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Das Dorf der Katzen

Das Dorf der Katzen

Titel: Das Dorf der Katzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Fritz
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angewidert von dem Schauspiel, die Hand zur Faust. Das Energiefeld zog sich zusammen und zerquetschte die Reste der Kreatur wie eine Schrottpresse. Dann implodierte es mit einem dumpfen Knall.
    Vera spuckte aus. „Ich hoffe, du schmorst auf ewig in der Hölle so weiter, du Mistvieh!“
     
    ΦΦ ΦΦ
     
    Idn-ed-feni, Tessal und Naf’nur saßen oder lagen noch auf ihren Liegen. Jeder von ihnen war noch mehr oder weniger benommen und geschwächt. Bestürzt hatte Idn-ed-feni miterleben müssen, wie die beiden anderen ziemlich kurz nach ihm „zurückkehrten“.
    Sie erstatteten sich gegenseitig Bericht und kamen zu dem Ergebnis, dass der Angriff zwar nicht so reibungslos ablief, wie zunächst gedacht, dass sich aber ein Sieg abzuzeichnen begann. Immerhin waren die vier Katzen mit den übernatürlichen Kräften ausgeschaltet. Mehr waren nie gleichzeitig aufgetaucht, also dürften auch alle von ihnen erledigt sein.
    Und es gab immer noch vier Ch’quar, vier von ihnen, die im Kampf standen.
    Das müsste reichen.
    Kaum waren sie zu diesem optimistischen Schluss gelangt, ging eine schreckliche Veränderung mit Samsins Körper vor sich.
    Samsin verbrannte kalt und ohne Feuer.
    Tessal sah es als erster und machte die anderen aufmerksam. Mit vor Schreck geweiteten Augen wurden sie Zeugen, wie Samsins schwarze Robe ihren Stoffcharakter verlor und verkohlte. Der mürbe gewordene Stoff zerfiel zu Asche und Krümeln, der Körper darunter veränderte sich rasch. Zunächst warf die Haut Blasen, dann löste sie sich in großen Fetzen ab.
    Das Fleisch darunter wurde erst dunkelrot, dann braun und schließlich schwarz, ehe es als Asche von den Knochen fiel.
    Die inneren Organe erfuhren das gleiche Schicksal und schließlich zerbröselte das Skelett.
    Samsins Körper war auf eine dicke schwarze Ascheschicht reduziert, die, die Körperumrisse nachzeichnend, auf der Liege zurückgeblieben war.
    All das war gespenstisch schnell, lautlos und ohne Verbrennungsgeruch vor sich gegangen.
    Samsin war verschwunden.
    Für immer, so wie vor ihm Kasaffa.
    Während sie noch wie betäubt um die Liege herumstanden, hörten sie hinter sich ein leises Stöhnen.
    Sie fuhren herum.
    Haschun richtete sich von seiner Liege auf.
    „Sie haben eine neue Waffe“, sagte er matt. „Sie ist mit einem Gewehr verschießbar und wir haben kein Mittel dagegen. Schlimmer noch, ich spüre schon jetzt, dass ich meine Fähigkeiten als Traumkämpfer verloren habe und jedem, den diese Waffe noch trifft, wird es genau so gehen.“
    Er blickte sich um und sah drei wieder in ihre Körper zurück gezwungene und zwei unwiderruflich vernichtete Priester.
    Sechs von ihnen waren damit schon außer Gefecht gesetzt. Sechs!
    Jetzt waren nur noch Terged und Warad-al-hif übrig, ein Bruchteil der ehemaligen Streitmacht, die vor nicht einmal zwei Stunden voller Siegessicherheit aufgebrochen war!
    „Verloren, wir haben verloren“, sagte er. „Wir haben den Kampf und unsere Leben verloren. Ich beneide Kasaffa und Samsin. Sie haben es schon hinter sich!“
    Die anderen drei schwiegen.
     
    ΦΦ ΦΦ
     
    Terged und Warad-al-hif realisierten, dass sie nunmehr allein waren. Die furchtbaren Impulse, die sie von Haschun und Samsin erhalten hatten, sagten ihnen, dass diese ihren Kampf verloren hatten, ja, dass sich vielleicht sogar eine Wende andeutete. Eine Wende zu Gunsten dieser Katzenanbeter!
    Zu siebt waren sie vor zwei Stunden angetreten, stark wie nie und so gut wie unverwundbar.
    Jetzt waren sie noch zu zweit, alles hing nun von ihnen ab.
    Die Menschen, die vor ihnen geflohen waren, hatten sich in den Ruinen des Orts verkrochen. Es galt, sie einzeln aufzuscheuchen und zu erledigen.
    Verfluchtes Pack! Sie waren zäher als gedacht!
    Und offensichtlich auch gerissener.
    Terged und Warad-al-hif beschlossen, etwas vorsichtiger zu sein als bisher.
    Sie erreichten den Ortsrand. Die Häuser dort waren noch nicht allzu sehr in Mitleidenschaft gezogen.
    „Ausräuchern, heraustreiben und erledigen“, sagte Terged. „Häuser, die schon brennen, brauchen wir nicht zu durchsuchen, da ist keiner drin. Alles klar?“
    Warad-al-hif nickte. Eine makaber wirkende menschliche Geste bei so einem Wesen.
    „Fangen wir an!“
    Die nächsten dreißig Minuten trieben die beiden ein grausames Spiel. Einer von ihnen drang gewaltsam in ein Haus ein, meist dadurch, dass er einfach durch die Mauer brach. Hatten sich Menschen darin versteckt, stöberte er sie auf. Es kam hin und wieder zu einem einseitigen

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