Das Doppelbett
gut...aber dann auch ganz...«
»Wiege dich vorsichtig nach der Seite...merkst du?«
»Ja! Du lehnst dich jetzt nach links...ich biege mich ein bißchen nach rechts...das wird was...«
»Ruhig und still jetzt...es ist, als wenn wir ineinander wachsen...«
Pause
»Gleich schlafen meine Arme ein...ich kann nicht länger so hier sitzen...trotzdem es so schön ist, werden meine Arme jetzt einschlafen. Es sticht schon so in den Schultern, du weißt, und...«
»Komm noch näher! Heb dich etwas an und drück dich an mich...so, ja...da brauchst du nicht so mit den Armen zu stemmen...Herrgott, du siehst ja aus wie eine Statue...oder wie ein Frosch, der springen will, wenn du so dasitzt.«
»Statue oder Frosch?«
»Ja, ist das nicht großartig?«
»Ach...gibt es keine andere Alternative?«
»Nein, selbstverständlich nicht, warum sollte...Doch! Man kann sich natürlich eine Statue von einem Frosch vorstellen!«
Pause
»Fühlt sich das hier wie eine Statue an, was meinst
du?«
»Langsam, langsam, sonst kommt es!«
»Und sind Frösche auch so warm? Faß richtig zu mit der ganzen Hand...glaubst du, daß sie auch so warm sind?«
»Nein, das sind sie nicht!«
»Komm näher zu mir. Komm, dann...stemm dich ein bißchen hoch...nur ein bißchen, das reicht...fein.«
»Noch feiner wird es, wenn du leicht vor und zurückschaukelst...«
»Rein und raus und vor und zurück...Es ist, als wenn ich...«
»Nein, nimm deine Hand nicht weg!«
»Soll ich ihn ein bißchen anfassen...im Takt mit dem ganzen Körper...und ohne, daß...«
»Nein, tu es nicht...drück statt dessen...genauso...«
»Küß mich ein bißchen am Kinn...«
»Am Kinn? Darum hast du früher nie gebeten...was ist dabei, was...«
»Ich weiß nicht...aber mir scheint, alles wird viel angenehmer, wenn du das machst...ein kleines Stück unter dem Kinn...«
»Ja, beug dich etwas mehr nach vorn...sonst komm ich nicht richtig ran...noch mehr...da...«
»Ja...«
»Ist es schön?«
»Ja...bleib mit dem Mund da! Kannst du nicht die Zunge unter meinem Kinn lassen...willst du das nicht?«
»Doch, natürlich...aber wenn ich antworten muß, zieh ich die Zunge ein...deshalb werde ich eine Weile auf nichts antworten...«
»Irgendwie erscheint das richtig...oben und unten feucht zu werden...ich glaube nicht, daß die meisten darüber nachdenken...und das ist schade, weil es...nein, ich will nicht darüber sprechen, denn dann willst du nur etwas Vorschlägen, daß man darüber reden oder in einer Zeitung schreiben soll, damit so viele wie möglich...nein, mach weiter...ich will nicht, daß wir jetzt davon reden...morgen...ja, fahr mit der ganzen Hand über den Rücken...mit den Nägeln! Behutsam...nun rede ich schon wieder soviel...du weißt, daß ich das immer tu, wenn es gleich für mich geht...vielleicht tue ich es nur, damit diese verschiedenen Kitzel extra lange in den Beinen und im Rücken bleiben...und in den Armen...und im Nacken...damit sie nicht aufeinanderprasseln und ich nur noch eine Menge feuchter roter Striche sehe...vor den Augen...die sehe ich nämlich, wenn es jetzt gleich...nein...hör nicht auf zu lecken...ich lege die eine Hand an dein Kinn...jetzt ist es gleich unmöglich, die Kitzel länger an ihrem Platz zu halten...ich will meine andere Hand unter deinen Rücken legen...da drunter, damit ich fühle wie...nun gehen sie im Rücken und im Nacken los...jetzt kommen die Striche!«
»Wart auf mich!«
»Schneller doch!«
»Ja, schieb deine Hand weiter unter mich...genau da...beweg den kleinen Finger dabei... ja...da soll er sein...nur noch ein paarmal schaukeln...«
»Jetzt fliegt es durch meine Beine...durch die Schenkel...merkst du!?«
»Ja!«
Pause
»Meine Arme...«
»Ja?«
»Sind ganz verschwunden!«
»Nein, sie sind rot und naß...und sind hier bei mir.«
»Kann ich sie zurückhaben?«
»Ja, wenn ich sie ausleihen darf, wann ich will.«
»Das versprech ich.«
»Gut...danke...willst du...«
»Leg dich vorsichtig auf den Rücken...sonst kommen wir nicht voneinander los, ohne uns die Beine zu brechen...«
»Mit Gipsbeinen kann man vielleicht auch etwas anstellen...«
»Nein...das geht nicht...das einzige, was ich mir denken könnte ist, daß man ein paar aufgeilende Worte auf den Gips schreibt...und dann liegt man da und sieht sie an...wenn man sich einsam fühlt...«
»Dann ist es ja besser, sich nicht die Beine zu brechen...«
»Ja, deshalb habe ich dich ja gebeten, dich auf den Rücken zu legen...na also...sieh an...das
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