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Das duestere Vermaechtnis

Das duestere Vermaechtnis

Titel: Das duestere Vermaechtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Nevis
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nickte. »Selbstverständlich. Haben wir. Nichts gefunden. Und John Barley auch nicht.«
    »John Barley?«, fragte Justus nach.
    »John Barley! Kennst du den etwa nicht?«, wollte Peter mit gespieltem Erstaunen wissen. »Das kann doch nicht wirklich dein Ernst sein! So ein großes Loch in deinem Superhirn?«
    Justus schluckte. Während er den Kopf schüttelte, ließ der Erste Detektiv schnell den von Peter erwähnten Namen durch alle Winkel seines Gehirns rattern. Doch zu seiner großen Beunruhigung hakte er in keinen Zusammenhang ein.
    »Ich … ich muss passen«, stotterte Justus.
    »War nur ein kleiner Scherz«, verriet Peter grinsend. »Barley heißt der Sheriff, der im Canyon arbeitet. Nur eine kleine Retourkutsche für eben …« Er schaute zu Bob, dem anzusehen war, dass er Peters Einfall sehr genossen hatte.
    Justus fühlte sich ertappt und grummelte etwas in sich hinein. Es klang so ähnlich wie ›so war das doch nicht gemeint gewesen‹. Aber dann lächelte er und empfahl seinen beiden Freunden, noch ein paar Stücke Kuchen nachzuladen. Während Peter und Bob die Tortenstücke auf ihre Teller schichteten, begann Justus zu berichten, was er herausgefunden hatte.

Ein alter Bekannter
    Denn auch Justus war nicht untätig gewesen. Und durch seine schnelle Auffassungsgabe brauchte er für die meisten geistigen Tätigkeiten viel weniger Zeit als andere.
    »Ich habe das Theaterstück gelesen«, begann der Erste Detektiv und zog eine Mappe zu sich, in der er einige Papiere gesammelt hatte. »Ich empfehle euch übrigens, die Geschichte ebenfalls durchzuarbeiten. Schließlich seid ihr diejenigen, die ein Theater-Praktikum absolvieren, und nicht ich!«
    »Wir würden das ja gerne tun, wenn wir nicht dauernd einsame Häuser auskundschaften, uns prügeln oder Brände bekämpfen würden«, ließ Peter beiläufig einfließen.
    »Alles eine Frage der Gewichtung«, gab Justus zurück und fuhr in seiner Betrachtung fort. »Außerdem lohnt sich die Lektüre des Theaterstücks. Carrara ist ein Meisterwerk gelungen. Ich habe den Text mit stetig wachsender Begeisterung gelesen. Es ist die sensationelle Geschichte eines …«
    »… Edelsteins, bei der es ständig um Diebstahl, Betrug, Neid und Missgunst geht«, warf Bob ein. Das wusste er bereits.
    »Zumindest auch «, sagte Justus. »Wenn mich nicht alles täuscht, deutet Carrara an diesem Stein die Geschichte der Menschheit. Und das alles in kurzen, auf wenige Personen konzentrierten Szenen. Eindrucksvoll der Dialog in der zweiten Szene zwischen der Königin von Saba und Salomon, der gegen Ende des Stücks wieder aufgenommen wird. Der Text hat mich so sehr gefesselt, dass ich fast ein wichtiges Detail übersehen hätte.« Justus machte eine Kunstpause und Peter und Bob warteten sie einfach ab. »Es ist der Stein selbst«, sagte Justus. »Ich dachte lange Zeit, er wäre fiktiv.«
    »Fik…was?«, sagte Peter und runzelte die Stirn.
    »Fiktiv! Ausgedacht! Nicht real! Aber in den letzten Szenen führt uns Carrara ins heutige Amerika. Ein amerikanischer Soldat stiehlt das Arrangement der Edelsteine aus einem arabischen Museum. Es ist ein Ornament, eine Art Krone, in die außer dem alten Edelstein noch weitere wertvolle Steine eingearbeitet sind. Über dunkle Wege gerät die Krone an einen reichen Kalifornier, der sich für gestohlene Kunst interessiert. Er kauft das Stück und der Schmuck wird zum absoluten Höhepunkt seiner Sammlung. Doch der Mann hat Angst, dass sich die Araber den Schatz zurückholen. Deshalb lässt er eine exakte Kopie anfertigen. Er möchte das Original verstecken und nur die Kopie im Ausstellungsraum seiner Villa präsentieren. Niemand darf wissen, dass er auch das Original besitzt.«
    »Aber das kann doch alles auch fik… also ausgedacht sein«, unterbrach ihn Peter.
    » Könnte «, antwortete Justus und wies auf einen Haufen von Zeitungsartikeln. »Ich habe mir bergeweise Beiträge über verschwundene Edelsteine kommen lassen oder ausgedruckt. Bis ich plötzlich auf eine Geschichte stieß, die mit ›Die Jagd nach dem Licht der Königin‹ überschrieben war.«
    »›Die Jagd nach dem Licht der Königin‹?«, entschlüpfte es Bob. »Was soll das denn bedeuten?«
    »Immer der Reihe nach, Bob«, sagte Justus und hob beschwichtigend die Hände. »Es war eine kleine Nachricht, in der beschrieben wurde, dass der Verdacht bestünde, eines der wertvollsten Edelsteinornamente aus der arabischen Welt sei in Kalifornien aufgetaucht. Es ist ›Das Licht der

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