Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Duell der Hexen

Das Duell der Hexen

Titel: Das Duell der Hexen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
flach und stoßweise. Die Arme waren neben dem Körper fest gegen den Boden gedrückt worden. Hin und wieder durchlief sie ein Zittern.
    Mit einer sanften, fürsorglich wirkenden Geste strich der harte Kämpfer Yakup Yalcinkaya über die linke Wange der Detektivin und lächelte sie aufmunternd an.
    »Du bist außer Gefahr«, sagte er.
    »Danke…«
    »Später, ich muß mich um die Furien kümmern. Sie haben dich nicht umsonst geholt.«
    »Nein, sie wollten den Stein.«
    »Welchen Stein?«
    »Den Hexenstein.«
    Yakup begriff nicht. »Was ist damit?« fragte er. »Ich habe davon noch nie etwas gehört.«
    »Das kann ich mir denken«, erwiderte Jane. »Der Stein befindet sich auch nicht hier, sondern in England. Für Hexen ist er wichtig, weil er immense Kräfte besitzt.«
    »Welcher Art?«
    »Das kann ich dir nicht genau sagen, aber er kann auch töten, wenn man ihn nicht richtig einsetzt.«
    »Und was hast du mit dem Stein zu tun?« fragte Yakup.
    »Nichts. Damals hätte ich ihn gern gehabt, aber das ist vorbei. Es tut mir leid. Andere wollen ihn besitzen. Unter allen Umständen. Vielleicht auch der Teufel.«
    Yakup schüttelte den Kopf. »Hast du ihnen nicht gesagt, daß du damit nichts zu tun hast?«
    »Doch, aber sie glauben mir nicht. Ich sollte ihnen verraten, wo der Stein liegt.«
    »Das ist jetzt vorbei.«
    »Was willst du tun?«
    Yakup grinste scharf. »Ich werde dafür sorgen, daß die Hexen kein Unheil mehr anrichten. Laß mich nur machen. Die Zeit der weißen Hexen ist endgültig vorbei.« Er stand wieder auf und schaute zu, wie sich die Furien erhoben.
    Nein, sie waren keine echten Hexen. Unter den Treffern hatten sie noch schwer zu leiden. Menschen gelang es kaum, sich auf die Füße zu stemmen. Sie krümmten sich und hatten auch Mühe, Luft zu holen. Yakup wollte für Jane Kleidung besorgen. Er trat auf die einzig Bewußtlose zu und zog ihr die Kutte aus. Darunter hatte die Frau nichts getragen. Mit ihrem weißgepuderten Gesicht und den rot angemalten Augen wirkte sie sogar lächerlich. Mit der Kutte in der Hand ging Yakup zu Jane zurück. Er half ihr dabei, das Kleidungsstück überzustreifen. Danach kümmerte er sich um die anderen.
    Sie standen nahe der Tür und starrten ihn an. Böse waren ihre Blicke, die Mundwinkel zuckten, am liebsten hätten sie Yakup getötet, das sah er ihnen an, aber er blieb gelassen.
    »Ich werde euch der Polizei übergeben«, erklärte er und erntete sofort ein Lachen.
    Jemand sagte: »Was willst du denn beweisen? Wir haben nichts getan!«
    »Auch nicht mit Jane Collins?«
    »Wer ist das denn?«
    Yakup lebte zwar noch nicht lange in den Staaten, er kannte trotzdem einige Gesetze dieses Landes. Und er wußte auch, daß er lückenlose Beweise vorlegen mußte, um die Furien hinter Gitter zu bringen. Das würde ihm nicht gelingen.
    »Nun?« wurde er von einer Person gefragt, die sich mit vorgestreckter Hüfte vor ihm aufgebaut hatte und ihre Hände in die Seite stemmte.
    »Was ist jetzt?«
    Er schaute die Frau an.
    Die weiße Schminke in ihrem Gesicht war ein wenig verlaufen. Sie wirkte dadurch noch lächerlicher, und Yakup nickte. »Ihr könnt verschwinden«, sagte er. »Aber eine bleibt hier.«
    »Und wer?«
    »Eure Anführerin.«
    Nach dieser Forderung entstand ein tiefes Schweigen. Die Hexen überlegten, dann begann die Sprecherin zu lachen. »Du willst Jirica haben?«
    »Wo steckt sie?«
    »Vielleicht im Haus, vielleicht schon beim Teufel.« Die Hexen amüsierten sich köstlich.
    Yakup war für feine Strömungen sehr empfänglich. Er wußte plötzlich, daß er mit dieser Jirica noch Schwierigkeiten bekommen konnte und scheuchte die Hexen aus dem Raum. Die Bewußtlose nahm er mit und legte sie in einem breiten Gang nieder, von dem eine Treppe in die nächsthöhere Etage führte.
    Yakup dachte wieder an das zweite Fenster, aus dem die Hexe geschaut hatte, um den Eimer mit Pech auszuleeren.
    Steckte diese Jirica dort? Vielleicht wußte Jane Collins mehr. Der Türke stellte eine diesbezügliche Frage.
    Jane wollte sich aufstützen, brach beim ersten Versuch schon wieder zusammen und schüttelte wütend den Kopf. »Verdammt, die haben mich wohl zum Krüppel gemacht.«
    »Das glaube ich kaum«, erwiderte Yakup, »du wirst schon wieder gesund. Doch jetzt will ich die Chefin. Wo kann sie stecken? Kennst du diese Jirica?«
    »Sie war nicht dabei.«
    »Das habe ich mir gedacht.« Yakup deutete zur Decke. »Ist sie vielleicht dort, wo das andere Fenster…?«
    »Ich weiß es nicht.

Weitere Kostenlose Bücher