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Das Disney World Komplott

Titel: Das Disney World Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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in der Kategorie Unbedenklich geführt.« Blaines Blick fiel auf das Telefon. »Wenn Sie wollen, gebe ich Ihnen eine Telefonnummer, unter der Sie meine Angaben nachprüfen können.«
    »Ich kenne die Nummer.«
    »Also rufen Sie an.«
    »Nicht nötig.«
    »Dann verraten Sie mir, was Sie hier machen.« Susan Lyle zögerte, aber nur für einen Moment. »Ich glaube, daß Joshua Wolfe der Urheber dessen ist, was in der Citypassage von Cambridge passiert ist«, erklärte sie. »Und ich bin der Ansicht, daß es sich dabei um einen Unfall gehandelt hat.«
    »Und was nun?« fragte Susan, nachdem sie ihre Schlußfolgerungen dargelegt hatte. Aufgrund ihrer inzwischen gewonnenen Einsicht, daß es nichts mehr zu verschweigen gab und dieser Fremde namens McCracken ihr tatsächlich eine Hilfe sein konnte, hatte sie ihn in alles, was sie herausgefunden hatte, eingeweiht. Als sie geendet hatte, empfand sie ihn nicht mehr als Fremden. Irgend etwas an ihm erweckte ihr Vertrauen und zerstreute ihren Argwohn. In seinen Augen stand Überzeugungskraft, ebenso wie in jedem Wort, das er von sich gab.
    »Sie erledigen, was Sie tun müssen«, antwortete er, »und ich erledige, was ich zu tun habe.«
    »Wie bleiben wir in Verbindung?«
    »Ich kann Ihnen zwei streng private Telefonnummern nennen, unter denen ich erreichbar bin. Bei der einen ist jemand auf Posten, bei der anderen nicht.«
    »Was meinen Sie damit, auf Posten?«
    »Es sitzt jemand am Apparat. Betrachten Sie ihn als Verbündeten. Ich vermute, Sie können keine ähnliche Vorsichtsmaßnahme treffen?«
    Kurz dachte Susan Lyle nach. »Ich könnte einen privaten Anrufbeantworter einrichten. Wäre das annehmbar?«
    »Solange Sie die Nummer nur mir geben.«
    »Ist das wirklich notwendig?«
    »Wenn wir verhindern wollen, daß diejenigen, die hinter Harrys Verschwinden stecken, zwischen uns beiden einen Zusammenhang herstellen, ja.«
    »Das kommt mir ein bißchen paranoid vor.«
    »Zwischen Paranoia und Vorsicht verläuft eine feine Grenze, Doktor«, versicherte McCracken. »Ich habe sie schon kennengelernt.«
    »Ich nicht.«
    »Bis jetzt.«

Kapitel 9
    Wie gewohnt wartete Hank Belgrade auf den Stufen des Lincoln-Denkmals, als McCracken eintraf. Belgrade war ein großer, fleischiger Mann und zählte zu den wenigen Auserwählten in Washington, die Einkommen bezogen, ohne auf einem offiziellen Posten zu sitzen. Er stand auf der Gehaltsliste des Innen- und ebenso des Außenministeriums, arbeitete jedoch für keines von beiden; statt dessen betätigte er sich als ihr Mittelsmann und erledigte für beide Institutionen die Schmutzarbeit. Belgrade hatte Zugang zu Daten und Informationen, von denen selbst in Washington kaum jemand etwas ahnte.
    Während des Kalten Krieges hatte Blaine einmal Belgrades Karriere gerettet; er hatte einen sowjetischen Überläufer sicher in die USA befördert, nachdem wegen einer undichten Stelle im Geheimdienst sämtliche Sicherheitsvorkehrungen zusammengebrochen waren. Aus Dankbarkeit war Belgrade heute immer für McCracken da, wenn er Informationen brauchte. Dann verabredeten sie sich auf der Treppe des Lincoln-Denkmals, und jedesmal war Belgrades Miene mißmutig, denn er freute sich nie, Blaine zu sehen. Hank hockte auf einer Stufe und hatte einen dicken Pappschnellhefter unters Knie geschoben.
    Belgrade blieb stumm, während er Blaine entgegenblickte.
    »Wenn Sie nichts dagegen haben, setze ich mich«, sagte McCracken zur Begrüßung.
    »Wenn's sein muß …«
    »Schlecht gelaunt heute, wie?«
    »Erst seit Ihrem Anruf. Sie haben wirklich den Bogen raus, wie man voll in die Scheiße tritt, McBeknackt, wissen Sie das?«
    »Vielen Dank.«
    »Keine Ursache. Es ist nämlich so, daß Sie mit Ihrem geradezu unglaublichen und unheimlichen Talent mal wieder zielsicher ins Klo gegriffen haben. Wie schaffen Sie das bloß?«
    »Mir läuft das Unglück eben nach, Hank.«
    »Mir wär's lieber, Sie würden aufhören, mir nachzulaufen. Wann sind wir endlich quitt?«
    »Wann Sie wollen. Sofort, wenn Sie darauf bestehen. Von mir aus verziehen Sie sich. Nehmen Sie die Akte ruhig mit.«
    »Lecken Sie mich am Arsch.«
    »An so historischer Stätte?«
    »Es ist das letzte Mal, McBeknackt. Jetzt reicht es.«
    »Klar.«
    »Das hier ist die bislang größte Scheiße überhaupt. Absolut oberste Güte.« Belgrade legte die Stirn in Falten und senkte die Stimme. »Ihrem Kameraden Harry Lime sind rund zehn Jährchen aus dem Leben gestrichen worden. Ihm und vielleicht einem Dutzend weiterer

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