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Das Dorn-Projekt: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 3

Das Dorn-Projekt: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 3

Titel: Das Dorn-Projekt: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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nicht ändern. Er konnte nur seine Arbeit verrichten und versuchen, Freunde zu gewinnen, wenn sich die Gelegenheit bot. Aus irgendeinem Grund schlug ihm Sympathie bei den Menschen von weiblicher Seite mehr als von männlicher entgegen. Dass dies mit großer Wahrscheinlichkeit so sein würde, hatte man ihm bereits zu verstehen gegeben, bevor er sich einschiffte, um seine Stelle anzutreten, und dass er diesen Vorteil zu nutzen wissen sollte.
    Dieser Umstand habe, so informierte man ihn, mit dem Körperduft der Thranx zu tun, den beinahe alle Primaten als außerordentlich angenehm empfänden. Mehr als einmal hatten menschliche Kollegen Bemerkungen in Pilwondepats Hörweite darüber gemacht, und der insektoide Exoarchäologe hatte sein Übersetzungsprogramm bemühen müssen, um die Bedeutung von solch seltsam weich klingenden Wörtern wie Jasmin und Mandelblütenduft in Erfahrung zu bringen.
    Mit einem Seufzen setzte der Thranx seinen Weg am Rand der Grube entlang fort. Es war an der Zeit, sich wieder der Arbeit innerhalb des menschlichen Grabungsteams zu widmen. Das hieß, dass Pilwondepat hinunter auf den Grund der Grabungsstätte musste. Da die gewohnte Rampe fehlte, musste er die für Menschen gedachten ›Stufen‹ bewältigen. Eine Art, sich nach unten zu bewegen, die ebenso unzivilisiert wie unangenehm war; dennoch bat er nicht um Hilfe. Sonderbehandlungen wollte er nicht annehmen. Viele Menschen verstanden einfach nicht, dass Thranx, so bodennah wie sie gebaut waren, schrecklich unbegabte Kletterer waren - trotz des Einsatzes von acht Beinen.
    Ein junger Mitarbeiter namens Kwase sah, welche Mühe der Wissenschaftler mit der ersten Stufe hatte. Er legte seinen Boden-Evaporator zur Seite und sprang die aus dem Fels gehauenen Stufen empor, um dem Fremdwesen entgegenzueilen. Mit einem aufmunternden Lächeln bildete der junge Mann in Oberschenkelhöhe aus seinen ineinander verschränkten Handflächen eine Räuberleiter. Schnell begriff Pilwondepat, was der Zweibeiner vorhatte, und neigte dankbar seine beiden Antennen in Richtung des Säugers, ehe er sorgsam eine Fußhand in den dargebotenen Steigbügel setzte und seinen Abstieg in die Grube wieder aufnahm.
    Brrüasc - wir machen Fortschritte!, dachte er zufrieden. Der indignierte Blick, der ihn aus Riimadus Augen traf, während dieser beobachtete, wie der Mensch aus freien Stücken dem Thranx hinunter in die Grube half, war selbst ein paar tiefe Atemzüge dieser unzulänglichen, ausgedörrten Luft wert.
    Der Grund der Ausgrabungsstätte war nicht gerade der vertraute Boden des heimatlichen Stocks, so schoss es Pilwondepat durch den Kopf, als er schließlich die letzte Stufe hinunterhüpfte, aber ein Ort mit weitaus anheimelnderer Atmosphäre als die windige, einsame Planetenoberfläche.

4
    Fanielle beobachtete, wie die Hysingrausen-Wand unter den Flügeln des Gleiters vorbeiglitt. Wenn man den Zentralkontinent von Ost nach West durchquerte, wurde der riesige, von Wäldern gesäumte Schutzwall aus Kalkstein nur durchbrochen von einer Folge gewaltiger Wasserfälle, die über die dreitausend Meter hohe Kammlinie hinab in die Tiefe stürzten. Trotz der Menge und der Gewalt des Wassers verdunsteten die meisten Wassermassen, bevor diese den Boden erreichten. Nur einige wenige Wasserfälle mächtiger Ströme, deren Ursprung in den nördlichen Bergen jenseits der Hochebene von Mediterrania lag, donnerten gegen die Felsen am Fuß der mächtigen Wand.
    Die majestätische geologische Formation hatte die Thranx davon abgehalten, mehr als nur ein paar oberflächliche Erkundungen des Hochplateaus zu unternehmen. Die Menschen waren über die Genehmigung erfreut, sich in einer ziemlich großen Region ansiedeln zu dürfen, die die Thranx nicht interessierte, und viele Thranx sahen es gern, dass die Menschen einen hochgelegenen Teil des den Thranx gehörenden Planeten nutzten, den sie selbst als das perfekte Abbild einer halbgefrorenen Hölle empfanden.
    Fanielle schloss die Jacke ihrer Feldkleidung, als der Gleiter, kaum dass er heraus war aus dem starken Abwind, der an der Wand herrschte, den langsamen Sinkflug begann. Die Nachmittagstemperatur hier auf dem Stützpunkt Azerick betrug sechzehn Grad Celsius. Erfrischend für einen Menschen, unerträglich kalt und trocken für einen Thranx. Azerick erhielt wenig Besuch aus dem dicht bevölkerten Tiefland. Die meisten Thranx, deren Aufgabe es war, die Entwicklung des Stützpunkts zu erleichtern, blieben unten in Chitteranx, im

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