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Das Dorf in der Marsch

Das Dorf in der Marsch

Titel: Das Dorf in der Marsch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannes Nygaard
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Verhören, wenn es länger als zwei Stunden dauert. Und natürlich jedes Mal, bevor ich dem Scheiß-Starke begegnet bin und ihm die Hand reichen musste«, ergänzte er leise.
    Christoph verließ die Plattform am Fermenter und suchte auf dem Areal Reimer Reimers. Er fand den Hofbesitzer beim Bullenstall.
    Â»Haben Sie etwas herausbekommen?«, fragte Reimers.
    Â»Wir stehen erst am Anfang der Ermittlungen«, wich Christoph aus. »Es gibt ein kleines Problem.«
    Â»Klein? Was denn?«
    Â»Wir müssen den Behälter leeren.«
    Reimers starrte ihn entsetzt an.
    Â»Sie wollen – was?« Er schüttelte heftig den Kopf. »Das geht nicht. Wissen Sie, wie viel Kubikmeter der Fermenter beinhaltet?«
    Â»Ich bedaure, wenn wir Ihnen Unannehmlichkeiten bereiten müssen. Aber wir werden mit der Staatsanwaltschaft sprechen.«
    Â»Die können doch nicht Teile meines Betriebes lahmlegen«, protestierte Reimers. »Wissen Sie, was das kostet? Wer bezahlt mir den Ausfall?«
    Â»Das wird die Staatsanwaltschaft mit Ihnen klären.«
    Reimers schüttelte immer wieder den Kopf.
    Â»Ich Rindvieh, ich Dussel. Hätte ich nichts gesagt, hätte das kein Schwein gemerkt.«
    Â»Sie haben richtig gehandelt. Wir gehen davon aus, dass kein Unfall vorliegt.«
    Â»Kein … Was soll das denn sonst sein? Ein übler Scherz?«
    Â»Ich fürchte – nein! Niemand trennt einem Menschen einen Finger ab.«
    Erst jetzt schien Reimers Christophs Andeutungen zu verstehen.
    Â»Sie meinen doch nicht …?« Er brach mitten im Satz ab und schüttelte sich. »Das kann doch nicht sein. Aber wieso denn? Das geht doch nicht.« Die Fassungslosigkeit war ihm deutlich anzusehen. »Wir sind doch hier in Everschopkoog. Da kommt so etwas nicht vor. Doch nicht hier auf Eiderstedt. Bei uns in der Marsch. Hier leben doch nur friedliebende Menschen. Wir kennen uns doch alle. Nichts bleibt verborgen. Da kommt niemand auf die Idee, solchen Unfug zu betreiben. Nein! Das ist ein Ulk. Das ist gar kein richtiger Finger, sondern ein Scherzartikel. Sie wollen mich veräppeln.«
    Christoph ließ dem Landwirt ein wenig Zeit.
    Â»Bedauerlicherweise nicht.« Er zeigte auf den Fermenter. »Was passiert mit dem Inhalt des Fermenters?«
    Â»Sie meinen mit dem Gärsubstrat?«
    Reimers zeigte auf eine Leitung, die oben aus dem Fermenter herauskam und auf einer Art Stelzen zu einem runden Betonbehälter führte, der wie ein überdimensionaler Betonring aussah.
    Â»Das ist das Endlager. Dorthin gelangt das vergorene Substrat. Der Wirtschaftsdünger. Das wird wieder aufs Feld gebracht. So schließt sich der Kreislauf.«
    Christoph musterte den Behälter.
    Â»Wie viel fasst der?«
    Â»Etwa siebenhundert Kubikmeter.«
    Â»Wie kann man den Fermenter entleeren?«
    Â»Den kann man abpumpen. Das dauert ungefähr einen halben Tag.«
    Christoph sah sich um. Damit war eine Reihe von Fragen verbunden. Wohin sollte man den Inhalt pumpen? Wie konnte man das Substrat kontrollieren? War ein Filtern möglich? Oder musste jeder Liter von einem Menschen akribisch untersucht werden? Welche Chance bestand, dass die Spurensicherung fündig würde? Er warf einen Blick auf Hauptkommissar Jürgensen, der immer noch auf der Plattform oben am Fermenter tätig war. Sein Mitarbeiter und Große Jäger verfolgten interessiert Jürgensens Vorgehen.
    Christoph wurde durch sein Handy abgelenkt. Erneut meldete sich Hilke Hauck.
    Â»Ich habe mich mit den Arztpraxen in Verbindung gesetzt. Nirgendwo ist ein Behandlungsfall aufgetreten, der unserem entsprach. Übrigens: Frau Krempl aus Garding lässt besonders herzliche Grüße an Wilderich ausrichten? Was hat das zu bedeuten?«
    Â»Das sollte er dir selbst erzählen«, antwortete Christoph ausweichend.
    Immer mehr verdichtete sich der Verdacht, dass hier etwas Ungewöhnliches geschehen war.
    Â»Christoph«, hörte er Große Jäger rufen. »Klaus hat dir das Bild geschickt. Sieh mal nach, ob es geklappt hat.«
    Christoph rief auf seinem Smartphone die Eingangsfunktion auf. Noch war nichts eingetroffen. Er musste eine Weile warten, bis das Foto zu sehen war. Jürgensens Mitarbeiter hatte es so geschickt bearbeitet, dass man nur den Finger und den Ring sah. Christoph hielt das Gerät Reimers hin.
    Â»Erkennen Sie darauf etwas?«
    Der Landwirt wandte den Kopf ab.
    Â»Ich will

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