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Das Dornenhaus

Das Dornenhaus

Titel: Das Dornenhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Di Morrissey
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für die Ausbeute ist, dann würde ich sagen, dass sich die Investition mit Sicherheit lohnt«, lachte Robert.
    »Sie tauchen nach den Perlmuscheln – die Perlen sind nur eine Beigabe.«
    Robert ließ eine Perle zwischen seinen Fingern hin und her rollen. »Und was hast du mit diesen Schönheiten hier vor?«
    »Ich dachte, als Geschenk für deine reizende Frau könnten sie angemessen sein.«
    Robert lächelte. »In der Tat. Ich nehme an, du hast einen Freund im Schmuckgewerbe im Osten?«
    »Ich glaube schon«, grinste Hock Lee. Sein weit gefächertes Netzwerk an chinesischen Geschäftsfreunden, entfernten Verwandten und Kontaktpersonen versetzte Robert immer wieder in Erstaunen.
     
    Nach dem Wirbel der Empfänge und Einladungen in Sydney war Catherine froh, endlich zu ihrem neuen Heim aufzubrechen. Sie war begierig darauf zu sehen, wo sie sich niederlassen würden. Robert hatte über vierzig Hektar üppig begrüntes Land am Parramattafluss gekauft. Einiges davon war noch unkultiviert, der Rest waren kleine Farmen gewesen. Der Besitz lag außerhalb der Stadt, aber Catherine war bezaubert von der abgelegenen ländlichen Schönheit.
    Sie versicherte Robert, dass ihr die Abgeschiedenheit nichts ausmache. »Verglichen mit dem, was ich über die Pioniere und Siedler im Busch gelesen habe, fällt es mir unter diesen Umständen nicht schwer, Sydney den Rücken zu kehren. Und um ehrlich zu sein, mein Liebster, kann das Stadtleben bei Gelegenheit ganz lustig sein, aber ich bin kein Gesellschaftsschmetterling. Ich ziehe es vor, hier zu sein und mitzuerleben, wie unser Heim entsteht.«
    Während die Villa gebaut wurde, wohnten sie in einem der unbenutzten gemütlichen Cottages auf dem Grundstück, geräumig aus der Sicht eines Farmers, aber äußerst bescheiden im Vergleich zu dem Haus, das Robert vor Augen hatte.
    Catherine sah sich die detaillierten Pläne und Architektenvorschläge für den Bau an und schritt seine Größe ab. Etwas atemlos blieb sie dort stehen, wo der Haupteingang sein sollte, und sah hinaus in die unberührte Natur. Sie wandte sich zu Robert. »Du baust uns ja einen Palast, ein Märchenschloss. Brauchen wir denn ein so großes Haus?«
    »Brauchen? Nein, in aller Aufrichtigkeit gesagt, das glaube ich nicht. Unsere Bedürfnisse sind einfacher Natur – Geborgenheit, Wärme und ein Ort, wo wir unsere Kinder aufziehen können. Aber warum nicht Schönheit, Harmonie, Raum, Abgeschiedenheit und Phantasie mit einbeziehen? Ich habe mein Leben lang hart gearbeitet, Catherine. Ich hatte kein richtiges Zuhause, und dieses Haus war ein Traum, an den ich mich geklammert habe und der mir über einsame und dunkle Stunden hinweggeholfen hat. Ich träumte, eines Tages eine wunderbare Frau zu finden und vom Lachen und der Liebe einer Familie umgeben zu sein. Und wenn ich auch mit dir in einer einfachen Hütte genauso glücklich wäre, kann ich es mir doch leisten, uns etwas Besonderes zu errichten. Ich will einen Ort schaffen, der für Generationen bestehen bleibt als Zeugnis unserer Liebe.«
    Catherine umarmte ihren Mann, zu ergriffen, um sprechen zu können, und schwor sich, jeden ihrer gemeinsamen Tage zu einem Freudentag zu machen.
    Und so begann der Bau des großen Hauses am Fluss.
    Seinem Versprechen gemäß, sie in alle Angelegenheiten seines Lebens als Partnerin und Helferin mit einzubeziehen, besprachen Robert und Catherine alles gemeinsam mit dem italienischen Architekten, den sie nach Australien geholt hatten, um den Bau des Hauses zu überwachen.
    Catherine zeigte eine solche Begabung für Landschaftsgestaltung, dass Robert es ihr überließ, die Entscheidung über die Gestaltung der Gärten zu treffen, während er sich darauf konzentrierte, eine Molkerei und eine Farm einzurichten, auf der Rinder für Fleisch- und Milcherzeugung in kleinem, aber exklusivem Rahmen gehalten werden sollten.
    Als es um das Anlegen des Obstgartens ging, wollte Robert keine Bäume, die erst ins ertragsfähige Alter kommen mussten, sondern ließ ausgewachsene Bäume auf das Grundstück verpflanzen. Die zum Haus führende Auffahrt wurde mit stattlichen Buchsbäumen bepflanzt, und bald sah das Grundstück aus, als sei es schon seit Jahren bewohnt. Trotzdem dauerte der Bau der Villa mit all der Handwerkerarbeit länger als erwartet, also verdoppelte Robert die Zahl der Arbeiter.
    »Ich muss mich nach wie vor um die Geschäfte in der Stadt kümmern und gleichzeitig um das alles hier«, sagte er zu Catherine. »Hock Lee hat seit langem

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