Das Drachenkind (Die Drachenschwestern Trilogie) (German Edition)
meine?“
„Lass
mich nachdenken, welches von den siebenundzwanzig Häuschen auf meinem
Grundstück das sein könnte…?“, frotzelte Kaja.
„Gut,
du weißt also, wovon ich spreche“, erwiderte ihre Freundin trocken.
„Ja,
klar. Und du meinst, das ist dein zukünftiges Heim?“
Froh,
dass Kaja gleich begriffen hatte, auf was sie hinaus wollte, nickte Miri.
„Sie
kann dich nicht sehen“, brummte Maxi.
„Genau“,
beeilte sie sich, hinzu zu fügen.
„Ich
weiß nur nicht, wie schnell wir das bewohnbar machen können. Es ist doch schon
ein wenig in die Jahre gekommen, um es vorsichtig auszudrücken.“
„Diesen
Eindruck hatte ich auch. Ich hatte allerdings gehofft, du würdest mir jetzt
sagen, dass ihm nur ein neuer Anstrich fehlt.“
Kaja
lachte. „Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht. Ich war nur einmal kurz drin bei
meiner ersten Besichtigung. Für mich hatten damals das Wohnhaus und die
Möglichkeiten für mein zukünftiges Atelier natürlich Vorrang. Deshalb habe ich
dem Pächterhäuschen nicht viel Aufmerksamkeit geschenkt. Dazu kommt, dass ich
sowieso ziemlich überwältigt war von der Größe und Vielseitigkeit des ganzen
Hofs.“
„Das
verstehe ich. Könnte ich mal vorbeikommen, damit wir es uns zusammen ansehen
können? Geld für Reparaturen habe ich nicht viel, aber ich bin handwerklich
ziemlich geschickt und könnte bestimmt vieles selber machen.“
„Das
ist eine gute Idee. So können wir uns auch gleich zusammen austauschen. Ich
weiß ja nicht genau, was dir wichtig ist und was nicht.“
„Vollständige
Fenster und fließendes Wasser, wenn möglich warm, sowie eine funktionierende
Heizung wären schon mal ein guter Anfang“, kam es wie aus der Pistole
geschossen.
„Okay.
Dann lassen wir die vergoldeten Armaturen im ersten Umbauschritt noch weg.“ Die
beiden Frauen prusteten los. Als sie wieder zu Atem gekommen waren, meinte
Kaja: „Weißt du was, ich bin morgen mit Simon bei einer Sitzung in Zürich. Ich
nehme einfach den Zug und komme nach dem Meeting zu dir. Dann können wir mit deinem
Auto zusammen zu mir fahren. Wenn du möchtest, kannst du auch gerne bei mir
übernachten.“
„Oh,
echt? Das ist natürlich toll, wenn wir das gleich morgen machen können. Nachdem
ich nicht unbedingt zur geduldigen Sorte gehöre, kommt mir das natürlich sehr
entgegen.“
„Das
kenne ich. Und wegen den Kosten mach dir mal keine Gedanken. So wie ich das
damals verstanden habe, sind Sierras Eltern froh, wenn der Hof auf Vordermann
gebracht wird. Da finden wir bestimmt eine Lösung.“
Die
beiden verabredeten sich für den nächsten Tag. Miri legte das Telefon zur Seite
und hielt sich mit beiden Händen ihre heißen Wangen.
„Hast
du das gehört, Maxi? Gleich morgen schon kann ich mir das Haus anschauen. Ach,
ich freue mich so.“
Übermütig
sprang sie auf und hüpfte vor Maxi herum. Chili, der eben den Kopf durch die
Katzenklappe gestreckt hatte, zog ihn schleunigst wieder zurück. Das war ihm zu
viel Trubel in der kleinen Küche. Da genoss er doch lieber noch ein wenig
länger seine Ruhe auf dem kleinen Fleckchen Sonne auf der Fensterbank.
Außerhalb der Küche. Eine weise Entscheidung, wie er fand, als Miri ein paar
Sekunden später lautstark das Radio aufdrehte und der Song Good Time von Owl City und Carly Rae Jepsen ertönte. Maxi hingegen freute sich mit
Miri und zog sie ins Wohnzimmer, um mit ihr wild zur Musik zu tanzen.
Kapitel 13
18. Dezember
2012
Tuut. Tuut.
Ungeduldig hörte Miri dem Besetztzeichen in der Telefonleitung zu. Sie
trommelte mit den Fingern ihrer linken Hand auf die Tischplatte.
„Wen
versuchst du denn so dringend zu erreichen?“ Maxi beobachtete sie, ein
Fragezeichen in den amethystfarbenen Augen.
„Nicht
so wichtig“, murmelte Miri. „Willst du noch einen Kaffee?“
Die
Drachin dehnte sich zur maximalen wohnungsverträglichen Größe aus. So war der
Weg in die Küche für Miri versperrt.
„He?
Was ist denn los? Wenn du keinen Kaffee mehr möchtest, sag einfach Bescheid!“
Miri war sichtlich irritiert.
„Kaffee
brauche ich tatsächlich nicht mehr, oder ich stecke gleich deine Wohnung in
Brand vor lauter Herzrasen. Ich möchte nur wissen, was es mit diesem
Telefonmarathon auf sich hat.“
Miri
verschränkte die Arme vor der Brust und richtete sich ihrerseits zu ihrer
vollen Größe auf. Die zugegebenermaßen nur knappe 165 cm betrug. Aber egal.
Ihre Augen blitzten. „Und da dachtest du, etwas Nötigung sei angebracht?!“
„Ts,
ts.
Weitere Kostenlose Bücher