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Das duestere Vermaechtnis

Das duestere Vermaechtnis

Titel: Das duestere Vermaechtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Nevis
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auch brennend interessieren«, warf Dennis grinsend ein.
    Gina warf ihm einen ironisch-vorwurfsvollen Blick zu und stellte ihr Glas ab. »Das Stück handelt von einem ganz besonderen Stein«, begann sie. »Wie er vor langer Zeit gefunden wurde, wie er von den Menschen zu einem wertvollen Edelstein geschliffen wurde und was dann mit ihm geschah. Seine Geschichte wird erzählt und die seiner Besitzer, vom ersten Menschen, der ihn vor Tausenden von Jahren entdeckte, bis ins heutige Amerika.«
    »Und das auf 220 Seiten?«, fragte Dennis skeptisch nach. Offenbar war selbst das ›überflogen‹ eine Riesenübertreibung gewesen.
    »Natürlich nur in kurzen zentralen Szenen«, erwiderte Robbie. »Orient, Europa, Arabien und Amerika. Die großen Religionen spielen eine Rolle. Ein Einsiedler findet den Stein. Später lässt ihn die Königin von Saba, die geheimnisvolle Königin aus Afrika, zusammen mit anderen Edelsteinen zu einem wertvollen Kleinod verarbeiten, einer Art Krone. Das Kunstwerk wird zu einem islamischen Heiligtum, von den Kreuzfahrern gestohlen und durch einen fatalen Irrtum von den spanischen Entdeckern im Tausch gegen Gold an die Indianer gegeben. Von ihnen gelangt der Stein auf dunklen Wegen wieder nach Arabien.«
    »Das Kleinod bringt Glück, zieht aber immer wieder auch Verbrecher an«, übernahm Gina wieder das Wort. »Insofern wird die Geschichte des Edelsteins auch zum Bild für die Entwicklung der Menschheit: Es ändert sich nichts und gleichzeitig doch alles.«
    »Eifersucht, Neid, Missgunst, Betrug, Diebstahl und Mord bleiben?«, fragte Bob.
    »Oh, der Literaturpraktikant spricht«, warf Dennis süffisant dazwischen.
    »Du hast schon Recht, Bob«, sagte Robbie und auch er konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. »Aber es geht auch um Liebe, Schönheit, Freude. Trotzdem ändert sich auch etwas: Die Bedeutung des Steins, die die ursprünglichen Völker ihm gegeben haben, nimmt immer mehr ab und zum Schluss geht es nur noch um seinen reinen Wert. Das Stück endet damit, dass ein amerikanischer Soldat den Edelstein aus einem arabischen Museum stiehlt und ihn in Los Angeles an einen reichen Mann verkauft. Der wiederum wird betrogen und der Betrüger versteckt den Stein. Er schützt das Versteck durch ein Rätsel. Zum Schluss des Theaterstücks wird das Rätsel gelöst, der Stein gefunden und wieder nach Arabien zurückgebracht.«
    Bob und Peter hatten höchst interessiert zugehört. »Und welche Seite des Manuskriptes fehlt nun?«, fragte Peter.
    »Ausgerechnet die, auf der das Rätsel steht«, antwortete Gina.

Das dunkle Loch
    »Wir sollten Justus mit den neuesten Informationen versorgen«, schlug Bob vor und streifte den Schlafsack von sich ab, »er sitzt bestimmt schon wie auf Kohlen und ist sauer auf uns!«
    »Hätte er uns halt das Handy mitgegeben«, erwiderte Peter. Er gähnte herzhaft. Am Abend hatten sie noch lange mit Gina, Dennis und Robbie zusammengesessen und viel erzählt. Zum Schluss hatte Robbie zu seiner Gitarre gegriffen und sie hatten sich gemeinsam durch die Popsongs der letzten zwanzig Jahre gesungen. Todmüde waren die beiden Detektive weit nach Mitternacht in ihre Schlafsäcke gekrabbelt, den Kopf voll von Melodien und Theatergeschichten, aber auch von Theorien um einen steinzeitlichen Einbrecher, wütenden Schauspielern und fehlenden Rätsel. Peter hatte sich sogar Justus herbeigewünscht, damit er etwas Ordnung in das Durcheinander seines Kopfes brachte. Über dieser ungewöhnlichen Vorstellung war er endlich eingeschlafen. »Lass uns in den Supermarkt fahren und was zu essen einkaufen. Dort steht auch eine Telefonzelle.«
    Bob nickte, griff in seine Reisetasche und zog ein frisches T-Shirt hervor. Die Brustseite zierte eine große Abbildung der Popsängerin Masha Mello. Verwundert strich er es glatt.
    »Warst du an meiner Tasche, Peter? Es lag doch viel weiter unten und so habe ich das bestimmt nicht da reingeknäult …«
    »Bob! Ich würde nie wagen, deine Juwelen auch nur zu berühren! Warum packst du überhaupt so eine Kostbarkeit ein?«
    »Ich habe in der Eile kein anderes T-Shirt gefunden«, antwortete Bob entschuldigend.
    »Die Unterschrift ist doch nicht echt, oder?«
    »Klar ist die echt!« Bob wirkte beleidigt. Dann lachte er. »Nein, natürlich nicht. So nah war ich nie dran an ihr. Aufgedruckt. – Komm, lass uns abhauen!«
    Den Gedanken, dass sie in der Nacht vielleicht ungebetenen Besuch hatten, schob Bob erst mal zur Seite. Vielleicht hatte er ja auch in

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