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Das Drachenkind (Die Drachenschwestern Trilogie) (German Edition)

Das Drachenkind (Die Drachenschwestern Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Drachenkind (Die Drachenschwestern Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Fox
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Armreife mit den eingelassenen Halbedelsteinen
an ihren Oberarmen. Ein langer Wanderstab, an der Spitze ein mit
lederumwickelter Bergkristall, von dem zwei schwarze Federn baumelten, vervollständigten
das Bild. Das Bustierkleid, das sie für sich geschneidert hatte, umschmeichelte
ihre Figur und verbarg die Tatsache, dass sie schwanger war. Gewisse Dinge
waren privat und sollten auch so bleiben.
    Tim
und Simon brachen in Gelächter aus, als sie aus der Kammer traten. „Ich hatte
drei Amazonen in beeindruckenden Kleidern erwartet. Nicht dieses Sammelsurium
aus ausgetretenen Stiefeln, Winterjacken und nackten Knien. Ihr seht aus wie
alte Hutzelweiber.“
    Während
Kaja und Sierra nur finstere Blicke zustande brachten, reckte Miri die
Schultern und schaute ihn von oben herab an. Kein einfaches Unterfangen, wenn
man knapp einssechzig groß war. Sie ließ ihren Stab auf die Erde donnern.
„Macht nur Witze. Das hält nicht an. Vermutlich müssen wir eure Unterkiefer
manuell wieder hochklappen, wenn ihr uns in aller Pracht seht. Können wir?“
    Die
beiden Männer tauschten erstaunte Blicke und enthielten sich eines weiteren
Kommentars. Offensichtlich noch zwei Leute, die über das plötzliche Auftauchen
des Feldweibel-Gens staunten. „Los! Die Sonne wartet nicht auf uns“, rief sie
über ihre Schulter, schon halb den Hügel hoch.
    „Da
bin ich mir nicht so sicher“, murmelte Tim. Simon grinste.
    „Stimmt.
Wenn sie diesen Ton anschlägt, steht wahrscheinlich sogar Väterchen Sonne
stramm.“
    Die
Zeit verging wie im Fluge. Hinter der Kamera verwandelte sich auch der sonst so
ruhige Tim in einen Befehlshaber. Nachdem er der Profi war, widersprach ihm
sogar Miri nur in den seltensten Fällen. Die Farben der Kleider leuchteten, während
sich die fließenden Schnitte an die Frauen schmiegten und in die Landschaft
einfügten. Die Kühe waren sehr kooperativ. Sierra hatte schlauerweise
Pferdeleckerli mitgebracht. Simon war unermüdlich im Einsatz, brachte neue
Schmuckstücke, Ersatzblumen für die Haare, als sich eine der Kühe daran
genüsslich tat, positionierte Gnome und Trolle aus Speckstein und Metall auf
Findlingen, trat wie alle anderen auch in einen Kuhfladen und lachte gemeinsam
mit ihnen. Sierra musste zugeben, dass es ganz praktisch war, ihn in der Nähe
zu haben. Die Männer mussten zugeben, dass Miri recht gehabt hatte. Bevor sie
angefangen hatten, hatte sie sie angewiesen, sich umzudrehen. Dann verschwanden
die drei Frauen hinter ein paar Bäumen. Mit Hilfe eines Pfeifsignals gab Miri
ihnen zu verstehen, dass sie jetzt schauen durften. Die drei kamen Hand in Hand
hinter den Bäumen hervor, gerade als die Sonne ihre ersten Strahlen über den
gegenüberliegenden Hügel schickte, direkt in den aufsteigenden Nebel hinein.
Tim hatte sich unverzüglich seine Kamera geschnappt und ein Bild nach dem
anderen geschossen.
    Simon
hatte daneben gestanden und ja, seinen Mund nur mit bewusstem Willenseinsatz
wieder zubekommen. So verschieden. Jede auf ihre Art wunderschön. Die
gemeinsame Verbundenheit war klar zu erkennen. Was sicherlich zu dem
kraftvollen Auftritt beitrug. Diejenige, die ihn am meisten ansprach – und am
wenigsten von ihm zu halten schien – war immer noch Sierra. Er hatte fest vor,
das zu ändern, dachte er, auch wenn sie davon nichts ahnte. Er freute sich
schon auf die vor ihm liegenden Wortgefechte mit ihr.
    „Sind
wir fertig?“, fragte Miri in die Runde.
    Kaja,
die sich auf einer mitgebrachten Wolldecke geschmissen und ausgestreckt hatte,
stöhnte. „Ich war schon vor einer Stunde fertig.“
    Sierra
runzelte die Stirn. „Solltest nicht du das am besten wissen, ob wir fertig
sind?“
    „Gut,
ich sehe schon, ihr seid schwierig heute.“ Miri grinste koboldhaft. „Meine
Ideen sind umgesetzt. Habt ihr noch eigene?“
    Kaja
öffnete ein Auge. „Sollte es jemand wagen, auch nur den Hauch einer Idee zu
haben, kriegt derjenige heute Abend nichts zu essen.“
    „Im
Liegen ausgestoßene Drohungen funktionieren meist nicht so gut“, teilte ihr Tim
mit, während er ein paar Schnappschüsse von ihr machte.
    „Keine.
Weiteren. Fotos!“
    „Ach
komm. Das werden in ein paar Jahren tolle Erinnerungsbilder sein.“
    „Er
hat recht“, gab ihm Miri Schützenhilfe. „Wir könnten sie sogar ins Internet
stellen. Sozusagen als Making-Of.“
    Sierra
verschluckte sich an ihrem Kaffee. „Du meinst, schöne Amazone tritt in
Kuhfladen?“
    „Wieso
nicht? Die Leute sind seltsam. Wahrscheinlich bekommen wir

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