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Das Dorn-Projekt: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 3

Das Dorn-Projekt: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 3

Titel: Das Dorn-Projekt: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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anzupassen und sie vorauszuahnen. »Sie ist wie für sie gemacht. Aber wir finden es hier auch ganz angenehm, und wir waren zuerst hier. Wie die AAnn sehr wohl zur Kenntnis genommen haben - höchst würdevoll, wie manche meiner Kollegen meinen.«
    »Die ›Würde‹ der AAnn ist nur ein Deckmäntelchen für die ihnen angeborene Verschlagenheit. Sie sind sehr gerissen, diese AAnn, das sind sie! Sie möchten die Menschen von dieser Welt verjagen, denn sie wollen diesen Planeten ganz für sich haben.« Pilwondepat gestikulierte jetzt mit allen vier Händen, er konnte den Impuls nicht unterdrücken. »Sie sind natürlich nicht so dumm, die Menschheit offen herauszufordern oder Comagrave unter Einsatz von Gewalt an sich zu reißen. Obwohl sie das leicht könnten, haben sie seit dem Pitarischen Krieg einen gesunden Respekt vor der Militärmacht Ihrer Spezies. Diese Welt mit Schiffen und Soldaten zu überschwemmen, zöge für die AAnn nur unvermeidlich Vergeltungsmaßnahmen nach sich.«
    »Verdammt sicher würde es das!« Cullen hatte heute noch jede Menge Arbeit zu erledigen, aber die Erregung des Thranx wirkte ansteckend, auch wenn das, was der achtgliedrige Kollege sagte, nicht gerade viel Sinn zu machen schien.
    »Deshalb gehen sie äußerst bedächtig vor, und das sehr subtil. Anstatt Sic gewaltsam von dieser Welt hinwegzufegen oder Sie auf dem Verhandlungswege zur Aufgabe dieses Planeten zu bewegen, arbeiten sie daran, dass Sie von sich aus von hier verschwinden. Sie sollen Comagrave den AAnn auf dem Kapitulationsweg überlassen; sie hoffen, dass Sie ihnen den Planeten freiwillig und frohen Herzens überlassen.« Pilwondepat griff nach hinten in seine Thoraxtasche und holte eine Speichersphäre heraus. »Das ist eines Ihrer Speichermedien. In all der Zeit, die ich unter euch Menschen verbracht habe, habe ich gelernt, wie man diese ziemlich einfallsreichen Gerätschaften handhabt und einsetzt. Ich habe eine von Ihren Datenaufnahme-Vorrichtungen benutzt anstatt eine von meinen eigenen, damit schnell Kopien gezogen, umgewandelt oder sonstwie weitergegeben werden können.« Er legte die Spähre auf Karasis Schreibtisch. »Die Datensphäre enthält umfassendes Dokumentationsmaterial zu all den Arten von Vorfällen, die ich untersucht habe.«
    Zum allerersten Mal übertraf Cullens Neugier seine höfliche Zurückhaltung. »Was für Vorfälle?«
    »Beinahe von dem Tag an, an dem die Menschheit Comagrave für sich beanspruchte und sich hier einzurichten begann, geschahen eine Vielzahl von tödlichen Unfällen und Begegnungen.«
    Cullen blieb ernst, schien aber nicht sonderlich beeindruckt. »Die Erkundung und die Entwicklung einer völlig neuen Welt verlangt nun einmal Opfer. Und Comagrave ist kein New Paris oder New Riviera - oder Willow-Wane, was das angeht. Wenn auch nicht völlig feindselig, bereitet uns die Umwelt hier doch einige Schwierigkeiten. Nicht anders die Flora und Fauna.«
    Pilwondepat machte eine Gebärde, die Ungeduld signalisierte, und scherte sich nicht darum, ob der menschliche Exoarchäologe auch nur die kleinste seiner ausgefeilten Handbewegungen verstand. »All das ist richtig, erklärt aber nicht im Mindesten die Beständigkeit und dichte Abfolge der Katastrophen, die Sie erfahren mussten.« Er deutete auf die Sphäre. »Ich habe mir die Freiheit erlaubt, einige mathematische Modelle zusammenzustellen, die sich mittels meiner Nachforschungen berechnen lassen und die, wie ich glaube, die Aufmerksamkeit Ihres Volkes verdienen.«
    »Warum?«, fragte Cullen ihn in aller Höflichkeit. »Weil sie belegen, dass Comagrave ein bisschen gefährlicher ist als vergleichbare Welten? Das wissen wir bereits.«
    Pilwondepats Frustration wuchs beständig. Jetzt schon wippten und wedelten seine Antennen aufgeregt hin und her. »Darum geht es nicht! Viel zu häufig waren immer dann, wenn ein Unglück geschah, die AAnn sofort da, um mit Rat und Tat zu helfen!«
    Cullen schürzte die Lippen. »Manche Leute fanden das richtig nett von ihnen.«
    »Auf Hivehom gibt es eine taxonomische Klasse von Aasfressern, die stets und ganz plötzlich am Schauplatz einer Katastrophe auftaucht, als ob sie den Tod schon von weitem riechen könnte. Wenn man sie lässt, beginnen sie sofort, die Toten zu verspeisen. Niemand findet, das sei besonders nett von ihnen.« Er stieß beide Antennenspitzen in Richtung des Menschen vor ihm. »Die AAnn sind einfach zu häufig bei all den verschiedenen Tragödien zur Stelle - immer zum Schluss, wie ein

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