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Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition)

Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition)

Titel: Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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Folterkammer? Gut versteckt …« Ich zog einmal kräftig an dem Regal, und die Flaschen zerschellten auf den Steinplatten. Rotwein und Rosé spritzten auf und durchnässten Steves Hausschuhe.
    Ein gedämpfter Schrei. Dann ein nervöses Kichern.
    »Oh, du findest das wohl witzig , wie?«
    Er schüttelte den Kopf.
    »Wo ist sie?«
    Wieder unverständliches Genuschel.
    Ich riss das nächste Regal von der Wand. Immer noch nichts zu sehen von einer verborgenen Tür.
    » WO IST SIE ?«
    Er schloss die Augen und zitterte. Ich schlug ihm ins Gesicht.
    »Sieh mich an, du Arschloch!«
    Er drehte den Kopf weg, also knallte ich ihm noch eine.
    » SIEH MICH AN !«
    Er tat, wie ihm geheißen. »Mmmmmmmffnnfff …«
    »Siehst du, was ich anhabe, Steve? Die Maske, die Schutzbrille, die Montur? Das ist, damit du mich nicht erkennst – und damit ich keine gerichtlich verwertbaren Spuren hinterlasse, wenn ich dich in lauter kleine Stücke hacke!«
    Ich zog eine Geburtstagskarte aus der Tasche – das Foto von Rebecca, die Nummer 5 in die obere linke Ecke gekratzt – und hielt sie Steven Wallace unter die Nase. Ließ das Bild auf ihn wirken. »Kommt dir das bekannt vor? Hilflos, an einen Stuhl in einem Keller gefesselt und geknebelt, in Todesangst?«
    Ich räumte mit einer Hand ein Regal voll Rioja ab, dann griff ich in die Tüte vom Baumarkt.
    »Du bist schon tot, Steve.« Ich nahm eine Zange heraus und legte sie auf das Regal, dann den Zimmermannshammer, den Stichel, das Teppichmesser, eine große Schere und eine kleine Lötlampe. »Sag mir, wo sie ist, und ich mach es relativ kurz.«
    »Mmmmmf … MMMMFFNF !«
    Ich lächelte ihn an. »Was denn, du meinst, ich will die Sachen da benutzen, um dich zum Reden zu bringen?« Die Zange lag schön schwer in meiner Hand – ich ließ sie einen Fingerbreit vor seinem linken Auge zuschnappen. »Wo ist sie?«
    »Mmmmmmmmmmf! Mnnnf mmmmf!«
    » WO IST SIE ?« Ein Regal voll Burgunder zerplatzte auf den Steinfliesen.
    » MMMMMNNNFF !« Scharfer Uringestank vermischte sich mit dem kräftigen Tannin-Aroma des Rotweins.
    »Sie ist ganz in der Nähe, nicht wahr? Als du das Haus hier renoviert hast, da hast du eine Geheimkammer einbauen lassen, hab ich recht? Um die Töchter von anderen Leuten dort einsperren zu können. Wo ist sie?«
    »Mmmmmmmff…«
    Ich fasste eine Ecke des Klebebands und zog ruckartig.
    »Aaaaaargh … O Gott … Ich weiß … Ich weiß es nicht. Ich weiß es wirklich nicht, ich schwör’s !«
    Ich legte die Zange ins Regal zurück. »Falsche Antwort.«
    » HILFE ! HELFT MIR DOCH ! O GOTT , BITTE HELFT MIR ! HILFE –«
    Ich rammte dem Mörderschwein den Ellbogen in die Fresse. Richtig schön mit Schmackes, direkt über dem linken Auge. Sein Kopf schnellte nach hinten und knallte gegen das Weinregal hinter ihm, dass die Flaschen nur so klirrten. Das musste man Andy Inglis lassen: Wenn es darum ging, die Scheiße aus Leuten rauszuprügeln, war er der Fachmann.
    »Wo ist sie?«
    Steven Wallace blinzelte ein paarmal. Ich griff in seine Haare, bog dem Mistkerl mit Gewalt den Kopf nach hinten und starrte ihm in die Augen. Die Pupillen waren geweitet.
    »Ich war es nicht … Ich weiß überhaupt nichts …«
    »Was hast du eingeworfen? Amphetamine, Ecstasy, Ko kain? Hast wohl vor dem Schlafengehen ein paar Joints ge raucht?« Die Stelle über seinem Auge schwoll schon an. »Nee, es ist Koks, hab ich recht? Das ist das einzig Wahre für euch Showbiz-Fuzzis.«
    Ich zerrte ihn mitsamt seinem Stuhl in die Mitte des Raums. Dann setzte ich ihm den Fuß auf die Brust und gab ihm einen Schubs.
    Der Stuhl kippte um, knallte inmitten der zerbrochenen Flaschen auf den Boden und klemmte ihm die Arme unter dem Körper ein.
    Ein Ächzen.
    »Schön dableiben.«
    Zwei Minuten später war ich wieder da mit ein paar Handtüchern.
    Nur drei Fußtritte, mehr brauchte es nicht, um die Kellertür aus den Angeln zu reißen. Ich trug sie zu einem der Weinregale und legte sie mit der Oberkante auf das zweite Bord von unten, dann zerrte ich Wallace mit seinem Stuhl auf die Tür, sodass er flach auf dem Rücken lag, mit den Füßen nach oben und dem Kopf nach unten.
    »Wo ist sie?«
    »Das können Sie nicht mit mir machen, ich habe Beziehungen !«
    »Zangen und Lötkolben sind was für Amateure, Steve. Auf dem Gebiet der Foltermethoden hat es seit der Spanischen Inquisition gewaltige Fortschritte gegeben.«
    Ich zog eine der Flaschen aus dem Regal. Ein 1984er Bordeaux. Keine Ahnung, ob der gut war oder nicht.

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