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Das Dorn-Projekt: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 3

Das Dorn-Projekt: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 3

Titel: Das Dorn-Projekt: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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sonderten salzige Körperflüssigkeit ab, während sie ihre Arbeit verrichteten. Ihre Haut, die eine Vielzahl von Farbschattierungen angenommen hatte, wellte sich unruhig im Schein von Vussussicas Mittagssonne. Ganz anders als bei den AAnn oder den Thranx war die menschliche Epidermalschicht unglaublich anfällig. Ja tatsächlich, selbst so ein Thranx-Schwächling konnte einen Menschen von Kopf bis Fuß aufschlitzen mit einer einzigen scharfen Klaue!
    Und dennoch - sie waren schnell. Beweglichkeit und Flinkheit waren ihr Ausgleich für fehlende Robustheit im Körperbau. Für AAnn oder Thranx schien der menschliche Körper ein Klumpen formloser Materie, die von jeder noch so kleinen Muskelbewegung gedehnt oder zusammengequetscht wurde. Die menschliche Anatomie hatte weder etwas Würdevolles noch schien sie wohlerwogen. Die AAnn hätten sich über sie amüsiert, wären diese Menschen nicht so begabt und produktiv. Und wären sie l’icht auch so gefährlich. Der Pitarische Krieg hatte ihre wahren Fähigkeiten enthüllt. Für die AAnn, die während des Konflikts neutral geblieben waren, war dieser Krieg ausgesprochen aufschlussreich gewesen.
    Riimadu taumelte und stieß mit seinem ganzen Gewicht gegen die rechte Seite des Thranx. Pilwondepats Fußhand glitt über den Rand der Grabungsstätte, Erde und Geröll lösten sich und rieselten unter den beiden in die Tiefe, während sich der Thranx abstrampelte, um nicht den Halt zu verlieren. Unter einer solchen Last wäre ein Zweibeiner unweigerlich abgerutscht und kopfüber in die Grabungsstätte gestürzt. Die vier Echtbeine des Thranx jedoch verhinderten, dass ihm dergleichen geschah.
    Pilwondepats Kopf fuhr heftig herum, und seine Facettenaugen richteten sich auf den AAnn. »Das war Absicht!«
    »Ich küssse den Ssand zu Ihren Füsssen, wenn dem sso issst.« Mit einer um Entschuldigung heischenden Geste trat der AAnn-Exoarchäologe einen Schritt zurück. Scharfe Zähne blitzten in schuppenbedeckten starken Kiefern auf. »Warum ssollte ich etwass dergleichen tun? Bessonderss bei einem Mitstreiter im Studium dess Unbekannten.«
    »Warum schlagen die AAnn immer wieder zu, um sich sogleich zurückzuziehen? Warum dieser Wechsel: Angriff - Rückzug?« Sobald er sein Gleichgewicht wiedergewonnen hatte, stand der Insektoid unverrückbar wie ein Fels, entschlossen, dem AAnn nicht die Genugtuung zu verschaffen, ihn weichen zu sehen. »Alles einfach mal ausprobieren, das ist es, was Ihre Spezies tut! Immer die Schwächen aussondieren - nicht nur beim Einzelnen, sondern auch bei ganzen Welten und bei Bündnissen.« Der Thranx gestikulierte mit einer Echthand. »Ich mache Ihnen keine Vorwürfe, Riimadu. Sie können gar nichts dafür - es entspricht Ihrer Natur. Aber versetzen Sie mir nicht noch einmal einen Stoß! Ich habe womöglich nicht Ihre Körperkraft, aber ich kann mich auf die größere Hebelwirkung verlassen!«
    Der AAnn war offenkundig amüsiert. »Herr Kollege, Ssie wollen mich tatssächlich zum Kampf heraussfordern?«
    »Machen Sie sich nicht lächerlich! Wir beide sind hier zu Gast und nur geduldet von den Behörden der Menschen, crrllk. Sie mögen keinen von uns beiden besonders und empfinden unsere Anwesenheit vielleicht sogar als Last oder Störfäktor bei ihrer Arbeit.«
    »Nicht der Mensch Cullen.« Mit der Spitze seines hochbeweglichen Schwanzes deutete der AAnn in Richtung des Menschen, der gerade die in den Fels getriebenen Stufen an der seitlichen Wand der Ausgrabungsstätte hinabstieg. »Er weisss, dasss ich esss war, der diesse Stätte entdeckt hat, und ich verssichere Ihnen, dasss er ssehr dankbar issst.«
    Pilwondepat wandte sich ab. Er wusste, dass der AAnn Recht hatte. Der Mensch Cullen Karasi war ihm tatsächlich dankbar. Pilwondepat selbst hingegen besaß keinen solchen Hebel, den er bei diesem Menschen oder irgendeinem seiner Kollegen und Mitarbeiter hätte ansetzen können. Während er zwischen ihnen herumstolperte, niedergedrückt von dem Gewicht des Luftbefeuchters, der ihn zwar am Leben hielt, aber nicht zu Pilwondepats Bequemlichkeit beitrug, bemerkte er die Seitenblicke der Menschen und hörte ihre abfälligen, hinter vorgehaltener Hand geäußerten Bemerkungen. Das Archäologenteam repräsentierte einen Querschnitt durch das Wesen der Menschheit … nun ja, wenn auch einen hochgebildeten. Im Team waren einige, die vehement für engere Bindungen mit den Thranx plädierten. Ihnen standen andere entgegen, glühende Anhänger der These, dass die

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