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Das dunkle Feuer der Nacht: Roman (German Edition)

Das dunkle Feuer der Nacht: Roman (German Edition)

Titel: Das dunkle Feuer der Nacht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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sie intakt. Ich überprüfte die Sicherheitskameras und fand die Räume, in denen sie Gefangene hielten. Die Computer waren schwierig, weil ich nicht besonders viel davon verstehe, aber ich fand eine Stelle in dem Raum, wo ich mich verstecken konnte, und dort blieb ich viele Stunden.
    Dominic blieb still, doch er konnte das Tier in sich erwachen spüren, den karpatianischen Mann, der seine Gefährtin extrem gefährdet sah. Sie erzählte ihm nicht, dass sie sich so klein wie möglich gemacht und so still verhalten hatte, dass ihre Muskeln sich verkrampft hatten, bis sie befürchtet hatte, nicht mehr gehen zu können. Aber Dominic sah die Bilder in ihrem Kopf und spürte ihre sehr reale Angst, erwischt zu werden. Und als sie sich verwandelt hatte, hatte sie keine Kleider gehabt und sich ganz allein als Frau und dazu noch nackt im Feindeslager befunden.
    Ihr Mut gab ihm Grund zu höchster Besorgnis, aber sein Stolz auf sie und Respekt vor ihr wuchsen sogar noch. Sie hatte Nerven aus Stahl, doch wenn sie zu ihm kam, war sie offen und verletzlich. Er hatte nicht erwartet, dass er Solange lieben würde. Dass er sie respektieren und bewundern, beschützen und umsorgen, ja sogar begehren würde, schon … Aber dieses Bild von ihr zu sehen, wie sie schmerzhaft verkrümmt in einer Ecke kauerte und sich dennoch zwang, Informationen zu sammeln, um den Frauen ihrer Spezies zu helfen, brachte ein Gefühl mit sich, das in Dominic mit der Wucht eines Vulkans ausbrach. Er konnte sie nicht umarmen, während sie in der Erde ruhte, doch er umgab Solange sogleich mit Wärme und hüllte sie in seine Liebe ein.
    Als ich die Gespräche der Techniker belauschte, fuhr sie fort, verstand ich zuerst nicht recht, worum es ging, aber irgendwann begriff ich, dass sie genetische Forschungen betrieben und nach Frauen mit übernatürlichen Fähigkeiten suchten. Jaguare haben sie, daher wusste ich, dass sie nach diesen Kriterien die Frauen in anderen Ländern suchten und sie zur Entführung vorsahen. Einige wurden auf eine Todesliste gesetzt, andere auf eine Liste »geeigneter« Frauen, die in das Labor gebracht werden sollten.
    Das machte Sinn. Dominic musste diese Listen an sich bringen. Dazu würde er in das Labor eindringen und die Dateien mit den Listen entnehmen müssen, bevor er die Computeranlagen zerstörte.
    Ein Magier kam herein, während ich dort war, und verlangte Zugriff auf die Jaguar-Erblinien. Er sagte, sein Meister brauche eine bestimmte Blutlinie. Seine Worte ergaben keinen Sinn für mich. Als sie ihn fragten, wonach er suche, murmelte er etwas von einem heiligen Buch und Blut. Mir lief es eiskalt über den Rücken, so wie immer, wenn ich auf etwas Wichtiges gestoßen bin.
    Natürlich. Jaguare hatten übersinnliche Fähigkeiten. Solange besaß so etwas wie einen Radar. Dominic wusste von dem Buch, das Xavier gestohlen hatte, der Magier, der den Krieg mit den Karpatianern begonnen hatte. Er war es gewesen, der Dominics Schwester verschleppt, missbraucht und letztendlich getötet hatte. Das Buch befand sich jetzt in den Händen des karpatianischen Prinzen und in Sicherheit. Dominic hatte gehört, dass es nicht geöffnet werden durfte, sondern vernichtet werden musste. Niemand wusste jedoch, wie. Die Neuigkeiten kamen unerwartet, und wie Solange hatte auch Dominic gleich das Gefühl, dass sie sehr wichtig waren.
    Wie nahe ist der Magier an dich herangekommen? Es wäre besser, nicht zu fragen. Schon jetzt zitterte Dominic innerlich. Er wollte der Mann sein, der sie vor allem beschützte, vor jedem Schaden, jedem Schmerz und besonders vor den Qualen ihrer Vergangenheit, aber er konnte nur hilflos daliegen, wie tot, während sie ihm erzählte, was sie unternommen hatte. Er konnte sie nicht einmal an sich ziehen und in den Armen halten.
    Dominic konnte sich nicht vorstellen, wie es für sie gewesen sein musste, als jemand von großer Macht in den Raum gekommen war und sie keine Waffen gehabt hatte, nichts, um sich zu verteidigen, falls sie sie entdeckten. Sie hätten sie in einer der Zellen angekettet, und die Jaguarmänner hätten sie nehmen können, wann immer ihnen danach gewesen wäre.
    Du musst doch entsetzliche Angst gehabt haben, erwischt zu werden.
    Furcht hat einen Geruch. Ich habe mir gesagt, ich sei unsichtbar. Im Regenwald sage ich mir das oft, wenn ein männlicher Jaguar in meine Nähe kommt. Manchmal glaube ich sogar, dass ich es wirklich bin. Der Magier war mir so nahe, dass ich die Hand hätte ausstrecken und ihn berühren

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