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Das duestere Vermaechtnis

Das duestere Vermaechtnis

Titel: Das duestere Vermaechtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Nevis
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Gegner aus oder auch sich selbst, kickten und spielten und hatten ihren Spaß. Kurze Zeit später fanden sich auch Jack und Dizzy ein, die ihren Text geprobt hatten und nachschauen wollten, wer sie da bei der Arbeit gestört hatte. Ralph kam vorbei, stellte eine Wasserkiste ab und versuchte sich einen Überblick zu verschaffen. »Du spielst mit Charly, Peter, Dennis und Dizzy«, entschied Gina und warf den Ball ein, der in die Büsche gerollt war. »Aber eigentlich ist es auch egal.« Robbie nahm die Kugel auf und wollte sie mit der Hacke zu Jack kicken, doch Peter sprang clever dazwischen. Ein kurzer Pass – und Charly kreischte vor Freude, als er ins Tor traf. Rechtzeitig genug war Bob weggetaucht. Dann hatte Gina wieder den Ball, drehte sich geschickt um Ralph und lupfte den Ball triumphierend zu Robbie, der per Kopf direkt auf Peters Schuh traf. » Let’s go! «, brüllte Robbie und stürmte los. Entschlossen schnappte sich Dizzy den Ball und schoss ihn versehentlich Jack an den Hintern, der sich daraufhin mit all seinen schauspielerischen Fähigkeiten am Boden krümmte und laut »Foul« brüllte. »Klarer Freistoß«, sagte Dennis trocken und schob den Plastikball zu Bob, der vollkommen überrascht zu Peter weiterleitete. So spielten sie dahin. Wie weggewischt waren die Sorgen und die Spannungen, es ging nicht um das Siegen, jeder bereicherte das Spiel um eine eigene Note und so entstand etwas Leichtes, Farbenfrohes, Verbindendes. Und mittendrin waren Peter und Bob, als gehörten sie schon immer dazu.
    Es hätte ewig so weitergehen können.
    Ein Schrei schnitt alles ab. »Feuer!« Es war Dizzy, die es zuerst entdeckte. Schwarzer Rauch stieg vom Kassenhäuschen des kleinen Theaters auf.

Feueralarm
    Der rote Plastikball rollte auf der Wiese aus und blieb unbeachtet in einer kleinen Senke liegen. Die Gruppe rannte zwischen den Bäumen hindurch zum Ort des Brandes. Das Feuer hatte seinen Ursprung in einem aufgeschichteten Haufen aus Ästen am Fuß des Häuschens. Zum Glück hatten sich die Flammen noch nicht sehr weit an den Holzlatten hochgezüngelt. Doch wenn man nicht entschieden löschen würde, stünde innerhalb von Minuten das ganze Gebäude in Flammen. Spätestens dann wären auch die anderen Häuser der Theatergruppe von der Zerstörung bedroht, ja das ganze Gebiet. Denn wie fast jeden Herbst drohte in dem trockenen Canyon eine extreme Waldbrandgefahr. Vor Jahren einmal hatte der halbe Canyon in Flammen gestanden und nur durch viel Glück war die Ortschaft im Tal vor dem Feuer gerettet worden.
    »Der Wasserhydrant«, rief Robbie. »Wir müssen sofort löschen!« Aus Sicherheitsgründen war auf dem Theaterareal eine Wasserleitung verlegt worden. An drei Stellen standen Löschhydranten und in regelmäßigen Übungen mussten die Schauspieler ihr Können unter Beweis stellen. Das zahlte sich nun aus. Jeder wusste, was er zu tun hatte, auch wenn der Ernstfall nicht mit der Übung zu vergleichen war. Ralph und Jack holten Verlängerungsschläuche und schlossen sie an, Robbie drehte das Wasser auf, sicherheitshalber brachten Dennis, Dizzy und Gina auch den nächstgelegenen zweiten Hydranten in Stellung. Charly hüpfte aufgeregt von einem Bein auf das andere und sah ihnen zu.
    Das Wasser schoss durch die Rohre und Jack richtete den ersten Strahl auf das Zentrum des Brandes. Das Feuer zischte und qualmte auf. Ralph spritzte den Rest des Häuschens ab und auch den benachbarten Waldboden. Zum Glück ging kaum Wind, so dass die Funken nicht weit getrieben worden waren. Sonst hätte schnell eine weitaus gefährlichere Situation entstehen können.
    Nach einigen Minuten war auch die letzte Flamme gelöscht.
    Peter und Bob hatten weitgehend tatenlos zugesehen. Dafür arbeitete es in ihren Köpfen unaufhörlich. Der Einbruch bei Ralph, die Fratze in der Nacht und jetzt das Feuer: Die Ereignisse nahmen ein bedrohliches Ausmaß an. Und sie schienen sich gegen die Theatergruppe zu richten.
    Dizzy fasste die Angst, die jetzt auf allen Gesichtern zu lesen war, in Worte. »Das war bestimmt erst der Anfang«, murmelte sie.
    »Wie meinst du das?«, fragte Robbie.
    Jack brauste dazwischen. »Das ist doch klar! Man will uns hier weghaben!«
    »Aber doch nicht auf solch eine schreckliche Weise«, sagte Gina.
    Alle schwiegen. Bob bemerkte, wie Ginas Blick in die Richtung wanderte, in der ihre Baumhütte lag. Er ahnte, was sie dachte: Bei einem größeren Feuer wäre es eine tödliche Falle.
    »Wir müssen die Polizei rufen«,

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