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Das duestere Vermaechtnis

Das duestere Vermaechtnis

Titel: Das duestere Vermaechtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Nevis
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durchbrach Ralph die kurze Stille. Er zog sein Handy hervor, rief im Büro des Sheriffs an und erzählte in kurzen Worten, was passiert war. Der Sheriff versprach, sich sofort auf den Weg zu machen.
    Während sie ungeduldig warteten, untersuchte Bob vorsichtig die Brandstelle. »Der Täter hat trockene Blätter und Reisig aufgehäuft und dann alles angezündet«, analysierte er. Mit den Fingerspitzen zog er einen angekohlten Papierfetzen aus dem Gemisch von feuchter Asche, Zweigen und Erde hervor. »Und eine Zeitung hat er auch benutzt. Die Los Angeles Post von gestern. Außerdem hat er ein paar zerfetzte Plastiktüten beigemischt, die den schwarzen Qualm verursacht haben.« Er zog die Luft durch die Nase. »Möglicherweise war auch ein Grillanzünder im Spiel. Nach einer richtigen Profi-Aktion sieht das nicht gerade aus.«
    Sie suchten den weiteren Umkreis nach Spuren ab oder auch nach einer Botschaft, die der Brandstifter hinterlassen haben konnte, doch sie fanden nichts.
    Nach eine Weile fuhr der Sheriff vor, ein großer, kräftiger Mann mit Schnauzbart, der sich als John Barley vorstellte. Er sah sich die Stelle genau an, doch weiter als Bob kam er mit seinen Erkenntnissen nicht.
    »Ich weiß, dass nicht alle im Tal zufrieden sind mit eurer Nachbarschaft«, sagte er zu Ralph. »Aber ein Feuer zu legen geht eindeutig zu weit. Das ist kriminell und gefährdet euch alle wie auch das ganze Tal! Ich werde für die nächsten Tage sicherheitshalber Polizeistreifen anfordern, die die Gegend hier bewachen.«
    »Tun Sie das«, sagte Gina und sprach damit allen aus dem Herzen.
    »Trotzdem seid ihr aufgefordert, besonders achtsam zu sein und das Gelände auf keinen Fall unbeaufsichtigt zu lassen«, fuhr der Sheriff fort. »Danke für euer beherztes Eingreifen. Ich werde noch jemand von der Feuerwehr herschicken und mich im Dorf umhören, aber mehr kann ich im Augenblick nicht tun.«
    Der Sheriff sicherte die Spuren und fotografierte den Tatort aus mehreren Perspektiven. Dann machte er sich wieder auf den Weg.
    Ralph und die anderen sahen ihm nach, dann untersuchten sie den Schaden, der an dem Kassenhäuschen entstanden war. Zum Glück hielt er sich in Grenzen. Die Bretter waren an der unteren Hälfte angekohlt, doch sie hatten noch nicht richtig Feuer gefangen.
    Ralph beschloss, später das Holz abzuschmirgeln und einfach Farbe drüberzustreichen. Er wandte sich an Peter und Bob. »Wenn ihr unter diesen gefährlichen Umständen nicht mehr bei uns bleiben wollt, habe ich volles Verständnis. Schließlich weiß man nicht, was noch alles passiert. Zum Glück ist niemand zu Schaden gekommen!«
    »Wir bleiben selbstverständlich hier und machen unser Praktikum weiter«, antwortete Bob, bevor Peter zu Wort kam und vielleicht etwas anderes sagte. »Aber nach all den Ereignissen wären wir für eine Auszeit sehr dankbar und würden gerne für zwei, drei Stunden nach Rocky Beach fahren.«
    »Kein Thema. Und überlegt es euch noch mal.«
     
    »Da gibt es nichts zu überlegen«, sagte Bob, als sie im Auto saßen und nach Rocky Beach kurvten.
    Peter saß am Steuer und war entschieden anderer Meinung. Am liebsten wollte er die Aktion im Theater abbrechen. Und obwohl er ahnte, dass er auf verlorenem Posten stand, versuchte er unverdrossen, Bob von seinem Weg abzubringen: »Und wenn uns der Verrückte in unserem Bauwagen ankokelt? Dann geht nicht nur dein Masha-Mello-T-Shirt drauf.«
    »Das ist gerettet«, sagte Bob. »Wir kutschieren das T-Shirt nämlich gerade nach Haus zum Waschen.«
    »Wie beruhigend. Dann trifft es ja nur uns beide.«
    »Wir können die Theaterleute jetzt nicht alleine lassen!«
    »Du hast doch gehört, was der Sheriff gesagt hat, Bob.«
    »Ja. Er schickt Polizeistreifen, warum sollen wir also … Pass doch auf!«, brüllte Bob plötzlich los.
    Peter hatte eine Kurve so sehr geschnitten, dass er um ein Haar einen entgegenkommenden Lastwagen gestreift hätte. Erst im letzten Augenblick zog Peter fluchend den Käfer zurück. »Warum fahren diese blöden Autofahrer nie so, wie ich es will?«
    »Ach, der Lastwagenfahrer hat also Schuld?«
    »Genau!«, sagte Peter und drehte das Autoradio lauter.
     
    Als Bob und Peter die Zentrale betraten, trafen sie auf einen bestens gelaunten Justus. Es nervte schon fast. Die Kopie des Theaterstücks hatte er fein säuberlich gelocht und in einen Ordner abgeheftet, der aufgeschlagen vor ihm auf dem Schreibtisch lag.
    »Schön, dass ihr vorbeikommt«, sagte Justus, als schauten sie

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