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Das Dornröschen-Projekt - Krimi

Das Dornröschen-Projekt - Krimi

Titel: Das Dornröschen-Projekt - Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Random House
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entfernt einen Cappuccino trank und sich in dem gemütlichen Café umschaute. Sie würden es den Kerlen heimzahlen. Vor allem dem Erpel.
    Sie buchte einen PC im Nebenraum und setzte sich davor. Zuerst richtete sie ein neues Mailkonto unter dem Namen Ganter Erpel , Wohnort: Entenhausen , ein, dann begann sie zu tippen:
    @ Dr. Entenmann
    Tut mir leid, dass Sie in Schwierigkeiten sind. Aber man sollte keine Bombenanschläge begehen, das war unklug von Ihnen. Schon gar nicht, wenn es um Geldprobleme geht. Viele Schwierigkeiten lassen sich gewaltfrei beheben. Es soll sogar Wunder geben. Aber nicht mal in Lourdes kriegt man eines geschenkt, man muss eine Gegenleistung erbringen. Blöderweise hilft in Ihrem Fall das Beten nicht. Stellen Sie sich mal vor, unsere Polizei erfährt nun auch noch, dass Sie illegal Leute abhören und verfolgen. Und dass Sie sogar welche umbringen wie Konny und Norbert. Sie und ich, wir kennen Ihr Motiv, die Polizei aber bisher nicht. Was wird die von Ihnen denken, wenn sie erst mal alles weiß? Also, ich möchte gern Ihren Auftraggeber kennenlernen, Name und Adresse reichen. Okay? Ich verrate auch nicht, dass ich die Daten von Ihnen bekommen habe. Vielleicht wird dann ja alles wieder gut, für Sie und für mich. Übrigens, Geheimnisse sind bei mir wirklich gut aufgehoben. Aber sollten Sie wieder auf dumme Gedanken kommen, ich bin darauf vorbereitet. Auf alles. Und meine Beweise sind sicher deponiert. Sie wissen doch, wie das geht: Wenn mir oder einem meiner Freunde was passiert, egal was, sogar wenn einem von uns eine Taube auf den Kopf scheißt oder wir das Wetter ungemütlich finden …
    Antwort an Ganter @ gmx.net
    Sie las es noch einmal, korrigierte ein bisschen, baute wieder Fehler ein, fand es rätselhaft und klar genug und schickte es los. Ja, sie waren wirklich vorbereitet, die Makarows waren besser als Baldrian. Und niemand würde die Pistolen unter der Küchenfensterbank finden, die Bullen schon gar nicht.
    Als Dornröschen zurück war, spazierten sie über den St.-Thomas-Friedhof und gingen noch einmal alles durch. Twiggy erklärte, er halte den Wanzenverdacht nicht aus und werde sich noch einen Scanner leihen, absolut perfekt sei das Teil, das Neueste vom Neuen, nicht mal die Geheimdienste hätten so was. Matti fragte sich, woher Twiggy so ein rares Gerät besorgen könne. Und wenn der Erpel den Namen seines Auftraggebers nicht nenne, fragte Matti. Dann werde man weitersehen, antwortete Dornröschen. Sie zeigte sich optimistisch, denn wer wolle eine Mordanklage an der Backe haben. Der Erpel bestimmt nicht. Zwanzig Jahre im Knast seien keine fröhliche Aussicht. Sie hatte recht, klar.
    »Es gibt genau zwei Möglichkeiten«, sagte Matti. »Entweder er lässt sich auf den Deal ein, oder er geht aufs Ganze, was heißt, er bringt uns um.«
    »Quatsch«, sagte Twiggy. »Der macht den Deal.« Er klang nicht so überzeugt.
    »Wenn er den Deal macht, dann weiß er, was wir weiterhin über ihn wissen. Er kann nie in Ruhe leben.« Matti fühlte sich auch nicht besonders wohl.
    Dornröschen gähnte. »Er wird unsere Beweise haben wollen, also die Silikonpads. Er kann sich aber nicht sicher sein, dass wir nicht welche zurückhalten.«
    »Aber er wird herausbekommen, wie wir an seine Fingerabdrücke gekommen sind. Und wenn die Bullen uns im Autohaus vorführen, werden die Verkäufer uns erkennen, mögen sie noch so blöd sein. Und dann sind unsere Pads wertlos.«
    »Was würdet ihr tun, wenn ihr an seiner Stelle wärt?«, fragte Matti.
    »Deal«, sagte Twiggy.
    »Umnieten«, sagte Dornröschen.
    »Toll, dass uns das so früh klar wird«, schimpfte Matti. »Wobei, wenn er schlau ist, und das ist er, dann wird er sich leicht ausrechnen, dass er auf jeden Fall hochgeht, wenn er uns was tut.«
    »Haha«, sagte Dornröschen, »aber wir haben gar nicht vorgesorgt.«
    »Dann machen wir das gleich, und zwar in der Wohnung und« – er hielt den Zeigefinger an die Lippen – »ohne Gelaber.«
    »Oder wir spielen Theater für den Fall, dass da Wanzen sind«, sagte Matti.
    »Ich besorg erst mal den Scanner, und dann wissen wir, ob wir eine Aufführung machen müssen oder nicht. Aber auf jeden Fall müssen wir aufschreiben, was wir wissen, auch wenn es, ehrlich gesagt, nicht …«
    »So viel ist. Wir haben nur einen Sack voller Vermutungen. Die sind zwar alle richtig, aber nicht beweiskräftig.« Dornröschen blieb stehen und kratzte sich auf dem Kopf. »Aber immerhin sind sie für den Erpel eine Bedrohung.

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