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Das Disney World Komplott

Titel: Das Disney World Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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Empfang von Substanzen quittieren müssen? Ich meine, kann man nachprüfen, was er entnommen hat?«
    »Darüber weiß ich nicht genau Bescheid«, antwortete Mulgrew und schwieg kurz, als erwartete er, daß Susan ihre Frage näher begründete. »Aber ich kann nachfragen.«
    »Falls darüber Unterlagen existieren, brauchte ich eine Kopie.«
    »Gerne.«
    »So schnell wie möglich.«
    Susan legte den Telefonhörer auf, lehnte sich zurück und bemühte sich darum, ihre Gedanken zu ordnen und sich auf die nächsten Schritte zu konzentrieren. Sämtliche Studien- und Forschungsmaterialien in diesem Zimmer mußten beschlagnahmt und zur gründlichen Untersuchung durch die Sonderabteilung Brandwacht nach Atlanta gebracht werden. Und dort …
    Susan spürte einen schwachen Luftzug im Rücken, drehte den Kopf und sah, wie sich die Tür zu Joshua Wolfes Unterkunft öffnete. Ein breitschultriger, bärtiger Mann trat ein und schloß die Tür, während Susan vom Stuhl aufsprang.
    »Wer sind Sie?«
    »Bitte entschuldigen Sie die Störung«, sagte Blaine McCracken.

Kapitel 8
    »Ich habe Sie gefragt, wer Sie sind.« Susans Stimme war ruhig, ihre Haltung jedoch blieb angespannt, als sie zum Telefon herübersah.
    McCrackens Blick schweifte durchs Zimmer. »Sie haben sich hier umgesehen, was? Und mit einigem Erfolg, habe ich den Eindruck.«
    »Und was suchen Sie hier?«
    »Das gleiche wie Sie, vermute ich.«
    »Wer hat Sie geschickt?« fragte Susan. »Washington? Atlanta?«
    Blaine schaute sich im Zimmer um, sah sich alles aufmerksam an.
    »Na, aus Atlanta kommen doch Sie«, gab er zur Antwort. »Ich glaube, davon können wir mal ausgehen.« Er erwiderte ihren Blick. »Den Jungen haben Sie nicht angetroffen, denke ich, oder?«
    Susans Augen weiteten sich, und ihre Wangen liefen in immer dunklerem Rot an. »Wer sind Sie? Was tun Sie hier?«
    »Mein Name ist Blaine McCracken. Vielleicht wollte ich schon immer einmal miterleben, wie das SKZ, vor allem die Sonderabteilung Brandwacht, eine Krise meistert.«
    Mit Mühe verbarg Susan ihre Verblüffung. »Sie wissen verdammt viel, wovon der Durchschnittsbürger keine Ahnung hat.«
    »Als durchschnittlich wurde ich bisher von noch niemandem bezeichnet, Miss … Verzeihung, Doktor. Es muß doch Doktor heißen, stimmt's?«
    »Sonst scheinen Sie ja über alles informiert zu sein.«
    »Ein Freund hat mir mitgeteilt, was hier los ist, hatte aber keine Zeit zu so tiefschürfenden Recherchen.«
    »Was hat er Ihnen erzählt?«
    »Citypassage von Cambridge. Reicht das als Stichwort?«
    »Durchaus, aber das erklärt nicht, was Sie in dieser Studentenbude suchen.«
    »Wie erwähnt, das gleiche wie Sie. Ich suche den jungen Mann, der hier wohnt.« Wieder wanderte sein Blick durchs Zimmer. »Oder gewohnt hat.«
    »Und sein Name? Seinen Namen haben Sie nicht genannt.«
    »Josh. Zufrieden?«
    »Susan Lyle.«
    »Was?«
    »Das ist mein Name. Ich bin Susan Lyle.«
    Als nächstes erledigte McCracken, was sein mußte: Er schaute in die Schreibtischschubladen, ohne den Inhalt durcheinanderzubringen.
    »Sie haben schon alles durchgesehen.«
    »Unten nicht«, sagte Susan Lyle in einem Tonfall, als wisse sie nicht, weshalb sie ihm eigentlich Auskunft erteilte.
    McCracken durchsuchte die unteren Schubladen.
    »Wenn Sie wirklich wissen, warum ich hier bin«, meinte Susan, »wäre es ja wohl nur fair, mir zu sagen, was Sie hier wollen.«
    McCracken hatte gefunden, was er suchte. Er richtete sich auf. »Das«, sagte er und betrachtete einen Schnappschuß, auf dem Harry Lime den Arm um einen etwa vierzehn- oder fünfzehnjährigen Jungen legte. Beide lächelten. Harry trug ein Tropenhemd, das ihm über den Gürtel hing; der Junge hatte lange, dunkle Haare, und sein Lächeln wirkte irgendwie unecht.
    Blaine widerstrebte es, das Foto aus der Hand zu geben, als verliere er dadurch Harry zum zweitenmal binnen vierundzwanzig Stunden. Er betrachtete das leicht verschwommene, lächelnde Gesicht des Jungen. Die langen Haare standen ihm gut. Sogar auf dem Foto hatten seine Augen einen seltsam durchdringenden, aber gleichzeitig merkwürdig unreifen Ausdruck. Mit einemmal machte Harrys verrückte, unglaubhafte Geschichte irgendwie Sinn. Es kostete Blaine ziemliche Überwindung, die Aufnahme Susan Lyles ausgestreckter Hand zu überlassen.
    »Joshua Wolfe«, sagte sie, als sie das Bild zwischen die Finger nahm.
    »Sie kennen ihn?«
    »Von einem Foto im Büro des Registrators.«
    »Bis vor einem Moment hatte ich noch meine Zweifel, ob es

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