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Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition)

Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition)

Titel: Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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nicht?«
    Der Chief Superintendent fuhr sich mit der Hand über die Augen. »Megans Eltern haben ihn eingeladen. Offenbar hat sie seine Sendung geliebt, nie eine Folge verpasst.«
    Ich drehte mich um und starrte zum Ausgang. »Wir sehen uns draußen.«
    Meine Schuhe klackerten auf dem Marmorboden.
    Auf halbem Weg den Mittelgang hinunter stand ein kahlköpfiger kleiner Mann in einer Cordjacke auf und hielt mir die Hand hin. Mr »Es-ist-inakzeptabel« von Katies Schule. »Constable Henderson, im Namen der Johnston Academy möchte ich Ihnen unser tief empfundenes …«
    Ich ging einfach weiter.
    Draußen nieselte es nur noch leicht; die Tropfen blitzten im Licht der Fernsehscheinwerfer auf. Irgendwelche Wichser sonderten vor laufender Kamera ihr heuchlerisches Geschwa fel ab. »Sensational Steve« Wallace sprach in das Mikrofon von Channel 4, die Augenbrauen zusammengezogen, und nickte der Interviewerin zu. »O ja, ich habe nicht den geringsten Zweifel, dass wir diese Mädchen aus den Händen des Entführers befreien können, wenn wir alle an einem Strang ziehen und weder Kosten noch Mühen scheuen.«
    Ein Nicken von der Frau, die das Mikrofon hielt. »Das ist fantastisch, wir bringen es wahrscheinlich in unserer nächsten Nachrichtensendung. Haben Sie schon die Freigabeerklärungen unterschrieben?«
    Steven Wallace blickte von den Papieren auf, sah mich und winkte. Dann marschierte er auf mich zu, immer noch mit seiner Leichenbittermiene. »Constable Henderson, Sie glauben ja nicht, wie betroffen ich war, als ich das mit Katie erfuhr. Wie verkraftet Ihre Gattin es? Das muss ja ein furchtbarer Schock sein.«
    Ich starrte ihn an, ohne die dargebotene Hand zu schütteln.
    »Ja, schön.« Er trat von einem Fuß auf den anderen. »Also, jedenfalls, was ich sagen wollte: Ich dachte mir, da Megan doch so ein großer Fan der Sendung war – Sie wissen doch sicher, dass ich auch die Sonntagmorgen-Langschläfer-Parade moderiere –, wie wär’s, wenn ich die morgige Sendung ihr und Katie widme? Ich könnte ihre Lieblingsmusik spielen, vielleicht mit einigen ihrer Freundinnen telefonieren …« Er leckte sich die Lippen. »Vielleicht möchten Sie ja mit Ihrer Frau vorbeikommen, so gegen zehn? Sie könnten ein paar Worte an die Hörer richten und einen Aufruf an alle, die vielleicht irgendetwas beobachtet haben?«
    Er wird mittendrin stehen und sich an der allgemeinen Trauer weiden, in dem Bewusstsein, dass das alles seinetwegen ist, dass er allein es bewirkt hat, er hat die Macht über Leben und Tod …
    Schlag ihn. Pack das Schwein an der Kehle, und reiß ihm die verlogene Zunge aus dem Hals, gleich hier auf den Kirchenstufen. Ertränk die ganze beschissene Welt in seinem Blut.
    »Ash?« Es war Dr. McDonald. »Ash, was ist los?«
    Ich blinzelte. »Ja, das wäre gut. Wir müssen die Botschaft verbreiten. Der Gratulator soll wissen, dass wir ihm auf den Fersen sind.«
    Steven Wallace klatschte in die Hände. »Gut, dann ist es also abgemacht. Wissen Sie, wie Sie zum Sender kommen, oder soll ich Sie abholen lassen?«
    Ich lächelte ihn an. »Oh, keine Sorge. Ich finde Sie schon.«
    Dr. McDonald stand neben mir, während Steven Wallace durch den Nieselregen zu einem wartenden Taxi eilte. »Ash?«
    Die Scheinwerfer des Taxis durchschnitten die Dunkelheit, als der Fahrer ein verbotenes Wendemanöver vollführte und über die Jessop Street davonfuhr.
    »Er ist es nicht. Steven Wallace ist nicht der Gratulator.«
    »Wir müssen –«
    »Er hat sich nicht in den Vordergrund geschoben, er wurde eingeladen. Er war bei dieser Krebshilfe-Wohltätigkeitsveranstaltung, als Megan Taylor entführt wurde. Er ist es nicht.«
    Dr. McDonald scharrte mit ihren roten Hi-Tops auf den feuchten Granitstufen herum. »Sind Sie sicher?«
    »Wir müssen nach einem anderen suchen.« Ich reckte das Kinn. »Katie ist immer noch da draußen.« Schön dick auftragen.
    Dr. McDonald blickte zu mir auf, kleine Fältchen um die Augenwinkel, die Lippen gespitzt. Dann nickte sie. »Ich verstehe.«
    Nein, sie verstand nicht. Denn sonst hätte sie mich aufgehalten.
    Vierzig Minuten später parkte ich vor Rhonas Wohnung, aber nicht auf den Anwohnerparkplätzen hinter dem Gebäude, sondern ein paar Häuser weiter. Ich zog die lila Plastiktüten hinter den Sitzen hervor – die aus dem Baumarkt ließ ich stehen – und ging rauf.
    Sie öffnete mir in Jeans und einem Oldcastle-United-Sweatshirt. Ihre Haare waren strähnig und feucht.
    Ich übergab ihr die klirrenden

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