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Das Dorn-Projekt: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 3

Das Dorn-Projekt: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 3

Titel: Das Dorn-Projekt: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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an Ihren Behauptungen wäre etwas dran. Was soll ich dann mit Riimadu Ihres Erachtens nach tun? Ich kann ihnja nicht einfach aus dem Grabungsteam werfen! Seine Regierung erwartet, dass er seine Berichte abfasst und uns beobachtet. Er ist ermächtigt, hier zu sein!«
    Pilwondepat machte mit beiden Echthänden eine weitläufige Gebärde. »Sie sind verantwortlich für das Projekt. Üben Sie die damit verbundene Autorität aus! Erfinden Sie irgendeinen Grund! Behaupten Sie, es sei zu seinem eigenen Besten - oder schlagen Sie vor, dass er sich durch seine harte Arbeit eine Pause verdient hat! Es gibt immer Wege.«
    »Ich weiß, ich weiß!« Cullen fühlte sich von Augenblick zu Augenblick immer unwohler. »Aber das wird nicht leicht! Ohne seine Anregungen würden wir hier gar nicht graben!« Abrupt blieb er stehen und starrte auf den Thranx hinunter. »Was ist eigenüich damit, Pilwondepat? Wenn es eine groß angelegte Intrige vonseiten der AAnn gäbe, würde dann einer von ihnen den entscheidenden Hinweis auf eine archäologische Grabungsstätte von Wert geben? Warum uns nicht in die Irre führen und über die Stätte schweigen, bis sie sie selbst ausgraben können?«
    Sanft strömte Luft durch Pilwondepats Atemöffnungen. Man musste bei den Menschen Geduld walten lassen, wie Pilwondepat sich ermahnen musste. Manchmal nahmen sie bestimmte Aspekte ihrer Umwelt so lange nicht wahr, bis sie sozusagen mit dem Kopf dagegen rannten. Und sie hatten bisher verhältnismäßig wenig Kontakt mit den AAnn, nur ein paar Jahre nämlich, im Gegensatz zu den Hunderten von Jahren, die die Thranx gezwungen gewesen waren, die Reptiloiden zu ertragen. Man durfte nicht erwarten, dass die Menschen gleich alles verstanden.
    Doch irgendwie musste Pilwondepat wenigstens einen von ihnen, der sich in einer Position mit etwas Gewicht befand, dazu bringen, zu begreifen. Aus einer Reihe von Gründen, nicht zuletzt, weil er ihn kannte und mit ihm zusammenarbeitete, hatte er Cullen Karasi ausgewählt.
    »Die AAnn wollen, dass Sie die Muskelkraft und die Ausrüstung bereitstellen und die Arbeit erledigen. Wenn es letztendlich ihr Ziel ist, Sie Schritt für Schritt von diesem Planeten zu vergraulen, ist es nicht von Bedeutung, was Sie hier tun. Es ist ja nicht so, dass Sie auf ein riesiges Vorkommen wertvoller Metalle stoßen werden. Das hier ist nichts als reine Wissenschaft, und meinen Nachforschungen nach hat reine Wissenschaft nicht viel Gewicht in Ihrem eigenen Weltenrat.«
    »Sie sind ja ein Zyniker, Pilwondepat!«
    Antennen wippten. »Alle Thranx sind Realisten, Cullen. Würden Sie aus einer Gesellschaft stammen, in der in der Vorzeit jedes Einzelwesen von Geburt an über die Tätigkeit seines ganzen Lebens Bescheid wusste, hätten Sie auch keine andere Wahl, als Realist zu sein.«
    Der Mensch nickte langsam, eine weitere Geste, die Pilwondepat kannte. Menschen bevorzugten klare, einfach zu verstehende Gesten, die selten die Subtilität der AAnn-Gebärden an den Tag legten. Diese schlichten Gesten waren nicht gerade bewundernswert, erleichterten aber die Kommunikation.
    Cullen hörte auf, hin und her zu wandern, und ließ sich wieder in seinen Sessel hinter dem Schreibtisch fallen.
    »Also gut. Werfen wir doch mal einen Blick auf diese von Ihnen zusammengetragenen ›Hinweise‹!« Er griff sich die Speichersphäre und steckte sie in die geeignete Buchse seines Tischlesegeräts. Bilder entstanden in der Luft vor ihm.
    Obwohl es Pilwondepat geradezujucktejedes Bildjeden Eintrag zu kommentieren, hielt er sich zurück und sagte kein Wort. Er wollte den bereits skeptischen Cullen jetzt nicht in seiner Konzentration stören und damit verhindern, dass er die ganze Tragweite dessen begriff, was sein Thranx-Kollege zusammengetragen hatte. Es war wichtig, dass der Mann Pilwondepats Anklagepunkte nicht blind akzeptierte, sondern seine eigenen Schlüsse unmittelbar aus dem vorliegenden Beweismaterial zog. Also saß Pilwondepat schweigend da, reglos bis auf das vertraute unbewusste Wippen der Antennen, und versuchte, den Kollegen nicht unhöflich anzustarren.
    Eine halbe Stunde später schaltete Cullen den Bildgeber aus und lehnte sich in seinem Sessel zurück. »Wirklich beunruhigend, da gebe ich Ihnen Recht. Einiges macht einen sogar richtig nervös. Aber schlüssig im Sinne einer Beweisführung ist das alles nicht.«
    »Aber Sie werden doch zumindest auch der Meinung sein, dass es sich lohnt, die Angelegenheit weiterzuverfolgen?«
    Cullen mochte

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