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Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition)

Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition)

Titel: Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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hat noch drei Wochen gewartet, dann ist sie in eine heiße Wanne gestiegen und hat sich die Pulsadern aufgeschnitten, bis rauf zu den Ellbogen.«
    »Das tut mir leid.«
    »Ich war sechs. Ich hatte draußen mit meiner besten Freundin Maureen gespielt, und ich bin reingegangen, weil ich aufs Klo musste …« Eine Falte erschien zwischen ihren Augenbrauen, zwei weitere zogen sich von ihren Mundwinkeln nach unten. »Das Wasser war so rot , und mein Gummientchen war ganz knallgelb, und ihre Haut war weiß wie Emaille, genau wie die Badewanne, und ich habe mich auf den Klodeckel gesetzt und ihre Hand gehalten bis zum Ende …«
    Der Wind pfiff um das Auto herum.
    Ich griff nach Dr. McDonalds Hand und drückte sie. Sie war fettig von den Pommes und ein bisschen klebrig vom Irn-Bru.
    Sie schniefte, und ihre Augen glitzerten im Schein der Armaturenbeleuchtung.
    Mein Handy klingelte schon wieder und zerriss die Stille in scharfe Splitter. »Mist, verdammter …« Ich zog es aus der Tasche: Rhona.
    »Alles in Ordnung, Chef? Dieser Kotzbrocken Smith tobt hier rum, als ob ihm jemand ein Zäpfchen mit Tabasco verabreicht hätte. Angeblich haben Sie ihn Schafficker genannt.«
    »Es ist gerade sehr ungünstig, Rhona, also –«
    »Ich musste bis zum Schichtwechsel warten, um Ihre Personenüberprüfungen machen zu können. Dieser Journalist, Talbert, ist vor zwei Jahren bei einer Kneipenschlägerei mit einer abgebrochenen Flasche angegriffen worden und verblutet, ehe der Krankenwagen eintraf. Harriet Woods wurde die Zulassung als Privatdetektivin vor fünf Jahren entzogen, sie ist nach Dubai gezogen und hat einen Job bei einer privaten Sicherheitsfirma angenommen. Keine Ahnung, wo sie jetzt ist. Danny Crawford wurde vor achtzehn Monaten in Aberdeen zum letzten Mal gesehen. Ahmed Moghadam ist in einer geschlossenen psychiatrischen Abteilung in Dundee. Und Emilia Schneider sitzt acht Jahre in Peterhead ab wegen Freiheitsberaubung und Folter, begangen an zwei Zeugen Jehovas.«
    »Was ist mit Danny Crawford passiert?«
    »Keine Ahnung …« Das Geräusch von zwei tippenden Fingern. »Äh … okay: von seiner Mutter als vermisst gemeldet; hatte seit zwei Wochen seine Medikamente nicht mehr genommen; bedrohte einen Bewährungshelfer mit einem Küchenmesser – und das ist alles. Wurde nicht mehr gesehen, seit er vor eineinhalb Jahren einen Zug nach Inverness bestieg.«
    Also sprach immer noch am meisten für Steven Wallace.
    »Chef?«
    Ich blinzelte. »Danke, Rhona.«
    »Brauchen Sie heute Nacht noch mal das Bett? Also, nach der Mahnwache, meine ich; ich hab immer noch Ihre ganze Wäsche da …?«
    Ein Bett für die Nacht.
    »Warten Sie mal einen Moment.« Ich drückte die Stummtaste und drehte mich zu Dr. McDonald um. »Ihre Tante – die kommt doch heute zurück, nicht wahr? Sie werden also nicht allein sein?«
    Ein Nicken.
    Ich hob die Stummschaltung auf. »Klingt gut, Rhona.« Ich lächelte mein Spiegelbild im Fahrerfenster an. »Wir sehen uns dann in der Kirche?«
    »Super.«
    Ich legte auf. Und ließ das Lächeln aus meinem Gesicht rutschen.
    Dr. McDonald aß schweigend ihr Fish and Chips, während der Regen herabprasselte. Als sie alles weggeputzt hatte, lutschte sie sich die Finger, wischte sie an einer Serviette ab und stopfte dann den leeren Karton zu meinem in die Tüte. »Das war fantastisch, danke, ich meine, der Fisch muss wirklich total frisch sein, die Erbsen waren auch gut, und könnte ich mir mal eben Ihr Handy ausleihen, ich muss fragen, wann Tante Jan aus Glasgow zurückkommt, und mein Akku ist leer?«
    Ich drückte es ihr in die Hand. »Geben Sie mir den Abfall.«
    Sie reichte mir die Plastiktüte.
    Ich wankte hinaus in den Regen. Neben dem Parkscheinautomaten war ein Mülleimer. Ich warf die Überreste unserer Mahlzeit hinein, schlug den Kragen hoch und platschte quer über den Parkplatz zur Shand Street mit ihrer malerischen Ansammlung von viktorianischen Teehäusern, Läden mit Touristenkram und den Filialen der großen Einzelhandelsketten. Zwei Häuser weiter, hinter Boots und Poundland, war ein kleines Wein- und Spirituosengeschäft.
    Ich ging hinein und kaufte einen Liter Gin, etwas Tonic Water und vier Flasche Wein – zweimal rot und zweimal weiß. Ich bezahlte bar und eilte dann zum Wagen zurück, mit den klirrenden Flaschen in lila Plastiktüten.
    Das andere Auto schaukelte jetzt nicht mehr. Stattdessen stieg Zigarettenrauch aus dem Fahrerfenster auf.
    Ich umkurvte die Pfützen und kletterte wieder hinter das

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