sie gemerkt haben, daß ich Ihnen dabei behilflich sein kann, der Angelegenheit auf den Grund zu gehen. Aber wenn Sie mir nicht helfen, wüßte ich nicht, warum ich nicht einfach meiner Wege gehen sollte, wenn ich gesehen habe, was es hier zu sehen gibt.«
    »Sie arbeiten für Washington.«
    »Früher einmal. Heute nicht mehr. Ich werde aber bei den Geheimdiensten nach wie vor

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