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Das Dorn-Projekt: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 3

Das Dorn-Projekt: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 3

Titel: Das Dorn-Projekt: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Pilwondepat die Informationen studierte, zirpte er mit seinen Stridulationsorganen, ohne es zu wissen, vor sich hin. Obwohl die Menschen mit den AAnn den Allesfresser-Appetit aller intelligenten Spezies teilten, hatten die AAnn doch eine deutliche Vorliebe für Fleisch. Wie günstig für die AAnn, dass sie ausgerechnet zum richtigen Zeitpunkt frisches Obst in ihren Vorratslagern hatten! Und auch noch gerade die richtige Sorte Obst, um eine Störung im menschlichen Verdauungssystem erfolgreich zu mildern!
    Ein Gleiter mit vier Vogelkundlern an Bord stürzte ausgerechnet in einen tiefen Canyon ab. Obwohl Hilfe vonseiten der Menschen bereits unterwegs war, erreichte ein Luftfahrzeug der AAnn, das in unmittelbarer Nähe gewesen war, die Unglücksstelle zuerst, und die AAnn führten die notwendigen Reparaturen durch. Ein einzelgängerischer Prospektor - halb Geologe, halb schon selbständiger Unternehmer - wurde tot in einem erheblich von Bodenerosion betroffenen Gebiet aufgefunden, das die menschlichen Kartographen ›Bacunin Badlands‹, Bacunin-Odland, nannten. Todesursache: ein unglücklicher Sturz. Kein AAnn sei verfügbar gewesen, um die Leiche zu bergen, las Pilwondepat. In Gedanken merkte er sich vor, den Vorschlag zu äußern, eine größere, besser ausgerüstete Expedition solle das Gelände dort erkunden. Wenn die AAnn für den Vorfall verantwortlich waren - wie er es für die meisten dieser unerklärlichen Ereignisse für immer wahrscheinlicher hielt -, dann bestimmt aus dem Grund, dass die AAnn die Menschen - oder in diesem Fall einen einzelnen Abenteurer - daran hindern wollten, etwas Bestimmtes herauszufinden. Pilwondepat war bereit, eine ganze Kiste goldenes surr!onyy von Trix darauf zu verwetten, dass die Bacunin Badlands Mineralvorkommen von einigem Wert bargen.
    Einzeln betrachtet hätten die Vorfälle, durch die sich Pilwondepat hindurcharbeitete, nicht mehr als vorübergehende Anteilnahme oder Mitleid erweckt. Aber in ihrer Gesamtheit bildeten sie eine Aneinanderreihung aus menschlichem Elend und Unglück hier auf Comagrave, an dem die AAnn immer irgendwie beteiligt waren. Als Zufall konnte all dies nicht mehr durchgehen. Doch wem konnte er diese Angelegenheit nun vorlegen? Die wenigen anderen Thranx auf diesem Planeten waren völlig in ihre eigenen Tätigkeiten vertieft. Seine Schlussfolgerungen in den Weltraum zu senden zu einer der anderen Heimatwelten seiner Spezies oder einer menschlichen Koloniewelt, das würde ihm auch nicht weiterhelfen, denn ohne Autorisation durch den Stock war er auf einem Planeten, der menschliches Kolonisationsterrain war, letzdich für all seine Entscheidungen selbst verantwortlich. Entsprechende Befehle würde er nicht erhalten, denn er war Wissenschaftier, kein Soldat.
    Es blieb also allein an ihm hängen, sorgfältig abzuwägen, wer innerhalb der menschlichen Bevölkerung am besten geeignet war, um ihm seine Ermittlungsergebnisse vorzulegen. Nur kannte Pilwondepat nicht einen Vertreter der planetaren Behörden persönlich. Einem skeptischen Beamten die Informationen auszuhändigen, konnte unzählige Folgen zeitigen, viele davon nicht sonderlich erfreulich. Man konnte ihn auslachen oder seine Behauptungen einfach als Hirngespinst abtun. Die Behörden, die bis zum Hals in Problemen steckten, die die Entdeckung und Entwicklung einer neuen Welt nun mal mit sich brachten, hatten wahrscheinlich kaum genug Zeit, sich mit Beschwerden und Klagen aus ihren eigenen Reihen zu beschäftigen - noch weniger jedoch mit wilden Spekulationen eines Besuchers einer ganz anderen Spezies. Schlimmer noch: Die AAnn könnten bereits, auf offizieller Basis oder eben auf anderen Wegen, alle planetenweiten Übertragungen kontrollieren. Wenn Pilwondepat nicht mit besonderer Vorsicht und Sorgfalt vorging, könnte er selbst plötzlich das Opfer einer dieser unerklärlichen Unfälle werden, die bisher nur die auf Comagrave ansässigen Menschen heimgesucht hatten.
    An wen also könnte er sich wenden? Mit wem konnte er sich unterhalten, ohne gleich als ein an Paranoia leidender Käfer angesehen zu werden? Wenn es niemand von außerhalb sein durfte, musste es einer seiner Kollegen hier vor Ort sein, einer, der genügend Autorität hatte, um Vorschläge unterbreiten zu können, denen auch Beachtung geschenkt wurde. Die Auswahl war alles andere als groß.
    Der nächste Morgen war freundlich und klar. Der alles austrocknende Wind, der sonst ohne Unterlass den Kamm des Steilhangs bearbeitete, schien heute

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