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Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition)

Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition)

Titel: Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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foltert sie.« Ich legte alle Geräte vor Ethan auf den Tisch. »Wir nennen ihn den Bastler, weil er nie irgendetwas zum Tatort mitbringt, er benutzt nur, was bei seinen Opfern im Haus herumliegt.«
    Ich nahm das Steakmesser und stach es in die Tischplatte. Als ich es losließ, blieb es stecken und zitterte leise.
    »Mmmmmmmmmffmmmmfff!«
    »Ja, ich dachte mir schon, dass du das sagen würdest.« Ich zog meine eigenen Handschellen aus der Tasche: zwei Ringe aus glänzendem Edelstahl, mit einem starren Verbindungsstück aus Plastik dazwischen. Ich fesselte Ethans rechten Arm an den Stuhl, dann löste ich Rhonas Handschellen auf einer Seite, sodass sie von seinem linken Handgelenk herabbaumelten.
    Ich ergriff die starre Plastikstrebe, riss seinen Arm hoch und knallte ihn auf den Tisch.
    »Mmmmmmmff nnnff!« Seine Finger spreizten sich auf der Holzplatte, als ob seine Hand zu entfliehen versuchte. War irgendwie verständlich.
    Das Nudelholz lag schön schwer in der Hand. Ich klopfte damit leicht auf sein Handgelenk. »Du bist ein Linkser, stimmt’s, Ethan? Machst alles mit links?«
    »Mmmmnnggh …« Seine Augen sprangen von dem Nudelholz zu mir und wieder zurück. Auf seiner Stirn glänzten kleine Schweißperlen. Der Knoblauchgestank wurde stärker.
    »Das heißt, wenn du darüber fantasierst, wie du meine Frau verprügelt hast, dann ist das die Hand, mit der du dir einen runterholst.« Ich hob das Nudelholz. »Was hab ich dir letztes Mal gesagt?«
    Er starrte zu mir hoch, und in seinen Augen glitzerten Tränen. »Mmmmn gnngnnn mnnnngnnng!«
    Ich ließ das Nudelholz auf seinen Handrücken niedersausen. Die Erschütterung spürte ich durch den ganzen Arm bis rauf in die Schulter, und das Krachen hallte von den Küchenwänden wider.
    Eine kleine Pause.
    Dann schrie Ethan in seinen Knebel und warf sich auf seinem Stuhl vor und zurück, versuchte verzweifelt, sich loszureißen.
    Ich konnte ihn gut verstehen – es waren sicher ein paar Knochen zu Bruch gegangen.
    »Du hast es mir letztes Mal versprochen, nicht wahr? Du hast mir versprochen , dass du Michelle und Katie nie mehr zu nahe kommen würdest.« Dann schlug ich noch mal zu.
    Wieder ein Schrei.
    »Mach die Finger krumm. Los.«
    »Mmmmmmff! Mmmmmmmff!«
    » MACH DEINE SCHEISSFINGER KRUMM !«
    Seine Hand zitterte, die Finger flatterten und zuckten, und dann zog er sie zu einer lockeren Faust zusammen.
    »Ihr Schweine seid doch alle gleich – ihr glaubt, die Frauen sind ganz scharf drauf, nicht wahr? Ihr denkt, ihr könnt machen, was immer ihr wollt, und es ist okay, weil ihr ja so groß und stark und überhaupt was ganz Besonderes seid. Ihr glaubt, dass sie euch dafür lieben werden, stimmt’s?«
    Ich drosch mit dem Nudelholz auf seine angehobenen Knöchel ein, so fest, dass die Gabel und der Lötkolben vom Tisch flogen.
    » MMMMMMMMMMMMMMMMFFNNNNN !« Tränen strömten ihm übers Gesicht, und seine zappelnden Füße schlurften über den Fliesenboden. » MMMMMMMMMMMMMMMMMMMFFNNNNNNN !«
    »Weißt du was, Ethan? Für mich sieht das aus, als ob du ganz scharf drauf bist.« Noch eins mit dem Nudelholz auf die Flosse, und diesmal legte ich mein ganzes Gewicht in den Schlag.
    » MMMMMMMMMMMMFFFNNNNN !«
    Ich ließ das Nudelholz fallen, und es landete polternd auf der Tischplatte. Seine Hand schwoll bereits an, die Haut war knallrot, und Blut sickerte aus seinen zertrümmerten Knöcheln.
    »Mmmmmmmmmmmmmnnff … Mmmmmmmmmmmmmnnff …« Kopf im Nacken, die Augen zugekniffen. Tränen strömten ihm über die Wangen, und er atmete pfeifend durch seine gebrochene Nase.
    Ich ließ die Handschellen los, und er hielt sich die zerschmetterte Hand an die Brust, während er mit dem Oberkörper vor- und zurückschaukelte.
    Ich füllte den Wasserkessel und stellte ihn auf die eingeschaltete Herdplatte. Und dann wartete ich, bis Ethan mit dem Schluchzen aufhörte.
    »Michelle hat immer noch die Narben, wusstest du das?« Drei Becher aus dem Schrank, einen für Tee, zwei für Kaffee. Das kochende Wasser ließ aus jedem eine kleine Dampfwolke aufsteigen. »Ich habe die Fotos in der Fallakte gesehen. Was war es – eine Zigarre? Für eine Zigarette sind sie zu groß.«
    »Mmmmmmnfff …« Die Stimme klang jetzt zaghaft und leise, als ob er es gar nicht mehr ernsthaft versuchte.
    »Der einzige Grund, warum deine Leiche noch nicht irgendwo im Wald vor sich hin modert, ist, dass Michelle mich angefleht hat, es nicht zu tun. Kannst du dir das vorstellen? Sie wollte dein Blut nicht an ihren

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