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Das Dorf der verschwundenen Kinder

Das Dorf der verschwundenen Kinder

Titel: Das Dorf der verschwundenen Kinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill
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einordnen konnte. Sie streckte Lightfoot ihre Hand entgegen. Instinktiv ergriff er sie. Sie drehte seinen Arm scharf herum, warf ihn dabei aus dem Gleichgewicht und stieß ihm mit der Fußkappe vors Schienbein.
    Er fiel vornüber gegen den Wagen und löste den Alarm aus, während Novello seinen Arm so hoch zwischen die Schulterblätter drückte, bis er vor Schmerzen aufschrie.
    Sie sprach ihm ins linke Ohr, daß er wegen Mordverdachts festgenommen sei und erklärte, er habe das Recht zu schweigen, aber er brüllte trotzdem weiter. Sie schielte zur Seite, um zu sehen, wie Turnbull das alles aufnahm. Zu ihrer Überraschung stand er einfach da und beobachtete das Ganze mit einer Mischung aus Resignation und Bewunderung.
    »Ich hoffe, Sie und ich werden immer gute Freunde bleiben, hübsche Frau«, sagte er. Sie lächelte. Er hatte die großartige Gabe, einen zum Lächeln zu bringen, aber in diesem Fall trug der Anblick des Polizeiwagens zur Hälfte dazu bei, der hinter Turnbulls Rücken auf den Parkplatz einbog. Angezogen vom Alarm und der inzwischen versammelten Menge Schaulustiger, steuerte der Fahrer direkt auf Novello zu, und zwei junge Constables stiegen aus.
    »Sind Sie Novello?« fragte der eine.
    »Ja. Legen Sie den hier in Handschellen, ich kümmere mich um den anderen.«
    Sie bückte sich und nahm die Tasche, die er fallengelassen hatte. Sie zog den Reißverschluß auf.
    Die Tasche war voller Geld.
    Lightfoot, der jetzt mit den Händen auf dem Rücken aufrecht stand, starrte wütend und ungläubig zu Turnbull hinüber.
    »Warum zum Teufel haben Sie das gemacht, Sie dämlicher Dreckskerl? Das wird Ihnen nichts weiter einbringen als das Gefängnis!«
    Er sprach mit deutlich australischem Akzent.
    »In den Wagen mit ihm«, sagte Novello. Es kamen immer mehr Gaffer hinzu. Sie wollte nicht, daß irgend jemand Lightfoot erkannte und die Presse informierte.
    Sie schoben ihn auf den Rücksitz des Streifenwagens, und Novello wandte sich an die Leute.
    »Also gut«, sagte sie, »die Show ist vorbei. Hier gibt es nichts mehr zu sehen.«
    Sie sahen nicht überzeugt aus.
    Der Besitzer des heulenden Peugeot kam herbei und stellte den Alarm ab.
    »Ist er reingekommen?« erkundigte er sich und suchte den Wagen nach Beschädigungen ab.
    »Nein, Sir, alles in Ordnung. Sie haben einen guten Alarm.«
    »Hören Sie, ich bin in Eile. Muß ich eine Aussage machen?«
    »Nein, danke, Sir. Wir haben Ihre Autonummer notiert für den Fall, daß wir Sie noch brauchen.«
    »Wunderbar. Ich hoffe, sie hängen den Mistkerl.«
    Der Mann stieg in sein Auto, und die Schaulustigen trollten sich. Nur ein Autoeinbruch – nichts, mit dem man sich brüsten könnte, dabeigewesen zu sein.
    »Das war clever«, meinte Turnbull. »Das haben Sie echt gut gemacht, Sonnenschein.«
    »Mr. Turnbull, ich bin nicht Ihr Sonnenschein«, entgegnete Novello erschöpft.
    Sie beugte sich zum offenen Fenster des Polizeiwagens. Lightfoot sah eher verärgert aus als verängstigt. Er sagte: »Wovon zum Teufel reden Sie da eigentlich? Mordverdacht? Okay, ich hab den Kerl verprügelt, aber das Geld gehört mir. Sagen Sie ihr das, Sie dämlicher Hornochse. Das Geld gehört mir!«
    »Wo sollen wir ihn hinbringen, Herzchen?« erkundigte sich der Fahrer.
    Sie sagte: »Erst brauche ich seine Wagenschlüssel.«
    Der Constable neben Lightfoot schob eine Hand in Lightfoots Tasche und holte den Schlüssel hervor.
    »Wo haben Sie geparkt?« fragte Novello.
    »Da drüben«, sagte er und hob das Kinn. »Sie machen einen großen Fehler, gute Frau.«
    Ein paar Reihen weiter entdeckte sie das Dach eines weißen Campingbusses. Zur gleichen Zeit sah sie mit großer Erleichterung, daß zwei weitere Streifenwagen auf den Parkplatz fuhren. Das bedeutete, daß sie genug Leute hatten, die Verhafteten separat fortzubringen, einschließlich ihrer Fahrzeuge. Sie rechnete es schnell durch. Sie würden zwar eine kleine Prozession bilden, aber es dürfte noch niemand so weit gewarnt sein, daß es auffiel.
    »Danby«, sagte sie. »Ich denke, wir sollten alle nach Danby fahren.«

Fünfzehn
    I n Anwesenheit ihrer Freunde machten Peter und Ellie Pascoe sich über die gutbetuchten Leute lustig, die im Glockenviertel lebten, doch insgeheim wünschten sie sich, dort ein Haus zu haben. Es war eine perfekte Mischung aus Stadt und Land: man hatte die Stille des Landlebens in seinem wunderschönen Garten und alle Vorzüge des Stadtlebens vor der Haustür.
    Oder, um es etwas krasser auszudrücken: Man konnte

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