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Das Dunkel der Seele: Die Erleuchtete 1 - Roman (German Edition)

Das Dunkel der Seele: Die Erleuchtete 1 - Roman (German Edition)

Titel: Das Dunkel der Seele: Die Erleuchtete 1 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aimee Agresti
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zu und war verschwunden.
    »Die Mitglieder des Syndikats haben hier spezielle Pflichten, und es kann durchaus vorkommen, dass man auch euch hier unten eine Aufgabe zuteilt.«
    »Okay!« Mir war klar, dass Dante nun nicht länger an sich halten konnte, und der Ausruf war ihm einfach so entfahren.
    Aurelia fuhr zu ihm herum und sah ihn an. Beinahe verschwörerisch lehnte sich Lucian zu Dante vor und bemerkte: »Es ist wirklich der helle Wahnsinn, du wirst nicht enttäuscht sein.«
    »Und los«, kommandierte Aurelia. Die Lifttüren schlossen sich, und wir sanken hinab in die Tiefe.
    Als wir endlich unten waren, zeigten sie uns jedoch nur die verschlossene Tür des Nachtclubs – eine schwarz gestrichene Stahlplatte, wie man sie sich vor dem Tresorraum einer Bank vorstellt – und es blieb uns überlassen, uns auszumalen, was wohl dahinterlag.
    Der Rest der Tour kam mir endlos vor, elegante Räume und eine Lawine von Fakten und Zahlen überrollten uns. In einem der oberen Stockwerke stieß plötzlich wie durch Zauberei das Syndikat wieder zu uns und umringte uns auf eine Art, die mich immer noch nervös machte. Ich wünschte, mir würde irgendeine intelligente Frage in den Sinn kommen, irgendetwas, das mein großes Interesse zeigte – und das außerdem Lucians Aufmerksamkeit auf mich lenken würde. Sein Blick hing an Aurelia, schwappte über ihr Gesicht wie Wogen, die einen Felsen liebkosen, während er mit hingebungsvoller Aufmerksamkeit ihren Worten lauschte. Und wer konnte es ihm schon verdenken? Sie hatte so eine starke Präsenz. Ihre Stimme, ihre zackigen Bewegungen und ihr direkter, sicherer Gang zeugten von unendlicher Macht. Sie war so ganz anders als die Frauen, die ich kannte, all die pragmatischen, praktischen Krankenschwestern wie Joan, die eben tat, was die Situation erforderte. Aurelia hingegen war so elegant und geschliffen. Konnte man das lernen? Oder war es etwas, über das man verfügte, oder eben nicht? Ihr Auftreten und ihre Haltung erinnerten mich daran, dass sich in der Schule einige Mädchen über Nacht in Kreaturen verwandelt hatten, die selbst die schwer zu fassenden Typen locker um den Finger wickelten.
    Es ging immer weiter, und schließlich schweifte ich in Gedanken ab, viel mehr, als mir eigentlich lieb war. Aber ich war eben müde. Das waren wir alle. Irgendwann erwischte ich Lance bei einem unterdrückten Gähnen. Dieses Gebäude war einfach riesig, und wir hatten inzwischen schon so viel gesehen.
    Trotzdem hätte ich einige dieser faszinierenden Räumlichkeiten gerne noch genauer unter die Lupe genommen. Im Erdgeschoss gab es neben der Bibliothek außerdem noch ein Restaurant namens Capone und die Parlor-Lounge – Letztere waren rechts und links vom Haupteingang angeordnet. Im hinteren Bereich lag in der Nähe des Aufzugs zum Tresor hinter einer Glastür die hauseigene Galerie, abgeschirmt durch einen dicken Vorhang in Gold und Weinrot. Sie sollte zu einem Museum werden, das makabre Artefakte aus Chicagos düsterer Vergangenheit mit Originalwerken und Fotografien lokaler Künstler mischte. Im Moment waren dort allerdings nur weiße Wände und Glaskästen zu sehen, die darauf warteten, mit dem Schönen und Speziellen bestückt zu werden. Ein weiterer Aufzug führte zu einem edlen und ruhigen Spa hinunter.
    Im ersten Stock lag am Ende der großen Freitreppe hinter elfenbeingeschmückten Türen der Ballsaal mit einer Decke, die die Antwort des Hotels auf die Sixtinische Kapelle zu sein schien. Statt der dort dargestellten himmlischen Kreaturen war der Himmel hier jedoch mit schweren, düsteren Wolken verhangen, und dazwischen zuckten so realistische Blitze, dass man beinahe den knisternden Donner zu vernehmen meinte, der sie begleitete. Durch die Lüfte flatterten Raben und Krähen sowie andere geflügelte Wesen mit zum Teil menschlichen Zügen, schöne, aber tödliche Kreaturen, die Speere schleuderten.
    Als Aurelia uns schließlich die Treppe wieder hinunterführte, taten mir die Füße weh – ich war nicht daran gewöhnt, in etwas anderem als Turnschuhen so viel zu laufen.
    Schließlich entließ sie uns. »Ich möchte, dass ihr euch für den Rest des Tages mit den vielfältigen Annehmlichkeiten eurer neuen Umgebung vertraut macht, eure Zimmer bezieht und so weiter. Falls wir euch für irgendetwas brauchen sollten, wissen wir schon, wo wir euch finden.« Wir dankten ihr einhellig, während das Syndikat geräuschlos davonglitt. Lucian schob sich wieder in den berüchtigten dunklen Flur

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