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Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition)

Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition)

Titel: Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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präsentieren. Wir können leider nicht direkt sagen: ›Das ist der Mann, nach dem Sie suchen‹, weil … na ja … Sie wissen schon.«
    Mein Handy vibrierte in der Tasche – wieder eine SMS . Ich zog es heraus und drückte auf die Taste. Unbekannte Nummer:
    Wir machen dich fertig.
    Bitte sehr – aber schön hinten anstellen.

Freitag, 18. November

24
    »… die nächsten Tage wird es ziemlich ungemütlich, da zieht nämlich eine Kaltfront über den Nordosten Schottlands weg, die reichlich Schnee und Schneeregen im Gepäck hat. Steve?«
    »Danke, Davie. Sie hören Sensational Steves fetziges Frühstücks-Quiz , und gleich sind wir wieder da mit einem weiteren irren Scherzanruf, aber zuerst noch ein paar Worte von unseren Sponsoren.« Schrilles Hupen, blecherner Posaunenton und dann die Werbung.
    »Hatten Sie in den letzten fünf Jahren einen Unfall, den Sie nicht verschuldet haben …?«
    Ich bog mit dem rostigen Renault in die Lochview Road ein. Das Lenkrad vibrierte, als ich es voll einschlug, und von irgendwo tief drinnen kam ein kreischendes Geräusch, dabei fuhr ich nicht mal zehn Stundenkilometer.
    Lochview Road war keine üble Adresse – die Straße mit Bäumen gesäumt, Häuser aus Sandstein mit Erkerfenstern, Mercedes und BMW in den Einfahrten. Kleine Vorgärten mit schmiedeeisernen Zäunen, Treppenstufen, die zu den Haustüren hinaufführten. Nobel. Ein Viertel, wo man sich hinter den Gardinen versteckte, wenn die Zeugen Jehovas klingelten, anstatt sie zum Teufel zu jagen.
    »… halten mich wahrscheinlich für verrückt, aber an diesem Wochenende gibt es noch mal zwanzig Prozent Rabatt, wenn Sie ein neues Sofa kaufen!«
    Ethan wohnte am anderen Ende der Straße. Ich parkte möglichst nahe beim Haus und sah auf meine Uhr: fünf nach acht. Ich hätte schon zwanzig Minuten eher dort sein sollen, aber mein Auto war nicht gerade in rallyetauglichem Zustand. Und dann hatte ich auch noch Dr. McDonald bei ihrer Tante absetzen müssen.
    Mit ein wenig Glück würde Ethan noch im Haus rumwursteln: Wo sind meine Schlüssel, ist der Toast angebrannt, hab ich alles, will nicht zu spät zur Arbeit kommen, schnell, schnell, zack-zack. Nicht ganz so ideal für einen Überraschungsbesuch wie drei Uhr früh, aber das ließ sich jetzt nicht ändern.
    »… und acht Monate lang zahlen Sie keinen Penny! Ja, Sie haben richtig gehört, acht Monate lang keinen –«
    Ich stellte den Motor ab und stieg aus.
    Der Wind fegte durch die Straße, ließ die kahlen Zweige der Bäume erzittern und schlug mir vor die Brust wie eine eiskalte Faust. Ich biss die Zähne zusammen, steckte die Hände in die Hosentaschen und marschierte die Straße hinunter zu Ethans Haus.
    Hinter mir schlug eine Autotür, und dann übertönte Rhonas Stimme das Heulen des Winds. »Chef?«
    Mist.
    Ich blieb stehen und drehte mich um. Meine offene Jacke flatterte mir um die Hüften. »Ich dachte, ich hätte Ihnen gesagt –«
    »Keine Sorge.« Sie machte sich nicht einmal die Mühe, die Hand vor den Mund zu halten, sondern gähnte einfach wie ein Nilpferd und ließ ihre großen gelben Zähne sehen. »Er ist gestern Abend gegen halb acht heimgekommen und hat das Haus seitdem nicht verlassen.«
    »Sie waren die ganze Nacht hier?«
    »Ich hab Ihnen doch versprochen, dass ich ihn im Auge behalte, oder nicht?« Sie nahm ein Paar schwarze Lederhandschuhe aus der Tasche und zog sie an. »Außerdem werden Sie jemanden brauchen, der ihn festhält.«
    Ich schloss die Augen und rieb mir die Stirn. »Rhona, Sie können doch nicht –«
    »Meinen Sie, der macht Ihnen die Tür auf? Chef, sobald der Sie durch den Spion sieht, wird er sich verbarrikadieren und die Polizei rufen. Sie brauchen ein offenes, freundliches Frauengesicht, damit er keinen Verdacht schöpft, dann steht Ihnen das Haus weit offen.«
    Da hatte sie nicht unrecht. »Na ja …«
    »Im Übrigen hab ich die Akte von dem Mistkerl gelesen. Was immer mit ihm passiert, er hat es verdient.«
    Ein Lächeln zuckte um meine Mundwinkel. »Okay, Sie sind dabei.«
    Rhona grinste zurück. »Können wir?«
    Sie klingelte noch einmal und hielt den Knopf gut fünf, sechs Sekunden lang gedrückt – so lange, dass es richtig nervte. Dann drehte sie sich zu mir um und wies mit dem Daumen nach oben.
    Ich duckte mich hinter dem silberfarbenen Mercedes, der vor dem Haus parkte, und tat so, als ob ich mir die Schuhe band – für den Fall, dass irgendwelche neugierigen Nachbarn zuschauten.
    Klonk.
    »Mr Baxter?«, fragte Rhona

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