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Das dunkle Feuer der Nacht: Roman (German Edition)

Das dunkle Feuer der Nacht: Roman (German Edition)

Titel: Das dunkle Feuer der Nacht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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über die Schulter und die Armbrust über den Rücken und schwang sich an einer Liane aus dem Blätterdach zu Boden. Sie gab sich die größte Mühe, hilflos auszusehen, als sie sich mit den Fingern durch die Locken fuhr und sich ratlos umblickte, um wie eine Touristin zu erscheinen, die sich im Wald verirrt hatte. Ziellos wanderte sie herum und hinterließ Spuren, die jeder Amateur entdecken würde, bewegte sich aber die ganze Zeit auf den zweiten Vampir zu, den Dominic Flaviu genannt hatte.
    Und da trat er auch schon hinter einem Baum hervor und verbeugte sich vor ihr. »Sie sehen aus, als hätten Sie sich verirrt.«
    Solange schenkte ihm ein unsicheres Lächeln. Sie hatte tausend Mal mit der Armbrust trainiert, und jetzt durfte sie auf keinen Fall ihr Ziel verfehlen. »So ist es. Meine Freunde und ich sind mit dem Rucksack unterwegs, und ich wurde irgendwie von ihnen getrennt.« Während sie sprach, brachte sie sich unauffällig in die richtige Position. Jetzt oder nie. Henric würde nicht lange auf sich warten lassen. Es ist so weit, Dominic!
    Solange wartete nicht auf eine Antwort. Plötzlich hielt sie die Armbrust in der Hand, der Pfeil glitt perfekt hinein, als sie sie hob und fast in derselben fließenden Bewegung schoss. Die Spitze durchbohrte Flavius Brust und entzündete sich in einem weiß glühenden Blitz. Der Vampir riss den Mund auf, aber sein Herz war schon verbrannt, das Feuer breitete sich von innen heraus aus, und sein Körper sackte langsam in sich zusammen und fiel zu Boden. Dort ging er in Flammen auf und rollte sich verzweifelt herum. Sein Mund verformte sich grotesk und offenbarte lange, fleckige Fänge. Flaviu schnappte nach Solange, krallte die Fingernägel in den Boden und versuchte, sich durch das Unterholz zu ihr hinüberzuziehen. In dem schwärzlich roten Rauch, der von ihm aufstieg, erschienen seltsame Gestalten mit offenen Mündern und verschwanden wieder.
    Solange wich vor dem Untoten zurück, als die restlichen Flammen in einem grellen Feuerball explodierten und Asche herabregnete.
    Weg da! , zischte Dominic. Lauf!
    So schnell sie konnte, rannte sie von den Überresten des verbrannten Vampirs weg. Kein Lüftchen regte sich unter dem Blätterdach, aber in der Ferne grollte Donner, und die dichten Nebelschleier, die sich entwickelt hatten, verwandelten sich nach und nach in einen feinen Nieselregen. Vielleicht würde der Regen helfen, ihren Geruch zu beseitigen, doch irgendwie bezweifelte sie das. Henric würde sie auf jeden Fall verfolgen.
    Sie sprang über einen verrottenden Stamm hinweg und preschte auf das geheime kleine Waffenlager zu, das sie etwa hundert Meter weiter in dem Gewirr von Wurzeln angelegt hatte. Und plötzlich regte sich ihr Jaguar und warf sich von innen gegen ihre Knochen, um sich zu befreien. Instinktiv wechselte Solange die Richtung – und hörte hinter sich einen schrillen Schrei.
    »Stehen bleiben, Frau!«, befahl Henric und drängte mit aller Macht gegen ihr Bewusstsein.
    Solange verhielt abrupt den Schritt und drehte sich mit unkoordinierten Bewegungen wie eine schlecht geführte Marionette zu ihm um. Sie blinzelte ihn an und schüttelte den Kopf, ihr Gesicht verriet Schock und Angst.
    Henric grinste böse, als er sie nun unter seiner Kontrolle hatte. Er wollte die Furcht und das Entsetzen sehen, die das Adrenalin durch ihre Adern schickten und sich mit ihrem Blut vermischen ließen. Der Rausch, den er dadurch erreichte, war besser als Sex für ihn. Noch immer mit diesem schmutzigen Grinsen winkte er ihr mit dem kleinen Finger.
    Solange spürte den Druck in ihrem Gehirn nicht. Sie schüttelte nur heftig den Kopf. Vor langer Zeit hatte sie gelernt, dass ihr Verstand und ihre Fähigkeit, die Ruhe zu bewahren, zwei ihrer wirkungsvollsten Waffen waren. In dieser Situation war sie allerdings sicher, dass eine Schusswaffe, ein Messer und ihre Armbrust sehr viel hilfreicher sein würden.
    Sie machte eine Bewegung, um davonzulaufen, doch ihre Füße weigerten sich, zu gehorchen. »Was wollen Sie?«
    »Kannst du nicht laufen?«, spöttelte Henric. Mit voller Absicht ließ er seine zivilisierte Maske fallen und die pergamentartige Haut über seinem Schädel, seine blutroten, glühenden Augen und die blutbefleckten Fänge sehen.
    »Hilfe!« , schrie Solange und wand und drehte sich verzweifelt. »Bitte helft mir doch!«
    »Niemand wird dir zu Hilfe kommen.« Henric trat einen Schritt auf sie zu und grinste, als er die Tränen in ihren Augen sah. »Niemand kann dich

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