Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Duell der Hexen

Das Duell der Hexen

Titel: Das Duell der Hexen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Augen war nichts zu sehen, denn die fünf Typen trugen allesamt Sonnenbrillen. Sie hatten hinter Mülltonnen oder Ecken gelauert. Erst jetzt fielen mir ihre schweren Maschinen auf, die im Hinterhof parkten und wie schlafende Raubtiere aus Metall wirkten.
    »Die machen Sie noch kleiner als klein«, versprach mir Monica und begann leise zu lachen. »Wenn Sie jetzt den Helden spielen wollen, ist mir das auch recht, aber dann ist Ihre kleine Jane schon tot. Sie können es sich also überlegen.«
    Ja, ich überlegte auch. Gegen die fünf Kerle kam ich allein natürlich nicht an. Wäre Suko bei mir gewesen, hätte die Sache schon anders ausgesehen, aber ich wollte mich auch nicht so einfach abschieben lassen. Nein, das war nicht meine Art.
    Noch waren die Kerle weit genug entfernt, und ich zog mit einer schnellen Bewegung meine Beretta. Dagegen konnte keiner etwas unternehmen, auch Monica nicht, denn sie sah plötzlich die Mündung der Waffe auf sich gerichtet und wurde bleich.
    »Sie kommen mit«, flüsterte ich.
    »Sinclair, mach dich nicht unglücklich.«
    »Das überlassen Sie mir mal.«
    Monica hob die linke Hand. Ein Zeichen für ihre Typen, denn sie blieben stehen. »Er hat eine Kanone gezogen!« rief sie ihnen zu. »Wartet noch einen Augenblick.« Jetzt wandte sie sich wieder an mich. Ihre Pupillen zeigten einen grüngrauen Schimmer. »Sinclair, weißt du eigentlich, wie man mich nennt?«
    »Wie sollte ich?«
    »Crazy Monica. Die verrückte Monica. Alles, was ich tue, ist verrückt. Man kann mich nicht ausrechnen, und darauf bin ich stolz. Viele sind schon auf mich reingefallen, weil sie sich zu sicher glaubten.« Sie nickte.
    »Sehr viele, Sinclair!« Dann ging sie.
    Einfach so, als hätte ich keine scharf geladene Waffe in der Hand, sondern eine Wasserpistole. Sie schlenderte fast gemächlich auf ihre Typen zu und wandte sich dabei noch um. »Sinclair, du kannst mir ja in den Rücken schießen, wenn du dich traust und mich stoppen willst. Aber ich möchte anschließend nicht in deiner Haut stecken. Meine Freunde werden dich umbringen. Und das dauert lange.«
    Ich stand da, wie der berühmte begossene Pudel. Dieses Weib kannte mich verdammt gut. Nie hätte ich es fertiggebracht, ihr die Kugel in den Rücken zu jagen. Das war einfach nicht meine Art, es ging mir gegen den Strich. Ich ließ sie laufen.
    Die anderen Kerle feixten. Ich sah das Grinsen auf ihren bärtigen Gesichtern, hörte das Klirren der Kettenglieder und nahm auch das Blitzen der Messerklingen wahr.
    Um das alles kümmerte sich Monica nicht. Sie schlenderte auf eine abgestellte Maschine zu, trat den Ständer zurück und schwang sich auf den Feuerstuhl.
    Das war das Zeichen für die anderen. Sie zogen sich zurück, ohne mich dabei aus den Augen zu lassen.
    »Los, wir fahren!«
    Crazy Monicas Befehl schallte über den Hinterhof. »Und noch eins, Sinclair, ich rufe dich an, weil ich einen Erfolg hören will. Denk an deine kleine Jane.«
    Sie startete.
    Die anderen ebenfalls. Plötzlich dröhnten die Motoren auf. Das Geviert des Hinterhofes war plötzlich von einem höllischen Lärm erfüllt, dessen Sound zwischen den schmutzigen Hausmauern als Echo noch lauter dröhnte und gegen meine Trommelfelle schlug.
    Sie starteten geschoßartig. Daß ich ihnen dabei im Wege stand, kümmerte sie nicht. In einer Reihe hielten sie auf mich zu, und sie hatten es nicht einmal nötig, ihre Helme aufzusetzen. Der Fahrtwind peitschte bei einigen die langen Haare nach hinten. Zwei andere zeigten ihre kahlrasierten, bunt tätowierten Schädel. Auf einer Platte leuchtete sogar die Fratze des Teufels in einem satten Rot.
    Um nicht überfahren zu werden, mußte ich hastig zur Seite springen. Bis an die Außenmauer eines Hauses geriet ich. In Zweierreihe hielten sie auf die Einfahrt zu, und die Anführerin der Bande winkte mir noch zu, als sie an mir vorbeiraste.
    Innerhalb der Einfahrt steigerte sich der Lärm noch. Für einen kurzen Moment nur, dann wurde er leiser, denn die Horde war auf die normale Straße eingebogen.
    Ich stand da, steckte jetzt die Waffe weg und schüttelte den Kopf. Hatte ich nur geträumt oder alles erlebt?
    Nein, ein Traum war es nicht gewesen, sondern eine verflucht böse Realität. Ich holte einige Male tief Luft, um den dumpfen Druck in meinem Schädel zu vertreiben und machte mich auf den Rückweg. Meine Gedanken wirbelten. Ich hatte Mühe, sie unter Kontrolle zu bekommen und sie in die richtigen Bahnen zu lenken. Es war alles so unwahrscheinlich,

Weitere Kostenlose Bücher