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Das Doppelbett

Das Doppelbett

Titel: Das Doppelbett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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Kombinationen zurückzukommen. Herausfordernd wie eine Striptease-Tänzerin der Spitzenklasse zog sie langsam ihre Schlüpfer aus.
    Er glaubte zu hören, nein, er spürte wie die Menschen heftig hinter ihm atmeten. Hände begannen seine Kleider zu öffnen, das Jackett, das Hemd, die Hosen wurden aufgeknöpft. Jemand strich liebkosend über seinen Schwanz.
    Ivania sank auf den Boden. Ein grünes Spotlight suchte sich über ihren Körper und hielt keuchend zwischen ihren geöffneten Beinen ein.
    »Komm, Svedese! Komm und liebe mich!«
    Von allen Seiten drängte man sich heran, um zu sehen. Erregte Stimmen riefen: »Nimm sie doch!«
    »Auf was wartest du, Svedese?«
    »Verpaß ihr eine Nummer!«
    »Ja, ja, jetzt!« flüsterte von irgendwo unten ein Mädchen.
    Er sah sich um und entdeckte, daß sie auf dem Boden saß, beinahe zwischen seinen Beinen, und mit den Nägeln seine Schenkel zerkratzte. Als sie sah, daß er auf sie sah, liebkoste sie seinen Sack, um dann mit einem Nagel nach hinten und oben in die Arschspalte zu fahren. Verwirrt fragte er sich, ob sie es war, die ihn vor hundert Jahren ausgezogen hatte.
    Neue Scheinwerfer hatten Ivania auf dem Boden entdeckt. Die Farben lösten ihre Konturen auf, flössen, flössen...
    >Sie verschwindet, dachte er, >sie geht in Farben auf und verschwindet/
    Und die ganze Zeit donnerte die Musik.
    Er warf sich ihr entgegen und wurde in ihr Spektrum eingeschlossen.
    Der Schweiß floß in farbigen Strömen seinen Körper herunter. Sie hob ihm ihren Schoß entgegen, und er beugte sich vornüber, begrub sein Gesicht in ihr.
    Er spürte eine Hand an seinem Hintern.
    Er kniete, umgriff ihre Schenkel und zog sie heran. Sie stand fast in der Brücke. Ein Neger warf sich vor und schob seine Beine so unter sie, daß sie Halt bekam. Ein Mädchen, dem der Speichel aus den Mundwinkeln rann, streichelte Ivanias Brüste. Eine andere stellte sich hinter den Neger, der die Beine unter Ivania hatte.
    Ivania schrie immer noch in einem hohen, gellenden Ton, heulend, den elektronischen Rhythmus durchschneidend, der um sie war. Er merkte, wie es in ihm zu zucken begann, wie eine ultraschnelle Explosion durch das Rückgrat bis in das Äußerste der Haut fuhr, und er schrie auf, als alles zusammenfloß, Farben, Körper, die Musik, das Bewußtsein...

    Eine Reinemachefrau fand ihn unter einem Sofa hinter Pipers Stellwerk. Sie weckte ihn und warf ihn auf die Straße.
    Er kam nicht zu sich, bevor er irgendwo auf der Viale Regina Margherita war. Stückchenweise kam die Welt zu ihm zurück und zu ihr.
    Ivania, Fußball, das Essen, Piper...
    Herrgott! Endlich war es passiert! Er hatte Ivania mitten auf der Tanzfläche von Pipers Club geliebt. Er fing an zu kichern. So machte man Geschichte!
    Er versuchte, alles zu rekonstruieren, das Generationen hindurch von sich reden machen würde...
    Sie waren dorthin gekommen, hatten getanzt und eine Menge Menschen getroffen, sie hatten unglaubliche Mengen Alkohol getrunken. Er erinnerte sich des Glücks, das er empfunden hatte, als sie mitten im Lokal sich die Bluse herunterriß, bis alle Knöpfe absprangen. Sie muß geiler als das Licht gewesen sein. Aber, die Bluse...
    Beim Match, beim Essen...er erinnerte sich an ihr gestricktes Kleid in Fiorentinas Farben.
    Was ist wirklicher als Träume?

    Es vergingen zehn furchtbare Tage, bevor sie anrief und sich zum Mittagessen einladen ließ.
    Sie gingen in ein kleines, exklusives, polynesisches Restaurant, und nichts war wie früher. Sie war neutral bis an die Grenze zur Unfreundlichkeit.
    Er dachte daran, daß er sie doch in Pipers gevögelt hatte, auch wenn er es nicht getan hatte, aber trotzdem...Er erlebte es, als wenn er dabei wäre, verrückt zu werden.
    Nach einer Flasche Wein und ein paar Sambucca erweichte sie sich in kleinen, kurzen Lächeln.
    »Jetzt will ich tanzen!« rief sie plötzlich über Rom hin.
    »Wollen wir in die Taverna gehen...wo wir uns das erste Mal getroffen haben?« fragte er, denn er war ja ein sentimentaler Schwede.
    »Nein, nicht in den traurigen Schuppen. Ich will in Hilton’s roof garden tanzen und die Sterne und dich sehen.«
    Für ein Vermögen fuhren sie mit einem Taxi auf den Monte Mario und kamen so den Sternen viel näher.
    Ein deutsches Gretchen sang zu einer Bossa nova-Gruppe aus Stuttgart, und es wirkte so, als wenn es für sie ununterbrochen ging. Die Amerikaner glaubten die ganze Sündigkeit Europas im Konzentrat zu erleben.
    Als Ivanias Vitalität zufällig auf einen Höhepunkt

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