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Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition)

Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition)

Titel: Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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Plastiktüten. »Sie sind doch nicht immer noch Fan von diesen Losern, oder?«
    »Doch, doch.« Sie wog die Flaschen in der Hand und grinste mit ihren großen beigen Zähnen. »Steak zum Abendessen? Ich hab ein paar saftige Rib-Eyes gekauft, und dazu mach ich uns Pommes und ein bisschen Mais, ja?«
    Das Eis wurde allmählich knapp. Ich ließ ein paar Würfel ins Glas fallen und gab dann einen kräftigen Schuss Gin dazu. Und einen Spritzer Tonic Water.
    Die Küchentür ging auf, und Rhona kam zurück, die bleichen Wangen und die Nase leicht rosig angelaufen. Ich reichte ihr den Gin Tonic.
    »Pfffff …« Sie blinzelte ein paarmal und nahm dann das Glas. Lächelte, kippte einen Schluck hinunter. »Ahhhh … Kann mich gar nicht mehr erinnern, wann wir uns zuletzt die Kante gegeben haben, Sie vielleicht? Ich jedenfalls nicht …«
    »Es ist noch reichlich da.« Ich griff nach meinem eigenen Drink und stieß mit ihr an. »Scheiß auf sie alle.«
    »Scheiß drauf!« Noch ein Schluck. Dann runzelte sie die Stirn. »O je, schon so spät, jetzt muss ich mich aber ranmachen.« Sie blinzelte. »Äh, ranhalten, meine ich. Muss die Steaks in die Pfanne hauen.« Ihre Wangen nahmen einen dunkleren Rotton an.
    »Ach was, wir haben doch Zeit …«
    Zwei dicke Rib-Eye-Steaks brutzelten in der heißen Pfanne, und an den Rändern schäumte die Butter auf. Der Duft nach schmorendem Fleisch und geröstetem schwarzem Pfeffer erfüllte die Küche. Zwei Flaschen Rotwein standen zum Atmen auf der Arbeitsfläche.
    Rhona lehnte sich an die Spüle, nahm einen Schluck von ihrem Gin Tonic und lächelte, den Blick auf einen Punkt etwa einen halben Meter vor ihrem Gesicht fixiert. Sie fuhr sich mit der Hand durch die Haare, die danach in kleinen Büscheln abstanden. »Ich glaub … Ich glaub’s nicht, dass wir ’ne halbe Flasche Gin weggeputzt haben.«
    »Die Steaks müssen noch fünf Minuten ruhen.« Ich ließ sie auf einen vorgewärmten Teller gleiten und goss den Bratensaft darüber. »Wollen Sie mal nach den Pommes sehen?«
    »Pommes? Pommes, ja, die Pommes.« Sie schüttelte einen Moment den Kopf, dann lächelte sie wieder, wankte zum Herd und spähte durch die Glastür hinein. »Jawoll. Die Pommes sind fertig.«
    Ich stellte den Mais in die Mikrowelle.
    »Also, ich seh das so … was die Leute nich’ versteh’n, is’ … dass Sie ’n super Polizist sin’.« Sie hob eine Hand, als wollte sie den Verkehr stoppen. »Nein, ich mein’s ernst. Sie sind ein super Polizist, und die andern … die sin’ bloß neidisch.« Noch ein Schluck Wein. »Das isso, die sin’ nur neidisch.«
    Ich schenkte ihr nach. »Wie ist Ihr Steak?«
    »Das… Dassis auch super. Sie sind ’n super Koch. Ich… die Leute seh’n das nicht’, aber ich schon. Ich seh das …«
    »… und da hab ich gesagt: ›Nee, verpiss dich, du hässlicher Affe mit deinen Zahnlücken.‹ Und er … er ist in Tränen ausgebrochen!« Rhona kippte sich den Rest Wein aus ihrem Glas hinter die Binde und grinste. »Und das vor … vor allen Leuten im Gericht.« Sie runzelte die Stirn. »Bin gleich … gleich wieder da …«
    Sie hievte sich vom Sofa hoch und stand einen Moment schwankend da, dann stapfte sie steifbeinig in Richtung Toilette davon.
    Ich schenkte ihr noch einmal nach. Dann ging ich in die Küche und holte die zweite Flasche Wein.
    »Nein, das müssen … das müssen Sie sich anhören, das gefällt Ihnen bestimmt …« Sie hockte sich vor der Musikanlage auf den Teppich und begann CD s aus dem Regal zu ziehen, die sie neben sich auf den Boden fallen ließ. »Mann, wo steckt die denn … Ah, ah, hab sie! Das gefällt Ihnen bestimmt …«
    Die zweite Flasche war schon zu zwei Dritteln geleert.
    »Hier …« Sie kämpfte mit der CD -Hülle und pfriemelte dann die glänzende Scheibe in den Player, ein Auge zugekniffen, die Zungenspitze aus dem Mundwinkel geschoben.
    Musik tönte aus den Lautsprechern.
    »Hören Sie … hören, nein, hören Sie sich das an, das wird Ihnen gefallen …« Und dann fing sie an zu singen.
    »My gates are open wide,
    but she stands outside,
    consu-uuuuuuuu-uuu-uu-uuuumed by pride …«
    Sie hätte sich eigentlich anhören müssen wie eine Tribüne voll grölender Fußballfans, aber so war es nicht. Rhonas Stimme war zart und melodisch, und sie traf die Töne exakt.
    Ich goss ihr noch etwas Wein ein.
    »Nein, ich meine es ernst !« Rhona blinzelte mich an – ihr linkes Auge ging nicht mehr ganz auf, das Lid war zu schwer. Sie fuhr sich mit einer

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