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Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition)

Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition)

Titel: Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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Steuer. Nachdem ich die Tüten hinter den Sitzen verstaut hatte, zog ich eine der Weißweinflaschen heraus und hielt sie Dr. McDonald hin. »Bitte sehr.«
    Sie lächelte mich an. »Das wäre doch nicht nötig gewesen, aber vielen Dank.« Dann gab sie mir mein Handy zurück. »Tante Jan ist schon zu Hause, ist also alles prima, nur dass ich ihr erklären muss, wieso die Hintertür ganz zerkratzt ist.« Sie drückte sich den Wein an die Brust. »Glauben Sie …« Sie spielte an ihren Haaren herum. »Glauben Sie, dass er es war?«
    »Schnallen Sie sich an.« Ich steuerte über den mit Schlag löchern übersäten Parkplatz zum Ausgang. »Sheila hatte recht – wahrscheinlich bloß ein Junkie. Die Fletcher Road ist bei Einbrechern sehr beliebt – in der ganzen Straße gibt es kein Haus, das weniger als anderthalb Millionen wert ist. Und Ihre Tante hat doch die Hunde, nicht wahr?«
    »Wer braucht schon einen Dobermann, wenn er einen Staffordshire Bullterrier und einen asthmatischen Jack Russell hat?« Sie drückte die Flasche noch fester an sich. »Ich komme schon zurecht …«

39
    Die Stimme des Priesters tönte aus den Lautsprecherboxen, die an den Granitwänden montiert waren. » Lasset uns beten. « Er hob die Hände, und die Leute um mich herum senkten die Köpfe.
    St Jasper’s platzte aus allen Nähten – alle Bänke waren voll besetzt, die Menschen standen in den Mittel- und Seitengängen und im Eingangsbereich, keiner wollte sich die Chance entgehen lassen, Teil der öffentlichen Trauerkundgebung zu sein. Das Kirchendach wölbte sich hoch über unseren Köpfen, grau und gerippt – es war, als befände man sich im Bauch eines fossilen Wals. Scheinwerfer ließen die Buntglasfenster in düsteren Rot-, Blau- und Gelbtönen schimmern. Ein trister Ort, voll mit morbiden Gestalten.
    »O Herr, erhöre unsere Gebete für Megan Taylor und Katie Henderson …«
    Michelle streckte den Arm nach mir aus und drückte meine Hand, das Kinn auf die Brust gesenkt, die Augen fest zugekniffen, als ob Gott uns unsere Tochter nicht zurückgeben würde, wenn sie heimlich hinguckte.
    Ich starrte nur vor mich hin.
    Dickies Leute hatten die Kameras ganz geschickt in den verschlungenen Schnitzereien und Verzierungen versteckt; als das Gebet mit einem stotternden »Amen« aus Hunderten von Kehlen endete, hatte ich erst acht davon entdeckt. Wenn der Dreckskerl hier war, würde er im Film festgehalten.
    Der Priester hantierte mit dem weiß-goldenen Schal herum, den er um den Hals trug, und seine verstärkte Stimme dröhnte hallend durch das Kirchenschiff: » Und nun werden ein paar von Megans Freunden zu Ihnen sprechen. Brianna Fowler hat sich ein Herz gefasst und ist bereit, den Anfang zu machen. Brianna? «
    Dr. McDonald, die an meiner anderen Seite saß, zupfte mich am Ärmel, als das stämmige Mädchen aus dem Überwachungsfilm zum Mikrofon hinaufstieg. »Alles okay?«
    »Wir sollten da draußen sein und nach ihr suchen, anstatt mit diesem Quatsch hier unsere Zeit zu vergeuden.«
    Oben auf dem Podium räusperte Brianna sich und löste damit ein schrilles Feedback-Pfeifen aus. » Megan war … Megan ist meine beste Freundin … «
    Dr. McDonald sah hinter sich. »Sabir bearbeitet die Aufnahmen schon mit seiner Software – wir vergeuden keine Zeit, wir lassen die Falle zuschnappen.« Sie runzelte die Stirn und rutschte verlegen hin und her. »Sind Sie sicher, dass Sie nichts sagen wollen?«
    Ich biss die Zähne zusammen. »Glauben Sie mir, was ich zu sagen habe, will hier niemand hören.«
    Die Menschenmenge schob sich durch die große Holztür der Kirche nach draußen. Oben am Pult schüttelte Dickie Bruce Taylor die Hand, sagte etwas zu Megans Mutter und ging dann mit steifen Schritten auf die Bank zu, wo Michelle saß.
    Sie hatte sich seit dem letzten Lied nicht bewegt, saß nur da und schluchzte leise in sich hinein.
    Dickie blieb stehen und verschränkte die Hände vor dem Schritt, als ob er in einer Freistoßmauer stünde. »Mrs Henderson, ich möchte Ihnen versichern, dass mein Team alles Menschenmögliche unternimmt, um –«
    Ich bohrte ihm den Zeigefinger in die Brust. »Ist Steven Wallace hier?«
    Dickie blinzelte. Er blickte zu mir auf. »Bitte?«
    »Ich sagte: Ist – er – hier?«
    Ein Seufzer. »Wir überwachen alle Besucher.«
    Dr. McDonald zupfte an meinem Ärmel. »Vielleicht sollten wir Michelle hier rausbringen und alle nach Hause fahren und erst mal in Ruhe Tee trinken oder so?«
    »Dickie: Ist das Schwein hier oder

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