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Das Dunkel der Seele: Die Erleuchtete 1 - Roman (German Edition)

Das Dunkel der Seele: Die Erleuchtete 1 - Roman (German Edition)

Titel: Das Dunkel der Seele: Die Erleuchtete 1 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aimee Agresti
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mir, oder ich lasse dich nie wieder gehen.« Das hatte ich schon einmal von ihm gehört. Damals hatte er diesen Satz so leicht dahingesagt, es war um nichts gegangen. Jetzt hatten seine Worte so viel Gewicht, und es brach mir das Herz, als ihm Tränen in die Augen stiegen.
    »Ich vergebe dir. Wirklich«, erklärte ich sanft.
    Ein Seufzer der Erleichterung entfuhr seiner Brust. »Können wir noch einmal ganz von vorn anfangen?« Als er mir die Hand reichen wollte, stellte ich fest, dass ich die Arme noch immer vor der Brust verschränkt hatte. Ich warf ihm einen letzten Ist-das-auch-kein-Trick?-Blick zu, aber er wirkte glaubhaft. Und dann fiel mir auch noch auf, dass meine Narben dieses Mal schwiegen. Mit festem Griff schüttelte ich ihm die Hand. »Danke«, sagte er. Ich nickte. »Also, wenn du möchtest, und wenn du dich in diesen glamourösen Gemächern hier wohlfühlst …« Er schaute mich an, um zu sehen, ob sein Witz Wirkung zeigte, ich verzog jedoch keine Miene. »Dann machen wir das direkt hier. Das ist vielleicht gar keine schlechte Idee.« Damit begann er, sein Jackett aufzuknöpfen. »Aurelia hasst diese Gänge – wenn sie gewusst hätte, dass dein Zimmer einen Zugang hat, hätte sie dich hier übrigens nie untergebracht.« Er zog die Anzugjacke aus und breitete sie neben mir auf dem Boden aus. »Allen anderen gewährt sie nur bei besonderen Aufgaben Zutritt, hier müssten wir also ungestört sein.« Er ließ sich auf dem Betonfußboden nieder und bedeutete mir, mich auf das Seerosenblatt zu setzen, das er da für mich arrangiert hatte. »Bitte.« Widerwillig nahm ich meinen Platz auf dem Boden ein, und dort hockten wir nun und sahen uns an, als würden wir in einer Kommandozentrale einen Krieg planen. »Wie sollen wir es machen?«, fragte er. »Du hast sicher viele Fragen. Ich erzähle dir vielleicht erst einmal, was ich über die unmittelbar bevorstehende Gefahr weiß, und dann kannst du loslegen. Okay?«
    »Okay.« Ich betrachtete ihn und stellte mich darauf ein, jedes einzelne Wort aufzunehmen und es in meinem Gedächtnis zu verankern. Ich würde jede noch so kleine Information, die mir weiterhelfen konnte, aus ihm herauskitzeln.
    »Es passiert wahrscheinlich um die Abschlussbälle herum, obwohl man ja eigentlich erwarten sollte, dass sie bis nach den Feiern warten, weil wir von diesen Veranstaltungen unglaublich profitieren. Aurelia ist aber ungeduldig, und sie trifft oft Entscheidungen, die auf Gefühlen und nicht auf Strategien beruhen. Das ist ihre große Schwäche. Wenn du ihr erst offiziell mitgeteilt hast, dass du dem Syndikat nicht beitrittst, dann wird sie wütend und gekränkt sein. Sie leidet an Größenwahn und ist daran gewöhnt, ihren Willen immer zu bekommen, also klammert sie sich weiter an die Hoffnung, dass du aus irgendeinem Grund deine Meinung änderst. Und deshalb wird sie schließlich rasch handeln, selbst wenn das für sie nicht klug ist. Ich denke, du weißt von den Fotos, oder?«
    Ich nickte.
    »Sie verändern sich, weil deine Kräfte sich gerade erst entwickeln. Außer dir selbst kann niemand wissen, in was du dich einst verwandelst, wir halten dich jedoch für eine sogenannte ›Seelenerleuchterin‹. Du kannst die wahre Natur der Menschen zum Vorschein bringen. Im Moment bedeutet das für dich, dass du deinem Instinkt folgen solltest, weil er immer recht hat.«
    Da fiel mir etwas ein, und ich unterbrach ihn: »Hast du mir den Fotoapparat weggenommen? Die Kamera, die ich mitgebracht hatte?«
    Er wandte den Blick ab, was mir als Antwort genügte. »Tut mir leid. Aurelia hatte dazu eigentlich jemanden vom Syndikat abkommandiert, aber ich habe dabei wenigstens versucht, deine Privatsphäre zu respektieren.«
    »Klar, ein viel netterer Diebstahl«, murmelte ich, aber die Worte waren vor allem für mich selbst bestimmt. »Woher wusste sie überhaupt …«
    »Aurelia hat deine Sachen am Tag der Ankunft durchsuchen lassen.«
    »Natürlich.« Ich seufzte.
    »Aber das war noch, bevor sie von deinen Fähigkeiten wusste, damals hatte sie keine Ahnung, wonach sie Ausschau halten musste. Es war klar, dass du über besondere Kräfte verfügst, aber sie hat nicht einmal geahnt, dass du eine Seelenerleuchterin bist.« Er sah gequält drein. »Kann ich das vielleicht mit weiteren Geheimnissen wiedergutmachen?«, bot er an.
    »Sicher«, gab ich nach. »Ich habe eine Frage: Mein Bild verändert sich ja auch. Was hat es damit auf sich?«
    »Das verrät dir wohl etwas über dich selbst,

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