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Das Duell der Hexen

Das Duell der Hexen

Titel: Das Duell der Hexen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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direkt auf ein Fenster.
    »Da ist er!«
    ***
    Ich hatte alles gehört und war überrascht, daß mein Kreuz in der Lage sein sollte, den versunkenen Stein wieder aus den Tiefen des Moores hervorzuholen.
    Damit hatte ich im Traum nicht gerechnet und mußte darüber zunächst einmal nachdenken.
    Hatte die andere gelogen? Wollte Jirica ihr eigenes Süppchen kochen und Monica aus dem Spiel drängen? Darüber brauchte ich nicht lange zu rätseln. Die folgenden Minuten bewiesen mir, daß es tatsächlich so war. Monica aus London war von der Urwaldhexe bisher nur als Spielball benutzt worden.
    Das mußte die andere wurmen.
    Ich lächelte knapp. Wenn sich zwei streiten, freut sich der dritte. Vielleicht traf das auch bei mir zu. Sollten sich die Hexen ruhig gegenseitig anfeinden, ich würde daraus meine Konsequenzen schon ziehen.
    Ich hatte mich ein wenig anders hingekniet, so daß ich an der Fensterecke vorbeischauen konnte und dabei beide Hexen im Blickfeld behielt. Ich bekam deutlich mit, wie sich das schwarze Tier vom Dach des Hauses löste und mit einem geschmeidigen und sanft wirkenden Satz auf die Straße sprang.
    Und Jirica war besser!
    Sie gab sich überlegen, sicherer, wußte genau, was sie wert war. Mit ihren Worten drängte sie die andere in die Defensive. Die Hexe mit der bunten Haarpracht spielte in diesem Augenblick nur mehr eine zweite Geige.
    Auch mir wurde Jirica gefährlich. Ihren Worten entnahm ich, daß sie genau Bescheid wußte. Sie hatte herausgefunden, wo ich mich aufhielt, und ihr Weg führte geradewegs auf das Haus zu, in dem ich mich versteckt hielt.
    Ich duckte mich.
    Vier Augen starrten auf das scheibenlose Fenster.
    Zwei gehörten der Hexe, die anderen beiden dem Raubtier. Für einen Moment dachte ich auch an Suko. Er hatte sich bisher zurückgehalten und war weder von der einen noch von der anderen Hexe bemerkt worden. Das beruhigte mich ein wenig.
    Jirica näherte sich meinem Versteck. Ich konnte die Sekunden schon ausrechnen, wann sie es erreicht haben würde, und plötzlich stoppte der schwarze Panther.
    »Da ist er!«
    Die Worte schockierten mich nicht einmal. Ich wußte genau, daß es keinen Sinn mehr hatte, wenn ich mich zurückzog, deshalb mußte ich der Gefahr offen ins Auge sehen.
    Ich schraubte mich hoch.
    Nicht sehr schnell, gemächlich. Die Beretta hatte ich in die Jackentasche gesteckt, ich wollte nicht jetzt schon einen Kampf provozieren. Meine Gestalt erschien im Ausschnitt des Fensterrechtecks, und ich bemerkte das Erstaunen auf den Gesichtszügen der Londoner Hexe. Damit hatte sie nicht gerechnet. Sie hatte es auch nicht gespürt, das widerum mußte sie ärgern, denn es bewies ihr, daß Jirica um Klassen besser war als sie. Auch die vier Rocker schauten mich an. In ihren Gesichtern malte sich Erstaunen ab. Um die Mundwinkel des Mannes, der Toxer genannt wurde, zuckte ein Grinsen.
    »Sieh an, ein Bekannter«, flüsterte er so laut, daß ich es soeben noch verstehen konnte.
    »Ja, der Geisterjäger.« Nach den Worten lachte Monica leise. »Hast du doch nicht die Courage gehabt, in London zu bleiben. Asmodis hat recht, du hängst sehr an dieser verdammten Collins.«
    »Das ist menschlich«, erwiderte ich. »Im Gegensatz zu euch dämonischen Wesen und Teufelsdienern. So leicht lasse ich keinen Freund oder eine Freundin fallen. Es gibt Menschen, auf die man sich verlassen kann. Ich gehöre dazu.«
    »Nur ist das jetzt vorbei!« erklärte Jirica. »Komm aus dem Haus raus, sonst hole ich dich.«
    »Moment! Ich lasse mir nichts befehlen. Auch das ist eine menschliche Eigenschaft. Schon gar nicht von meinen Feinden. Und noch etwas möchte ich richtigstellen. Weder die eine noch die andere haben mich gezwungen, nach Blackmoor zu kommen. Jane Collins ist auch kein Druckmittel, denn sie befindet sich außer Gefahr. Oder hat dir Jirica nicht gesagt, daß sie es nicht geschafft hat, Jane in ihre Gewalt zu bekommen, liebe Monica?«
    Meine Stimme troff vor Hohn. Die Hexe aus London war erstaunt. Ihre Blicke wechselten zwischen mir und Jirica hin und her. »Nein, das hat sie nicht. Stimmt das, Jirica, oder hat er geblufft?«
    »Ich bluffe nicht.«
    »Halt du dich raus, Sinclair. Das will ich von ihr wissen. Hat er geblufft?«
    »Das hat er nicht.«
    »Dann hast du mich belogen. Dir ist es überhaupt nicht gelungen, Jane Collins in deine Gewalt zu bekommen.«
    »Ich hatte sie«, erklärte Jirica. »Dann aber kam jemand, der sie befreit hat. Ich hätte mit ihm fertig werden können, aber andere

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