Das dunkle Feuer der Nacht: Roman (German Edition)
sie in deine Richtung?
Die Vorstellung, dass die Jaguarmänner hinter Solange her sein könnten, während er anderweitig beschäftigt war, erschreckte ihn. Er hätte damit rechnen müssen, dass sie den Versammlungsort verlassen würden. Wilde Tiere hatten scharfe Sinne und konnten Emotionen deuten. Der rasende Hunger und die Unzufriedenheit der Vampire konnten ihnen nicht entgangen sein. Es war sogar möglich, dass der Hunger auch sie ergriffen hatte und sie auf die Jagd gegangen waren.
Nein. Aber ich bleibe wachsam. Mach du dir nur darum Sorgen, dass du in einem Nest von sehr gefährlichen Killern sitzt.
Und du, Solange, vergiss nicht, dass Brodrick nicht weit entfernt sein kann.
Dominic spürte ihr Unbehagen und wusste, dass sie sich mehr darauf konzentrierte, ihn zu schützen als sich selbst. Er unterdrückte jedoch den Impuls, ihr den Rückzug zu befehlen. Sie würde sowieso nicht gehorchen. Dominic hätte es auch nicht getan, wenn die Situation umgekehrt und er an Solanges Stelle gewesen wäre. Er musste auf ihre Fähigkeiten vertrauen.
Ich liebe dich.
Drei kleine Worte in ihrem sanften, liebevollen Ton. Dominic atmete tief durch. Sie würde ihm zuliebe vorsichtig sein. Er brauchte sie, und das wusste sie.
Sein Orchester war da – er musste nur noch mit dem Dirigieren beginnen. Als Erstes übersandte er die Teile des Plans an Zacarias. Sie hatten keine Zeitschiene, aber Giles würde ihnen auch keine geben, nicht, wenn die Vampire ihren Plan zunächst nur testen wollten. Es hieß jetzt oder nie. Dominic musste so viele wie möglich der Untoten vernichten. Niemand, der entkam, durfte wissen, dass ihr Plan gefährdet war. Er blickte die Vampire an, die Giles’ Vertrauen genossen.
Du lächelst , stellte Dominic fest .
Ach ja? Vielleicht bin ich gerade ein klein bisschen gemein.
Er spürte, wie sie einen beruhigenden Atemzug tat. Dominic rührte an das Bewusstsein des Technikers in dem Labor. Nimm die Waffe des Wachtpostens und verwunde die Wissenschaftler im Gebäude! Zwing sie, hinauszugehen!
Der überwältigende Anblick und Geruch des Blutes würden die Vampire außer Kontrolle bringen. Nur einer von ihnen brauchte die verwundeten Menschen anzugreifen, und der Damm würde brechen. Die anderen würden es ihm gleichtun. Dominic war sicher, dass Giles versuchen würde, seine Autorität geltend zu machen, und die geringeren Vampire losschicken würde, um den Mob unter Kontrolle zu bringen, und das würde sie für Angriffe verwundbar machen. Die Wachen auf dem Dach würden anfangen zu feuern, um ihre Kollegen vor den Untoten zu beschützen, und in dem entstehenden Chaos würden er und Solange so viele Vampire töten können, wie sie wollten, zumindest hoffte Dominic das.
Das Krachen von Schüssen wurde von den dicken Mauern des Labors gedämpft, war aber trotzdem sehr deutlich zu hören. Giles gab es auf, die Aufmerksamkeit der Menge halten zu wollen, und verstummte abrupt, als alle sich nach dem Tumult umwandten. Ganz in der Nähe zuckten blendend weiße Blitze am Himmel auf. Einer schlug in einen Baum direkt am Rand der Gruppe ein. Der Stamm explodierte, Äste zersplitterten, und Flammen schossen durch das Gewirr von Zweigen.
Männer stürmten aus dem Labor und rannten auf die freie Fläche zwischen dem Wald und dem Gebäude zu. Die weißen Kittel der Laboranten und die Hemden der Wachmänner waren mit rotem, lockendem Blut bespritzt. Ein paar der Männer, die offenbar gerade erst erwacht und noch unverwundet waren, schrien nach den Wachen. Der Computertechniker kam mit einer Waffe in der Hand aus dem Gebäude gerannt und feuerte in die Menge.
Ein Schuss krachte auf dem Dach, als nun auch eine der Wachen schoss. Das Geräusch schallte durch den Wald. Der Computertechniker strauchelte, und am Rand der Gruppe der Vampire brach der, der sich Milan nannte, tot zusammen.
Erledigt, flüsterte Solanges Stimme in Dominics Kopf, und er sandte eine Reihe von Blitzen auf die schockierten Vampire herab. Er verbrannte den gefallenen Milan und zwei andere, die in der Nähe gestanden hatten. Zur gleichen Zeit stürzte sich eine Gruppe von Vampiren auf die blutenden Techniker. Giles schrie den geringeren Vampiren zu, einzugreifen und sich zwischen die Menschen und die hungrigen Vampire zu stellen, während der Meistervampir sich schon zurückzuziehen begann.
Die ersten Untoten fielen über den nächstbesten verwundeten Techniker her, rissen ihm die Brust auf und schluckten gierig das köstliche, heiße Blut. Die
Weitere Kostenlose Bücher