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Das Dorn-Projekt: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 3

Das Dorn-Projekt: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 3

Titel: Das Dorn-Projekt: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Regenwald, wo die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit wohltuend überwältigend waren. Einige besonders Unglückliche waren dazu eingeteilt, ständig auf dem menschlichen Außenposten Dienst zu tun. Weil sie nun einmal Thranx waren, verliehen sie ihrem Missfallen keinen Ausdruck. Nur jemand wie Fanielle Anjou, jemand, der gelernt hatte, ihre subtile Gestik zu deuten, konnte davon erzählen, wie unglücklich sie sich fühlten.
    In weniger als zwei Wochen würde Fanielles Treffen mit der Eint stattfinden. Sie hatte vor, energisch, dabei aber freundlich aufzutreten. Schließlich galt es Einzelheiten aus Jahrzehnten zu besprechen, ganze Kataloge von Details durchzugehen, eines nach dem anderen. Fanielle würde mit viel Fingerspitzengefühl vorgehen müssen; sie durfte ihre hoch geschätzte Zuhörerschaft nicht beleidigen, sie nicht langweilen und nicht ins Abseits drängen. Haflunormet mochte eine Seele von Thranx sein, aber in all den Jahren, die sie zusammengearbeitet hatten, hatte er seiner menschlichen Kollegin wenig mehr als verständnisvolle Unterstützung bei Themen von großer Wichtigkeit bieten können. Sich mit jemandem zusammenzusetzen, der auch tatsächlich Entscheidungen treffen konnte, versprach ebenso lehrreich wie effektiv zu werden.
    Es gab noch so viel vorzubereiten. Fanielle fürchtete, die Eint mit Einzelheiten zuzuschütten, ehe man sich über die Paradigmen würde einigen können.
    Der Gleiter setzte sanft inmitten des Waldes aus Quasikoniferen auf, der die Hochebene bedeckte: Die Bäume ähnelten denen auf der Erde in nichts, abgesehen davon, dass auch sie grün waren. Jeremy wartete schon auf Fanielle. Sie umarmten sich in schicklicher Art und Weise. Alles andere würde warten müssen, bis sie allein unter sich waren.
    Er nahm ihre Reisetasche, und gemeinsam durchquerten sie das Terminal. »Ich habe gehört, du hast jetzt doch dein Treffen mit jemand von der höheren Ebene. Einige von uns haben sich schon gefragt, ob irgendwem aus dem diplomatischen Korps das je gelingen wird.«
    »Du kennst doch die Thranx.« Sie bogen um eine Ecke und drängten sich an einer Gruppe schwatzender Reisender vorbei, die aus dem gerade angekommenen Gleiter stiegen. »Immer vorsichtig.«
    Er schnaubte verächtlich. »Es ist mehr als das. Sie sind zu bedächtig in dem, was sie tun. Sie versuchen unsere Freunde zu sein, gute Freunde, ohne sich dabei festlegen zu müssen. Der Pitarische Krieg war eine Ausnahme, herbeigeführt durch außergewöhnliche Umstände. Jetzt ziehen sie sich auf die Verhaltensnormen ihres Stocks zurück, die dort als normal gelten.« Sie hatten den Terminal verlassen, und er warf Fanielles Reisetasche in die Transportkapsel. Innerhalb von Sekunden rasten sie eine grasbedeckte Trasse entlang, den der metallisch glitzernde Strang der Energieschiene in zwei Hälften teilte.
    »Ich glaube nicht, dass das der Fall ist, Jeremy.« Fanielle schmiegte sich in ihren Sitz und sah den Wald an sich vorbeischießen. Bei dieser Geschwindigkeit verschwammen die Einzelheiten zu einem verschwommenen Grün, und man konnte sich vorstellen, an den vertrauten Wäldern Kanadas oder Sibiriens entlangzufliegen.
    Jeremy hob unschlüssig die Schultern. »Nun, wenn irgendwer das beurteilen kann, dann du, Fannie. Du hast mehr Zeit mit den Thranx verbracht als irgendwer sonst im Korps. Ehrlich gesagt, begreife ich einfach nicht, wie du die Hitze und die überfüllte Enge innerhalb ihresjeweiligen Stocks ertragen kannst.« Er griff nach ihrer Hand, hielt diese in seiner und begann, mit den Fingerspitzen der anderen Hand abstrakte Muster auf ihren Handrücken zu malen. »Mir wäre wirklich lieber, du würdest mehr Zeit hier verbringen, weißt du. Es wäre nicht gerade förderlich für mein Ego, käme ich zu der Überzeugung, du könntest die Gesellschaft dieser Käfer meiner vorziehen.«
    Sie lächelte und ließ ihn mit ihrer Hand und ihren Fingern spielen. Kleine Male schienen nach jeder Berührung zurückzubleiben. »Während die Menschheit tief ins All vordringt und es erobert, während wir Heilmittel gegen die schlimmsten Krankheiten gefunden haben und uns über ein kleines Gebiet eines galaktischen Spiralarms ausbreiten, haben wir unglücklicherweise immer noch nicht die unergründlichen Tiefen des männlichen Egos ausloten können.«
    Seine Finger wagten sich ihren Arm hinauf. »Chaos-Theorie. Da dürfte sich die Lösung finden.«
    Als die abgedunkelte Kapsel schließlich Azerick erreichte, hatten die beiden Passagiere

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