Das dunkle Feuer der Nacht: Roman (German Edition)
Blut in der Hand, zu ihren jeweiligen Arbeitsplätzen zurückkehrten. Dominic trat näher an einen der Tische heran. Mehrere Röhrchen Blut waren mit Namen versehen, von denen Brodricks der bekannteste war. Jemand wollte sehen, ob das Blut der Jaguarmänner einen Effekt auf Parasiten hatte. Dominic trat näher und prüfte den geistigen Widerstand des nächststehenden Laboranten.
Sein Bewusstsein war ungeschützt und offen, was Sinn ergab. Die Vampire wollten offenbar, dass Männer, die sie leicht beeinflussen konnten, die Computer in dem Labor bedienten. Dominic beeilte sich, das Gehirn des Mannes nach den Experimenten zu durchsuchen, und übermittelte die Ergebnisse Solange.
Die Techniker glauben, dass die Männer, die in diesem Gebiet arbeiten, alle von einem unbekannten Parasiten befallen worden sind, und arbeiten an einer Lösung. Ihnen wurde suggeriert, dass die Männer, die hier leben und arbeiten – also die Gestaltwandler, obwohl die Techniker natürlich keine Ahnung haben, dass sie das sind –, eine Immunität gegen die Parasiten entwickelt haben. Deshalb vergleichen sie ihr Blut mit dem infizierten. Bei Brodricks haben sie schon einige Ergebnisse.
Solange rührte mit einer schnellen, liebevollen Geste an sein Bewusstsein, die ihn erschütterte mit der Intensität des Gefühls, das darin lag.
»Was machst du denn hier drinnen?«, erklang eine schroffe, befehlsgewohnte Stimme.
Langsam drehte Dominic sich um, und sein Blick fiel auf einen Wachtposten, der mit kalten, ausdruckslosen Augen seine Waffe auf die Brust des Karpatianers gerichtet hielt. Dominic suggerierte dem neben ihm stehenden Laboranten blitzschnell eine Antwort.
Der Techniker reagierte augenblicklich. »Er berät sich mit mir, Felipe.«
»Tut mir leid, Mann«, sagte der Wachtposten kopfschüttelnd. »Aber von überallher kommen Leute, mit denen was nicht zu stimmen scheint. Ich dachte, du wärst vielleicht einer von denen.«
Dominic lächelte freundlich. »Ja, ich kenne das Gefühl. Sie scheinen alle ein bisschen arrogant zu sein, als stünden wir unter ihnen oder so.« Er streckte dem Wachmann die Hand hin. »Dominic. Hoffentlich muss ich nicht allzu lange hierbleiben!«
»Felipe«, stellte sich der Posten vor und ergriff die ausgestreckte Hand.
Dominic testete den geistigen Widerstand des Mannes. Felipe musste den Sicherheitscode kennen, um in den Raum mit den Computern zu gelangen. »Ich kann verstehen, dass alle so nervös sind. Wer sind diese vielen fremden Leute? Und was wollen sie hier?«
Felipe zuckte mit den Schultern. »Brodrick sagt uns nur, wer kommt und wann dieser Besucher wieder geht.«
Dominic sandte ihm eine Welle kameradschaftlicher Vibrationen zu, um zu sehen, inwieweit der Mann ihn akzeptierte. Felipe grinste ihn an und klopfte ihm auf die Schulter.
»Behältst du überhaupt noch den Überblick über so viele Fremde?«
Felipe nickte. »Und ob. Ich will, dass sie hier restlos verschwinden, sobald Brodrick es sagt. Sie machen alle nervös. Früher oder später wird einer der Jungs noch versehentlich einen erschießen.«
»Ja, das wäre schrecklich«, stimmte Dominic ihm zu, doch in seiner Stimme schwang unüberhörbar Sarkasmus mit und drang noch ein wenig tiefer in das Gehirn des Mannes ein. Felipe mochte die Besucher wirklich nicht, was für Dominic von Vorteil sein könnte. Felipe war der Sicherheitschef, und die Vampire hatten nicht daran gedacht, sein Bewusstsein vor Eindringlingen zu schützen – aber natürlich rechnete auch keiner damit, dass ein karpatianischer Jäger die Versammlung infiltrieren würde.
»Brodrick hat ein paar seiner Männer zu seinem persönlichen Schutz abkommandiert. Er bezeichnet sie als ›Elite‹, und sie bilden sich auch tatsächlich ein, das gäbe ihnen das Recht, so zu verfahren, wie sie wollen. Wann immer eine Frau hierhergebracht wird, fallen sie über sie her. Und es macht ihnen Spaß, ihr wehzutun. Sie sind brutal und grausam. Wir halten uns möglichst von dieser Seite des Labors fern, wenn sie eine Frau hier haben.«
Dominic spürte Solanges Reaktion, ihre jähe Übelkeit, ihr wie wild pochendes Herz und ihr Bedauern, dass sie die Jaguarmänner nicht daran hindern konnte, Frauen zu verschleppen und sie an einen Ort zu bringen, wo andere ihre Gräueltaten duldeten. Wir werden dafür sorgen, dass Brodrick nicht weitermachen kann , versuchte Dominic, sie zu beruhigen, während er gleichzeitig tiefer in den Geist des Postens eindrang und ihm noch mehr freundschaftliche
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