Das Drachenkind (Die Drachenschwestern Trilogie) (German Edition)
Sätzen, wenn möglich sinnvoller
Inhalt inklusive, wieder im Bereich des Möglichen lag. Sie schüttelte sich
innerlich wie eine nasse Katze, die das Wasser in ihrem Pelz los werden musste
und versuchte sich so von der dunklen Vorahnung zu befreien, die sie seit der
Lektüre des neuesten Drohbriefs befallen hatte. „Also gut. Reichst du mir mal
das Telefon?“ Maxi dematerialisierte sich in einer Wolke violetter Funken und
tauchte einige Sekunde später mit dem gewünschten Gegenstand wieder auf.
„Was
macht das Telefon eigentlich im Badezimmer?“, wollte die Drachin mit einem
missbilligenden Stirnrunzeln wissen.
„Keine
Ahnung“, erwiderte Miri abwesend und griff nach dem Telefon.
„Was
heißt hier keine Ahnung. Was hättest du denn gemacht, wenn ich es nicht
gefunden hätte?“, nörgelte Maxi.
„Mein
Handy benutzt?“ Miri ließ sich nicht aus der Ruhe bringen und wählte Kajas
Nummer.
Maxi
ließ nicht locker. „Ein bisschen mehr aufräumen könntest du schon.“
„Fühl
dich frei, jederzeit aufzuräumen oder zu putzen. Putzmittel findest du im
Schrank“, gab Miri unbeeindruckt zurück.
„War
das jetzt eine Einladung zu einer Putzparty?“, ertönte Kajas verwunderte Stimme
aus dem Telefon.
Miri
musste laut lachen. „Hallo Kaja. Nein, nein. Du warst damit nicht gemeint. Maxi
und ich führen nur gerade eine Diskussion, wie die Hausarbeit aufgeteilt werden
sollte.“
„Daraus
schließe ich, dass ihr verschiedene Ansichten habt“, meinte ihre Freundin
belustigt.
„Könnte
man so sagen.“ Sie schielte zu Maxi hinüber, die ihr unverblümt Rauch aus ihren
Nüstern ins Gesicht blies. Zunge rausstrecken auf Drachenart. Amüsiert wedelte
sie ihn weg.
„Immerhin
kennt dein Drache das Wort Haushalt in Verbindung mit Arbeit. Was man von
meinem nicht behaupten kann. Der verdünnisiert sich höchstens, wenn ich ein
solches Wort nur schon denke, geschweige denn laut ausspreche. Aber ich
vermute, du hast mich nicht angerufen, um über die Domestizierung von Drachen
zu sprechen?“
„Stimmt.
Ich merke gerade, dass ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll. Bei mir ist in
der letzten Woche ganz viel passiert.“
„Gutes?“
Miri
zögerte kurz. Sie war versucht, Kaja von dem neuen Drohbrief zu erzählen. Nein,
rief sie sich zur Ordnung. Sie hatte doch beschlossen, die Briefe zu
ignorieren. Wenn alles gut lief, würde sie sowieso nicht mehr lange hier wohnen
und die Sache würde sich von selbst erledigen.
„Bist
du noch da?“, wollte Kaja wissen, als Miri nicht antwortete.
„Ja,
ja“, beeilte Miri sich, ihr zu versichern. „Nur Gutes. Aber mehr in meinem
Kopf. Deshalb hat das mit der Antwort ein wenig länger gedauert, weil ich nicht
wusste, wie ich es ausdrücken soll. Um es auf den Punkt zu bringen: Ich habe
mich entschieden, das Kind zu behalten, an Projektplänen gebastelt und ein
Budget erstellt.“
„Wow!
Das sind ja tolle Neuigkeiten“, antwortete Kaja begeistert.
„Hm,
ja, ich hoffe. Ich bin allerdings bei meinen ganzen Aktivitäten bereits auf ein
akutes Problem gestoßen.“
„Was
denn?“
„Na
ja, meine Wohnung ist nicht ideal. Sie ist einfach zu klein.“
„Darüber
haben wir doch schon gesprochen. Komm einfach zu mir.“
„Hast
du das auch schon mit Tim besprochen?“
„Ja.“
Eine ausgesprochen einsilbige Antwort für die gesprächige Kaja.
„Und?
Ist er von der Idee auch so begeistert wie du?“
„Na
ja… Ich bin sicher, mit der Zeit wird er sich daran gewöhnen“, meinte sie
ausweichend. Kaja konnte ganz schön dickköpfig sein, wenn sie ein Ziel
verfolgte.
Miri
lachte. „Ich bin sicher, du könntest ihn umstimmen. Aber ganz ehrlich, ich
glaube auch, dass es keine gute Idee ist. Nicht, weil ich dich nicht mag oder
so“, beeilte sie sich zu versichern. „Aber die ganze Konstellation mit unseren
verschiedenen Tieren...“
„...nicht
zu vergessen die Drachen…“
„...
richtig, und bald einem Baby ist sehr anspruchsvoll als WG-Mischung. Meinst du
nicht auch?“
Kaja
seufzte. „Na ja. Nachdem du fast die gleichen Argumente bringst wie Tim, wird
wohl was Wahres dran sein.“
„Ich
hatte aber eine andere Idee“, begann Miri zögerlich. „Sie involviert dich und
Tim zwar auch, nur nicht so direkt. Ich habe aber keine Ahnung, ob meine Idee
realisierbar ist.“
„Jetzt
spann mich nicht so auf die Folter, spuck es schon aus.“
„Wenn
man den Weg zu deinem Haus rauf fährt, kommt man doch an diesem Häuschen vorbei
– weißt du, welches ich
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