Das Dornenhaus
beeindruckenden Truppe angewachsen war. Einige hatten sich bei Rekrutenanwerbungen in den Städten am Weg entlang angeschlossen, andere waren von Farmen und Schafscherschuppen gekommen und in Gleichschritt gefallen mit diesen Fremden, die zu ihren lebenslangen Kameraden werden sollten. In den kommenden Monaten würden sie ihr Leben füreinander und für ihr Land geben und Teil der ANZAC -Legende werden, der Legende des Australian and New Zealand Army Corps.
Harold hörte von der außerordentlichen Begeisterung, die ihnen die dankbaren Menschen am Weg entlang entgegengebracht hatten. Essen und Unterkunft und kleine Dinge des täglichen Bedarfs wurden großzügig zur Verfügung gestellt, Frauen schenkten ihnen handgestrickte Socken, kleine Kuchen und Süßigkeiten. Ein Gastwirt hatte jedem fußlahmen Mann ein Paar neue Stiefel gespendet, und eine freundliche Dame hatte jedem Mann eine Einpfundnote in die Hand gedrückt, ihre gesamten Ersparnisse – sie war Witwe und hatte ihre beiden Söhne in Gallipoli beim Dardanellen-Feldzug verloren, das hier war ihr Beitrag für die Kriegsanstrengungen und die tapferen Jungs, die dem Aufruf zu den Waffen folgten. Und überall kamen die Kinder zu ihnen gerannt. Sie sangen für sie auf Kundgebungen, kleine Jungen marschierten eine Weile neben der Buschbrigade mit, und hübsche Mädchen steckten den Männern Rosen ins Knopfloch.
Vor dem Aufbruch der Buschbrigade nach Sydney war eine Kundgebung in Kincaid geplant. Die Brigade würde diesen Abend im Freien unter den Sternen verbringen, aber die Männer brauchten etwas für die darauf folgende Nacht. Da er wusste, dass Kate mit Freuden dieser tapferen Truppe helfen würde, bot Harold bereitwillig an, sie nach ihrer nächsten Etappe in Zanana zu verköstigen und unterzubringen.
Wally und Harold fuhren eilig zurück, um Mrs. Butterworth zu benachrichtigen. Sid und Nettie Johnson halfen bei den Vorbereitungen, und Ben wurde ins Dorf geschickt, um zusätzliche Hilfskräfte zu holen. Hock Lee wurde angerufen und versprach, mit Nahrungsmitteln und zusätzlichen Tischen und Stühlen und sonstigen benötigten Gegenständen aus den »Tea-Rooms« auszuhelfen.
Zanana hatte seit Jahren nicht mehr so viel Betriebsamkeit erlebt. Mrs. Butterworth und einige Frauen aus dem Ort bereiteten gepökelten Schinken, frisches Gemüse, selbst gebackenes Brot, Kuchen und Pudding vor. Mehrere Schafe waren geschlachtet worden und bereit, über dem offenen Feuer geröstet zu werden. Leute aus dem Ort strömten nach Zanana und brachten alles, was sie entbehren konnten – von Decken und Reiseproviant bis hin zu Tabak und Planen –, um es den Männern für ihren Marsch zu spenden. Kate stellte eine Gruppe von Kindern zusammen, die ihr halfen, bunte Plakate und Spruchbänder zu malen. Mit Ben Johnsons Hilfe spannte sie Flaggen und Wimpel über die Einfahrt und das Tor.
Bei Sonnenuntergang schwenkte die Buschbrigade von der staubigen Straße in das breite Tor von Zanana ein. Die Männer hatten in Versammlungshäusern, Bahnhöfen und Wollschuppen übernachtet, auf Farmen, an Flüssen und einmal in einem fast leeren Krankenhaus. Aber an Zanana würden sie sich später alle am besten erinnern.
Die Brigade war seit Tagesanbruch flott marschiert, aber jetzt machte sich doch bei einigen Erschöpfung bemerkbar. Füße wurden schwer, und abgesehen von der enormen Strecke, die sie seit ihrem Aufbruch in Bangalow zurückgelegt hatten, hatten sie mit Hitze, Rauch und fliegender Asche von Buschfeuern, Fliegenschwärmen, die sich an ihren Augen und Mundwinkeln festsetzten, und einer ständigen Staubwolke fertig werden müssen.
Alle Hilfskräfte von Zanana hatten sich an der Einfahrt aufgestellt und jubelten den Freiwilligen zu, als sie stolz vorbeimarschierten. Die Männer waren gut gedrillt und organisiert und teilten sich gleich in Gruppen auf. Sie wechselten sich beim Abkühlen in dem großen Schwimmbecken ab, während die, die es nicht erwarten konnten, einfach nackt vom Anlegesteg in den Fluss sprangen.
Erfrischt und guter Stimmung, setzten sie sich an die Tische auf dem von Lampen erleuchteten Rasen und machten sich über das hochwillkommene Festessen her.
Sid Johnson häufte Lammkoteletts und große Steaks auf die Teller der Männer. »Ah, gutes rotes Fleisch«, bemerkte einer der Rekruten. »So nett die Frauensleute unterwegs auch waren, Kuchen ist einfach keine gute Marschverpflegung!«
Nach dem Essen erhob sich der Hauptmann der Truppe und bedankte sich
Weitere Kostenlose Bücher