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Das Drachenkind (Die Drachenschwestern Trilogie) (German Edition)

Das Drachenkind (Die Drachenschwestern Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Drachenkind (Die Drachenschwestern Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Fox
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kribbelig vor Vorfreude, wenn sie an
den bevorstehenden Einzug dachte. Ihr eigenes Reich. Beim Anblick dieser
Nachricht wusste sie allerdings nicht, ob sie sich freuen oder ärgern sollte.
    „Wenn
du schon das Gefühl hast, die Wahl zu haben, würde mich jedes Mal für das
Freuen entscheiden“, ließ Maxi sie wissen.
    „Schon
klar. Aber lies mal. Eine auffällige Diskrepanz zu den früheren Texten, oder?“
Sie hielt ihrer Begleiterin den Zettel unter die Nase.
    Fertig.
LG M
    „Hm.“
    „Ist
das alles, was dir dazu einfällt?“ Als Maxi sich für die diplomatische
Schweigeoption entschied, fuhr sie selber fort: „Mir fällt nämlich einiges mehr
dazu ein. Was ist denn plötzlich sein Problem? Ich meine, ich habe ihn nie
gebeten, diese witzigen Nachrichten zu schreiben.“ Sie schnaubte. „Wenn ich
ehrlich bin, haben wir sogar ein wenig geflirtet. Alles schön und gut. Nur –
ist er eines schönen Tages aufgewacht und hat sich gedacht: Nee, heute, heute
habe ich keine Lust, der unbekannten Miri zu schreiben? Wahrscheinlich in der
Nacht aus dem Bett und auf den Kopf gefallen. Männer!“
    Halbwegs
zufrieden, wenigstens die Möglichkeit einer Erklärung gefunden zu haben,
zerknüllte sie das Papier. „Aber jetzt schau dich hier um. Da wohnen wir ab
Sonntag, spätestens Montag. Ist es nicht schön geworden?“ Sie legte den Kopf
leicht in den Nacken und drehte sich um ihre eigene Achse, während sie ins
Wohnzimmer schlenderte. Die Wintersonne schickte ihre milden Strahlen durch die
neuen Fensterscheiben und malte Muster auf die Wände. Sie würde sich hier
wohlfühlen. Sehr sogar. Obwohl das Rätsel um die Drohbriefe noch nicht gelöst
war und sie in den letzten drei Wochen so viel gearbeitet hatte wie noch nie
zuvor im Leben, fühlte sie sich glücklich und überraschenderweise sogar
einigermaßen entspannt. Na ja. So entspannt man eben sein konnte vor so
wichtigen Ereignissen wie dem Fototermin morgen, grübelte sie.
    Maxi
betrachtete ihren Schützling wohlwollend. Sie entwickelte sich langsam von der
Raupe zum Schmetterling. Zu ihrem Glück hieß das nicht, dass sie sich von ihr
verabschieden musste, sondern vielmehr, dass sie mehr Zeit und Energie für das
Drachenkind würde aufwenden können. Obwohl diese no contact-Regel nach
abgeschlossenem Auftrag im Allgemeinen ziemlich lax gehandhabt wurde, wenn sie
sich die Frequenz von Lance’ Besuchen bei Kaja so anschaute.
    „Du
stehst echt auf der Leitung, was?“, wurden ihre Gedanken von Miri unterbrochen.
    Maxi
schaute sie verwirrt an.
    „Lance
ist primär wegen dir so oft hier. Dass er dabei gleichzeitig Kaja einen Besuch
abstatten kann, ist ein Pluspunkt. Aber nicht der Grund für sein Kommen.“
    Maxis
Miene blieb unbewegt. „Ach was. Das meinst du nur.“
    Miri
verdrehte die Augen.
    Wie
konnte man nur so blind sein! Sie würde wohl mit Lance ein ernstes Wörtchen
reden müssen. Wenn er nicht zu deutlicheren Maßnahmen griff, würde ihn die
Drachin weiterhin kalten A... ignorieren.
    „Wag
es bloß nicht“, zischte sie ihr ins Ohr.
    „Sonst...?“,
triezte sie zurück.
    „Dann....
dann...“
    „Eben.
Hab ich mir schon gedacht.“ Mit einem breiten Grinsen im Gesicht rannte sie die
Treppe hoch, um sich vor ihrer feuerspuckenden Begleiterin in Sicherheit zu
bringen.
    „Hast
du Adrian inzwischen ausfindig gemacht?“
    „Ich
habe ihn ein paar Mal von weitem umherstreifen gesehen. Er ist also definitiv
noch da.“
    „Am
klauen, nehme ich an.“ Maxis Tonfall verriet deutlich, was sie davon hielt.
    Miri
schaute sie strafend an. „Im Gegenteil. Er verteilt auf dem ganzen Hof und
Umgebung Dinge. Er gibt sozusagen alles zurück, dass er jemals eingesteckt hat.
Es stellt sich heraus, das ist eine ganze Menge.“
    „Oh.
Natürlich. Immerhin hatte er auch gute zweihundert Jahre Zeit.“
    „Stimmt.
So hatte ich das gar noch nicht betrachtet. Für mich begann seine Existenz ganz
einfach an dem Tag als ich ihn kennen gelernt habe.“ Sie grinste. „Ebenso wie
ich jahrelang geglaubt hatte, Farbfernsehen sei kurz vor meiner Geburt erfunden
worden. Könnte es sein, dass ich meine eigene Wenigkeit ein kleines bisschen zu
wichtig nehme?“, schloss sie selbstironisch.
    Maxi
gab der Diplomatie nochmals den Vorzug und zuckte nur mit den Schultern, ein
schiefes Lächeln im Gesicht.
    „Das
hier wird mein Zimmer. Das andere das Kinderzimmer. Anfangs wird das Kleine
natürlich bei mir im Zimmer schlafen. Aber wenn es größer ist, hat es ein
richtig schönes Zimmer.

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